Angeln in SH - die Hrubeschs auf der Jagd nach Meerforellen

Stand: 09.10.2022 05:05 Uhr

Station Nummer fünf unserer Angeltour durch Schleswig-Holstein führt uns wieder nach Hohenfelde im Kreis Plön. Dort wollen wir in der Brandung einen besonderen Fisch fangen: die Meerforelle.

von Samir Chawki

Der Himmel ist grau, das Meer ist glatt und kleine Regentropfen fallen in den frühen Morgenstunden vom Himmel. In Wathosen stehen wir bis zum Bauchnabel in der Ostsee vor Hohenfelde (Kreis Plön), während uns eine leichte Brise ins Gesicht weht. Wir sind wieder in einer neuen Konstellation unterwegs. Diesmal begleitet uns Dannys Sohn Tyler, da Horst beruflich verhindert ist. Tyler steht neben mir im Wasser, während uns Danny, der Brandungsangel-Weltmeister, erklärt, dass wir heute "ordentlich Strecke" machen müssen. Wir wollen Meerforellen angeln. Dafür werden wir laufen müssen. Nach jedem Auswurf gehen wir ein paar Schritte weiter, wandern wir auf der Suche nach dem Speisefisch die Küste entlang und werfen unsere Köder wieder aus.

Danny Hrubesch misst einen Fisch während Kameramann Lennart Thomsen und  Samir Chawki zuschauen. © NDR Foto: Lena Storm
Danny Hrubesch (m.) misst eine gefangene Meerforelle.
Schnelle erste Kontakte

Schon beim fünften Wurf habe ich eine Meerforelle am Haken. Da ich aber so früh nicht mit dem Fisch gerechnet habe, entwischt sie mir. Noch bevor ich reagieren kann, sehe ich nur, wie der Fisch aus dem Wasser springt und meinen Köder abschüttelt. Ich kann nur noch hinterhergucken. Danny hat zu dem Zeitpunkt auch schon zwei Kontakte gehabt, so heißt es, wenn man einen Fisch am Haken hatte. Aber auch er konnte keinen der Fische richtig haken. Ärgerlich, aber immerhin wissen wir jetzt: Wir sind an einem guten Spot, hier scheint es viele Meerforellen zu geben, wir müssen sie "nur" finden.

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Angler Rolf Hehmke mit Meerforelle aus Süssauer Strand. © NDR Foto: Rolf Hehmke aus Parchim

Geduldsprobe: Watangeln auf Meerforelle & Co.

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Wir jagen, wo die Nahrung ist

Meerforellen sind Fische, die gar nicht so leicht zu erwischen sind, deshalb nennt man sie auch den "Fisch der 1.000 Würfe". An der Ostsee kann man sie das gesamte Jahr über angeln. Allerdings muss man dafür auch wissen, wo man sie findet. In der Regel sollte man dort suchen, wo ihre Nahrung lebt - am sogenannten Tiger- oder Leopardengrund. Das sind Stellen, an denen viele Steine und oder Krautfelder den Boden säumen. Dort jagt die Meerforelle kleine Krebsen, Garnelen und Sandaalen. An unserer Schnur hängen Sandaal-Imitate in verschiedenen Farben, zwischen elf und 19 Zentimetern lang. Unsere Angeln haben verschiedene Längen, mindestens aber 2,70 Meter. Um die Fische rauszuholen, sind sowohl Danny als auch Tyler mit Watkeschern ausgerüstet. Mit einem Magneten sind die auf dem Rücken der Angler befestigt.

Nicht jeder Fisch darf mit

Nachdem wir den Strand schon ordentlich heruntergewandert sind, ist es wieder so weit, Danny hat einen Biss. Nach kurzem Drill sehen wir den silbernen Fisch vor uns. Er kämpft und versucht, den Köder abzuschütteln. Erfolglos. Danny zieht den Fisch an Land, aber schnell sehen wir: Dieser Fisch ist zu klein. Das Mindestmaß für Meerforellen beträgt 40 Zentimeter. Wir messen und stellen fest: Dieser Fisch ist misst nur 38. Danny entfernt den Haken und setzt ihn vorsichtig zurück ins Meer. Außerdem hat die Schonzeit der Fische begonnen - sie geht noch bis zum 31. Dezember und gilt für Fische im Laichkleid. Das erkennt man an der bräunlichen Färbung und den festsitzenden Schuppen. Ob wir wirklich 1.000 Würfe brauchen, um eine weitere Meerforelle zu fangen, das erfahren Laien und Experten in der neuen Folge.

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Danny Hrubesch steht im Sonnenunergang an der Ostsee und wirft seine Rute in der Brandung aus. © NDR Foto: Lena Storm

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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 09.10.2022 | 19:30 Uhr

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