Stand: 29.01.2021 19:37 Uhr

Meldungs-Archiv: Infos zur Impfstoff-Suche

Forscher weltweit haben nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus gesucht. Der NDR hat "Die Jagd nach dem Impfstoff" über Monate begleitet. Hier eine Übersicht der Meldungen von Juli 2020 bis Januar 2021.

Die Jagd nach dem Impfstoff
Forscher in weißen Kitteln klettern einen Berg hoch, auf dessen Spitze eine Spritze steht.

Die Jagd nach dem Impfstoff

Wer forscht zu Corona-Impfstoffen? Wie funktionieren sie? Wer bekommt sie zuerst? Wer finanziert die Forschung, wer profitiert? mehr

EU lässt AstraZeneca-Impfstoff zu

29.1.21: Die EU-Kommission hat den Corona-Impfstoff von AstraZeneca zugelassen. Das teilte Kommissionschefin Ursula von der Leyen mit. Damit darf das Mittel als dritter Corona-Impfstoff in der Europäischen Union eingesetzt werden. Am Nachmittag hatte die Europäische Arzneimittelagentur EMA eine bedingte Zulassung für Personen ab 18 Jahren empfohlen. Die Behörde teilte mit, dass der zuständige Ausschuss die Daten zur Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs gründlich bewertet habe. Berücksichtigt wurden demnach die Ergebnisse aus verschiedenen Phase-3-Studien. Diese würden zeigen, dass der Impfstoff von AstraZeneca sicher und wirksam bei Menschen ab 18 Jahren sei. An diesen Studien nahmen insgesamt rund 24.000 Personen teil. Laut EMA zeigte der Impfstoff eine Wirksamkeit von etwa 60 Prozent. Die meisten Teilnehmer an diesen Studien waren zwischen 18 und 55 Jahre alt. Es gebe noch nicht genügend Ergebnisse bei älteren Teilnehmern (über 55 Jahre), um eine Aussage darüber zu treffen, wie gut der Impfstoff in dieser Gruppe wirke, so die Agentur. Jedoch werde ein Schutz erwartet, da auch bei älteren Probanden eine Immunantwort beobachtet werde. Zudem verweist die EMA auf die Erfahrungen mit anderen Impfstoffen. Deshalb kommen die wissenschaftlichen Experten der EU-Behörde zu dem Ergebnis, dass der Impfstoff auch bei älteren Erwachsenen eingesetzt werden könne.

Impfkommission empfiehlt AstraZeneca-Impfstoff für Erwachsene unter 65 Jahren

29.1.21: Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den Einsatz des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca für Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren. Diese Empfehlung veröffentlichte das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagabend im Internet. Laut Stiko liegen für die Beurteilung der Impfeffektivität bei älteren Menschen bisher keine ausreichenden Daten vor. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte kurz zuvor die Empfehlung ausgesprochen, den Impfstoff für alle Erwachsenen zuzulassen.

Studienergebnisse: Impfstoffe von Novavax und Janssen wirksam

29.1.21: Der Corona-Impfstoff der Firma Janssen hat nach Angaben des Unternehmens eine Wirksamkeit von 66 Prozent. Das ist das Ergebnis einer großen Phase-3-Studie, die auf drei Kontinenten mit fast 44.000 Teilnehmer durchgeführt worden ist. Schwerwiegende, unerwünschte Nebenwirkungen seien nicht festgestellt worden, erklärte der Mutterkonzern von Janssen, die US-Firma Johnson & Johnson. Anders als bei den Impfstoffen von Biontech-Pfizer und Moderna ist beim Mittel von Janssen nur eine Dosis notwendig. Das Unternehmen kündigte nun an, Anfang Februar eine Notfallzulassung in den USA beantragen zu wollen.
Kurz zuvor hatte auch die Firma Novavax erste Ergebnisse aus der Phase-3-Studie zu ihrem Impfstoff bekannt gegeben. Demnach soll die Wirksamkeit bei etwa 90 Prozent liegen.

AstraZeneca liefert zunächst weniger Impfstoff an die EU

23.1.21: Der schwedisch-britische Pharmakonzern AstraZeneca kürzt die Lieferungen seines Impfstoffs gegen das Coronavirus an die Europäische Union nach Angaben aus EU-Kreisen drastisch. Aufgrund von Produktionsproblemen werde die Zahl der Impfdosen im ersten Quartal mit 31 Millionen Stück rund 60 Prozent niedriger ausfallen als geplant, sagte ein hochrangiger EU-Vertreter am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Der Impfstoff von AstraZeneca ist in der EU noch nicht zugelassen. Die zuständige europäische Behörde will aber voraussichtlich bis Ende Januar über eine Zulassung entscheiden.

Gesundheitsexperten: Patente behindern Impfstoffproduktion

21.1.21: Es wäre möglich, schneller Corona-Impfstoffe zu produzieren, wenn die Entwicklerfirmen ihr Wissen teilen würden. Regierungen könnten und sollten dies einfordern, da sie Milliarden an öffentlichem Geld für die Impfstoffe zahlen würden. Das haben Gesundheitsexpertinnen und -experten aus mehreren Ländern gegenüber dem NDR erklärt. Zudem kritisieren sie die Intransparenz der Förder- und Liefervereinbarungen sowie der Entwicklungs- und Herstellungskosten.

Gesundheitsexperten: Patente behindern Impfstoffproduktion

21.1.21: Es wäre möglich, schneller Corona-Impfstoffe zu produzieren, wenn die Entwicklerfirmen ihr Wissen teilen würden. Regierungen könnten und sollten dies einfordern, da sie Milliarden an öffentlichem Geld für die Impfstoffe zahlen würden. Das haben Gesundheitsexpertinnen und -experten aus mehreren Ländern gegenüber dem NDR erklärt. Zudem kritisieren sie die Intransparenz der Förder- und Liefervereinbarungen sowie der Entwicklungs- und Herstellungskosten.

Weitere Informationen
Collage: Eine Ampulle mit Impfstoff zwischen vier Menschen. © NDR
33 Min

Wem gehört der Impfstoff?

In Rekordzeit wurden die ersten lebensrettenden Corona-Impfstoffe auf den Markt gebracht. Doch wer hat sie wirklich erfunden? Und wer profitiert am Ende? 33 Min

Impfstoff Pfizer Biontech © NDR/ARD Foto: Screenshot

Wer hat den Corona-Impfstoff erfunden?

Die Pharmaindustrie feiert die schnelle Impfstoff-Entwicklung als Erfolg. Doch welche Rolle haben die großen Konzerne tatsächlich gespielt? extern

Über dieses Thema geht es auch in der aktuellen Podcast-Folge "Die Jagd nach dem Impfstoff" aus der Reihe "Wirtschaft in Zeiten von Corona". Außerdem berichtet das ARD-Politikmagazin Panorama im Ersten um 21:45 Uhr.

EU will Ende Januar über Zulassung von weiterem Impfstoff entscheiden

12.1.21: Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca und die Universität Oxford haben eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs in der Europäischen Union beantragt. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) teilte mit, sie wolle voraussichtlich am 29. Januar darüber entscheiden.

Mehr Impfungen mit Biontech/Pfizer-Impfstoff möglich

8.1.21: Mit dem Corona-Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer können in Europa von nun an mehr Menschen geimpft werden als bisher. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) erklärte, dass aus einer einzelnen Ampulle des Mittels nun sechs Dosen verimpft werden können. Bisher wurden lediglich fünf Impfdosen aus einem Fläschchen gewonnen. Somit können mit dem vorhandenen Impfstoff 20 Prozent mehr Menschen geimpft werden.

EU bestellt weitere 300 Millionen Impfstoff-Dosen von Biontech/Pfizer

8.1.21: Die EU-Kommission hat einen Vertrag über weitere bis zu 300 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer abgeschlossen. 75 Millionen Dosen davon sollten bereits im zweiten Quartal 2021 zur Verfügung stehen, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Brüssel. Die EU hatte bereits 300 Millionen Dosen des Impfstoffs bestellt, Deutschland hat sich zudem eine zusätzliche Lieferung von 30 Millionen Einheiten gesichert.

Biontech/Pfizer-Impfstoff wirkt wohl gegen neue Corona-Mutationen

8.1.21: Der Impfstoff von Biontech/Pfizer wirkt laut einer ersten Analyse auch gegen zwei neue Varianten des Coronavirus, die zuerst in Großbritannien beziehungsweise Südafrika nachgewiesen wurden. Dies geht aus einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Texas und dem US-Pharmaunternehmen Pfizer hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Untersucht wurden die Antikörper im Blut von 20 geimpften Menschen. Demnach erreicht der Impfstoff im Einsatz gegen die neuen Varianten ebenfalls eine Wirksamkeit von 95 Prozent. Die Studie wurde vorab veröffentlicht, sie wurde noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht und von unabhängigen Experten geprüft.

Impfstoff-Entwicklung an Uniklinikum Hamburg verzögert sich

8.1.21: Die Entwicklung eines weiteren Corona-Impfstoffs unter Beteiligung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) verzögert sich. Der Impfstoff sei nach dem vorläufigen Ergebnis einer ersten klinischen Studie zwar gut verträglich, aber weniger wirksam als erwartet, teilte das Klinikum mit. Jetzt würden zunächst die Ursachen dafür untersucht. "Da wir uns unserer hohen Verantwortung für die Gesundheit der Bevölkerung und eine bestmögliche Schutzwirkung des Impfstoffes bewusst sind, arbeiten wir nun an einer Optimierung des Impfstoffes, um dieses Ziel zu erreichen", sagte Prof. Marylyn Addo, verantwortliche Prüfärztin der klinischen Studie und Leiterin der Infektiologie des UKE. Die für Anfang des Jahres geplante Phase-2-Studie werde verschoben. Der Impfstoff wurde an verschiedenen Universitäten unter dem Dach des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) entwickelt. Das Dessauer Unternehmen IDT Biologika hatte die ersten Impfstoffe für die Tests am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf hergestellt. Die erste Studie war im Oktober gestartet.

Curevac kooperiert mit Bayer bei weiterer Impfstoff-Entwicklung

7.1.21: Der Pharmakonzern Bayer arbeitet von nun an mit der Tübinger Firma Curevac bei der Entwicklung seines Corona-Impfstoff-Kandidaten zusammen. Wie beide Unternehmen mitteilten, haben sie einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichnet. Bayer will demnach Curevac in mehreren Bereichen unterstützen, unter anderem bei der Durchführung noch ausstehender klinischer Tests, dem Zulassungsverfahren und der Lieferung des Impfstoffs. Curevac hatte im Dezember seine abschließende Phase-3-Studie gestartet. Mit ersten Ergebnissen rechnet das Unternehmen in den kommenden Monaten.

EU lässt Moderna-Impfstoff zu

6.1.21: Als zweiter Corona-Impfstoff ist ab sofort auch das Mittel des US-Herstellers Moderna in der Europäischen Union zugelassen. Die EU-Kommission erteilte eine bedingte Marktzulassung, wie es zuvor die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) empfohlen hatte. "Bedingt" heißt, dass der Hersteller verpflichtet ist, auch nach Beginn der Impfungen Daten etwa zur Langzeitwirkung an die EMA zu übermitteln. Der Moderna-Impfstoff gilt als ebenso wirksam, muss aber nicht bei minus 70 Grad gelagert werden wie das Mittel von Biontech/Pfizer, das am 21. Dezember als erstes die EU-Zulassung bekam. In den USA hatte der Impfstoff von Moderna bereits kurz vor Weihnachten eine Notfall-Zulassung erhalten. Die EU-Kommission hat mit dem Unternehmen eine Lieferung von 160 Millionen Dosen vereinbart. Deutschland soll laut dem Bundesgesundheitsministerium davon 50 Millionen erhalten.

Indien lässt erste Impfstoffe zu

4.1.21: Indien hat eine Notfallzulassung für zwei Coronavirus-Impfstoffe erteilt. Die Arzneimittelbehörde gab grünes Licht für den Impfstoff, den das Pharmaunternehmen AstraZeneca zusammen mit der Universität Oxford entwickelt hat sowie für das Mittel der indischen Firma Bharat Biotech. Beide Hersteller hätten Daten vorgelegt, die zeigen, dass ihre Impfstoffe sicher in der Anwendung seien, teilte die Behörde mit. Premierminister Narendra Modi nannte die Zulassungen "einen entscheidenden Wendepunkt". Indien plant, in diesem Jahr rund 300 Millionen Menschen zu impfen.

Erster Impfstoff in China zugelassen

31.12.20: Die zuständige Behörde in China hat den ersten Impfstoff gegen das Coronavirus offiziell zugelassen. Die staatliche Aufsicht für Medizinprodukte erteilte einem Mittel des staatlichen Pharmakonzerns Sinopharm eine "bedingte Marktzulassung". Die Haltbarkeit und die Schutzwirkung sollen weiter kontinuierlich beobachtet werden. Sinopharm hatte am Tag zuvor erste Daten zur Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffes bekanntgegeben. Demnach soll der Impfstoff einen knapp 80-prozentigen Schutz vor Covid-19-Erkrankungen bieten. Diese Angabe wurde von den Behörden bestätigt. In China selbst gibt es neben Sinopharm mit Anhui Zhifei Longcom, CanSino, und Sinovac noch drei weitere Unternehmen, die sich in der Endphase der Impfstoff-Entwicklung befinden. Obwohl es bislang keine Zulassung für die breite Öffentlichkeit gab, wurden in China bereits seit dem Sommer mehrere Millionen Menschen geimpft.

AstraZeneca-Impfstoff in Großbritannien zugelassen

30.12.20: In Großbritannien kann nun auch der Corona-Impfstoff der Universität Oxford und des Pharmakonzerns Astrazeneca eingesetzt werden. Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel habe dem Mittel eine Zulassung erteilt, teilte das britische Gesundheitsministerium mit. Ab dem 4. Januar sollen die ersten Menschen geimpft werden, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock. Der Impfstoff von AstraZeneca und der Uni Oxford hatte in Studien bei ersten Zwischenanalysen eine geringere Wirksamkeit aufgewiesen als die Impfstoffe von Biontech/Pfizer sowie von Moderna. Der Chef von AstraZeneca hatte jedoch kürzlich in einem Interview gesagt, die Wirksamkeit könnte bei einer nun angepassten Dosierung ähnlich hoch liegen. Aktuelle Daten hat der Konzern dazu allerdings noch nicht veröffentlicht. Bei dem Mittel von AstraZeneca und der Uni Oxford handelt es sich um einen sogenannten Vektor-Impfstoff. Er kann bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden und ist deutlich günstiger als die bereits zugelassenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna.

Erste Angaben zur Wirksamkeit von chinesischem Impfstoff

30.12.20: Erstmals hat ein chinesischer Pharmakonzern Details zur Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffes bekanntgegeben. Wie das Unternehmen Sinopharm mitteilte, soll der Impfstoff einen knapp 80-prozentigen Schutz vor Covid-19-Erkrankungen bieten. Die Veröffentlichung der Daten ist ein wichtiger Schritt für eine mögliche Zulassung des Impfstoffes.

Erste Menschen werden in Deutschland geimpft

27.12.2020: Die Impfungen gegen das Coronavirus sind bundesweit angelaufen. In mehreren Pflegeeinrichtungen wurden Bewohnerinnen und Bewohner sowie Beschäftige geimpft. Um sie zu versorgen, sind mobile Teams im Einsatz. Geplant ist, dass zunächst Menschen über 80 Jahre sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal geimpft werden. In den kommenden Tagen sollen dann auch die insgesamt etwa 440 Impfzentren in Betrieb genommen werden.

Impfstoff von Biontech/Pfizer darf in der EU eingesetzt werden

21.12.2020: In der Europäischen Union ist der erste Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen worden. Die EU-Kommission erteilte dem Mittel des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer die bedingte Marktzulassung. Das teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit. Somit können die Impfungen gegen das Coronavirus jetzt auch in der EU beginnen. Die erste Lieferung soll am 26.12. in Deutschland ankommen, teilte die Berliner Gesundheitsverwaltung mit. Demnach hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zuvor die Gesundheitsministerkonferenz darüber informiert. Bis Ende Dezember sollen demnach mehr als eine Millionen weitere Dosen folgen.
Zugelassen ist der Impfstoff für alle Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren. In einer großen, abschließenden Studie mit etwa 44.000 Probandinnen und Probanden hatte der Impfstoff eine Wirksamkeit von etwa 95 Prozent gezeigt. Es traten zwar häufiger leichte Nebenwirkungen wie Schmerzen an der Einstichstellen oder Kopfschmerzen auf, aber keine schwerwiegenden. Bei dem Impfstoff handelt es sich um einen sogenannten mRNA-Impfstoff. Es ist weltweit das erste Mittel, das auf Basis dieser Technologie eine Zulassung erhalten hat.

Weiterer Impfstoff in den USA zugelassen

19.12.20: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Moderna eine Notfallzulassung erteilt. Das Mittel darf dort ab sofort eingesetzt werden. Nach Angaben von Moderna soll bereits am Wochenende damit begonnen werden, Millionen Impfdosen im ganzen Land zu verteilen. Die US-Regierung hatte die Erforschung des Moderna-Impfstoffs mit 2,5 Milliarden Dollar unterstützt, außerdem beteiligte sich das Nationale Gesundheitsinstitut an der Entwicklung. In den USA hatte zuvor bereits der Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer die Notfallzulassung erhalten. "Mit der Verfügbarkeit von nunmehr zwei Corona-Impfstoffen hat die FDA einen weiteren entscheidenden Schritt im Kampf gegen diese Pandemie gemacht", erklärte FDA-Chef Stephen Hahn.

Gesundheitsministerium legt Impf-Reihenfolge fest

18.12.20: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eine Verordnung vorgestellt, die regelt, wer wann geimpft werden kann. "Die Schwächsten zu schützen, ist das erste Ziel unserer Impfkampagne", sagte Spahn bei einer Pressekonferenz in Berlin. Er betonte, es gebe zu Beginn nicht genug Impfstoff für alle. Deshalb werde zuerst denjenigen eine Impfung ermöglicht, die besonders gefährdet seien. Das sind vor allem ältere Menschen. So sollen zunächst über 80-Jährige versorgt werden sowie Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen und die dort Beschäftigten. Zur ersten Gruppe gehört demnach auch das medizinische Fachpersonal, das sich um Corona-Erkrankte kümmert. Anschließend sollen unter anderem diejenigen versorgt werden, die mindestens 70 Jahre alt sind oder ein besonders hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. "Wir werden noch längere Zeit mit dem Virus leben müssen", so Spahn.

Neue Podcast-Folge über Impf-Ängste und Impf-Gegner

17.12.20: Auch in Deutschland könnten schon bald die ersten Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden - vorausgesetzt die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) lässt den Corona-Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer zu. Nicht einmal ein Jahr nach Bekanntwerden des neuen Erregers stünde dann ein wirksamer Impfstoff zur Verfügung. Doch offenbar sind viele Menschen skeptisch. Nur knapp die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland will sich laut einer aktuellen Umfrage impfen lassen. Woher kommt diese Zurückhaltung? Sind Sorgen gerechtfertigt? Welche Nebenwirkungen können auftreten? Und wie können Politik, Wissenschaft und Medien mit Ängsten, aber auch mit gezielt verbreiteten Falschinformationen umgehen? Darum geht es in der aktuellen Folge des Podcast zur "Jagd nach dem Impfstoff".

Impf-Start in Deutschland nach Weihnachten

17.12.20: In Deutschland sollen die Impfungen gegen das Coronavirus am 27. Dezember beginnen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn habe die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) über die Zulassung und Lieferung des Impfstoffes von BioNTech informiert, teilte die Stadt Berlin mit. "Für die Bundesländer ergibt sich daraus der 27. Dezember als Starttermin", hieß es. Insbesondere solle mit der Impfung in Pflegeheimen begonnen werden. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will am Montag ihre Entscheidung über den Impfstoff von Biontech und Pfizer fällen. Es wird mit einem positiven Entscheid gerechnet. In mehreren Ländern - darunter den USA, Kanada und Großbritannien - ist das Mittel bereits zugelassen. In einem ersten Schritt nach der Zulassung könnten laut Spahn rund 400.000 Impfdosen in Deutschland ausgeliefert werden. Bis Ende des ersten Quartals rechnet der Gesundheitsminister mit elf bis 13 Millionen Impfdosen. Pro Person sind zwei Impfungen nötig.

Regierung will "transparentes Verfahren" für Impf-Priorisierung

16.12.20: Die Bundesregierung hat das geplante Vorgehen bei Corona-Impfungen gegen Kritik verteidigt und plant dazu kein weiteres Gesetz. Für anfangs nötige vorrangige Impfungen gefährdeter Gruppen habe der Bundestag eine gesetzliche Grundlage gelegt, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Bundestag. Für die weitere Ausgestaltung gebe es "ein transparentes Verfahren" mit einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission und einer darauf folgenden Verordnung. Es gebe zudem "einen großen Konsens", besonders gefährdete Gruppen zuerst zu impfen. Aus der Opposition kamen Rufe nach einem erneuten Votum des Bundestags zur Impf-Priorisierung. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) machte deutlich, dass Nachsteuerungen etwa je nach Zulauf verschiedener Impfstoffe möglich und nötig sein könnten. Das Vorgehen hänge auch davon ab, was die Zulassungsbehörden zur Eignung der Impfstoffe für welche Gruppe feststellten, sagte sie im Bundestag. "Deshalb kann man eine Impfstrategie auch nicht einfach einmal als Gesetz festlegen." Vielmehr müsse immer wieder geschaut werden. Beispielsweise für Kinder lägen auch noch keine Daten vor.

EU will vor Weihnachten über Zulassung entscheiden

15.12.20: Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) wird ihre Prüfung des Corona-Impfstoffs von BionTech/Pfizer voraussichtlich bis zum 21. Dezember abschließen. Die EMA erklärte, sie habe von den Unternehmen am Montag zusätzliche Daten erhalten, die der zuständige Ausschuss für Humanarzneimittel angefragt habe. Daher sei für den 21. Dezember nun ein außerordentliches Treffen des Ausschusses angesetzt worden. Da solle möglichst über eine Zulassung entschieden werden. Formell muss anschließend noch die EU-Kommission zustimmen. Das gilt jedoch als Formsache und könnte schnell erfolgen. "Jeder Tag zählt", begrüßte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Ankündigung der EMA.

Curevac startet Phase-3-Studie

14.12.20: Das Tübinger Pharmaunternehmen Curevac hat begonnen, seinen Corona-Impfstoff-Kandidaten im Rahmen einer Phase-3-Studie zu testen. An den Tests sollen nach Angaben der Firma an 36.000 freiwillige Probandinnen und Probanden teilnehmen. Eine Hälfte von ihnen erhält den Impfstoff, die andere ein Placebo, also ein wirkungsloses Scheinmittel. So soll die Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs überprüft werden. Curevac hatte zuletzt in Aussicht gestellt, die klinischen Studien bis Mitte kommenden Jahres abschließen zu können. Die EU-Kommission hat im November einen Liefervertrag mit dem Unternehmen über zunächst 225 Millionen Impfdosen abgeschlossen.  

USA lassen Impfstoff von Biontech/Pfizer zu

12.12.2020: Die USA haben den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer zugelassen - im Rahmen einer Notfallzulassung. Der Impfstoff könne nun bei Menschen ab 16 Jahren eingesetzt werden, teilte die US-Arzneimittelbehörde FDA mit. Erste Impfungen soll es bereits an diesem Wochenende geben. Der Impfstoff war zuvor bereits in Großbritannien, Kanada, Saudi-Arabien, Mexiko und Bahrain zugelassen worden. Die für die EU zuständige Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) will voraussichtlich bis Ende Dezember über eine Zulassung entscheiden.
Einen Rückschlag vermeldeten dagegen diese Woche Sanofi und GSK. Ihr Impfstoff kann erst Ende 2021 fertig werden, wie das französische und das britische Unternehmen mitteilten. Grund für die Verzögerung sei, dass die Ergebnisse der bisherigen klinischen Tests bei älteren Menschen nicht so gut wie erhofft ausfielen. Der Impfstoffkandidat solle daher überarbeitet und neue Tests vorgenommen werden. 

Weitere Länder lassen Corona-Impfstoffe zu

9.12.2020: Auch Kanada hat den Einsatz des Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer zugelassen. Die zuständige Behörde, Health Canada, teilte mit, der Antrag der Firmen sei "gründlich und unabhängig" geprüft worden, der Impfstoff erfülle die notwendigen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen. In Großbritannien ist der Impfstoff bereits im Einsatz, auch im arabischen Golfstaat Bahrain ist er zugelassen.
In den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde unterdessen der Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinopharm für die breite Verwendung in der Bevölkerung zugelassen. In der entscheidenden dritten Studienphase habe sich für den Impfstoff eine Wirksamkeit von 86 Prozent ergeben, teilte das emiratische Gesundheitsministerium mit. Das Mittel war zuvor bereits eingeschränkt zugelassen - etwa für Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Auch ranghohe Regierungsvertreter wurden schon geimpft.

Großbritannien startet Corona-Impfungen

8.12.2020: In Großbritannien sind die ersten Menschen nach der Zulassung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus geimpft worden. Nach Angaben der Regierung sollen zunächst Menschen über 80 Jahre sowie das Gesundheits- und Pflegepersonal versorgt werden. Dabei handelt es sich um etwa sechs Millionen Menschen. Vorerst stehen jedoch nur 800.000 Impfdosen des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer zur Verfügung. Bis zum Jahresende sollen es vier Millionen Dosen sein. Das würde für Impfungen von zwei Millionen Menschen reichen, da pro Person zwei Dosen notwendig sind. Insgesamt hat das Land 40 Millionen Dosen bestellt, damit können damit 20 Millionen Briten geimpft werden - das ist etwas weniger als ein Drittel der Bevölkerung.

Empfehlung für Impf-Reihenfolge

7.12.2020: Möglicherweise wird in den kommenden Wochen in der Europäischen Union der erste Corona-Impfstoff zugelassen. Doch zunächst wird nicht genügend Impfstoff für alle zur Verfügung stehen, die sich impfen lassen möchten. Wer darf sich also zuerst impfen lassen? Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (StiKo) hat dafür nun eine Empfehlung vorgelegt. Danach sollen sich zunächst Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen impfen lassen dürfen sowie Menschen, die mindestens 80 Jahre alt sind. Außerdem soll sich medizinisches Personal, das ein hohes Risiko hat sich anzustecken oder das sich um besonders gefährdete Patienten zum Beispiel in der Transplantationsmedizin kümmert, bevorzugt impfen lassen dürfen. Das seien insgesamt ungefähr 8,6 Millionen Menschen, schreibt das Bundesgesundheitsministerium (BMG). Auf Basis dieser Empfehlung wird das BMG nach einem mehrtägigen Stellungnahme-Verfahren eine entsprechende Rechtsverordnung erstellen. Diese soll noch im Dezember veröffentlicht werden.

Spahn rechnet mit etwa drei Millionen Impfdosen im Januar

6.12.2020: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet damit, dass im Januar zunächst drei Millionen Impfdosen für Deutschland zur Verfügung stehen werden. Für einen wirksamen Impfschutz sind zwei Dosen nötig. Das heißt, dass in den ersten Wochen des Jahres etwa 1,5 Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden könnten. Es werde deshalb eine "sehr harte Priorisierung" geben, sagte Spahn am Samstag bei einer Online-Diskussion. Er geht davon aus, dass es eine zweistellige Millionenzahl an Menschen gibt, die sich impfen lassen wollen. Bis Ende März dürften in Deutschland mehr als 10 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen, sagte Spahn dem Nachrichtenportal "t-online". Bis zum Herbst oder Winter 2021 dürften dann ausreichend Impfdosen zur Verfügung stehen, um die Pandemie unter Kontrolle zu bekommen.

Pfizer: Weniger Dosen bis Jahresende wegen Problemen in der Lieferkette

4.12.20: Eine Sprecherin des US-Konzerns Pfizer, der zusammen mit dem Mainzer Unternehmen Biontech einen Corona-Impfstoff entwickelt hat, hat erklärt, warum die Firmen weniger Dosen bis Jahresende produzieren als zwischenzeitlich erwartet. Sie sagte dem "Wall Street Journal", dass es unter anderem Probleme in der Lieferkette gegeben habe. Deshalb hätten sie ihr Ziel reduzieren müssen. Im Sommer hatten Pfizer und Biontech noch davon gesprochen, bis zu 100 Millionen Dosen ihres Impfstoffs bis zum Jahresende herstellen zu können. Seit einigen Wochen hatten die Unternehmen jedoch nur noch von 50 Millionen Dosen gesprochen. Das Problem soll jedoch mittlerweile gelöst sein, sodass die Firmen an ihrem Produktionsziel von mehr als einer Milliarde Dose im kommenden Jahr festhalten.

Links
Fahnen der Firma Biontech. © dpa

Großbritannien lässt ersten Impfstoff zu

2.12.20: Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA) hat dem Corona-Impfstoff des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer eine Notfallzulassung erteilt. "Vorausgegangen waren monatelange rigorose klinische Studien und eine gründliche Analyse der Daten durch Experten der MHRA, die zu dem Schluss kamen, dass der Impfstoff die strengen Sicherheits-, Qualitäts- und Wirksamkeitsstandards erfüllt hat", teilte ein Sprecher des britischen Gesundheitsministeriums mit. Der Impfstoff werde ab nächster Woche in ganz Großbritannien zur Verfügung gestellt. Die britische Regierung hat im Juli eine Vereinbarung mit Biontech und Pfizer getroffen. Sie sollen demnach 30 Millionen Dosen liefern. In der EU und den USA prüfen die zuständigen Behörden noch eine mögliche Zulassung. Nach Angaben der Unternehmen soll ihr Impfstoff etwa 95% der Covid-19-Erkrankungen verhindern können. Schwere Nebenwirkungen seien in den Studien nicht aufgetreten.

Biontech/Pfizer beantragen Zulassung in der EU

1.12.20: Das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Konzern Pfizer haben nach eigenen Angaben bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) einen Antrag auf eine "bedingte Zulassung" ihres Impfstoffs gestellt. Eine sogenannte bedingte Zulassung kann unter bestimmten Bedingungen erteilt werden, etwa in einer Krisensituation. Dies könnte den Einsatz des Impfstoffs "bereits vor Ende 2020 in Europa ermöglichen", teilte Biontech mit. Die EMA prüft bereits seit Mitte Oktober in einem sogenannten "rolling review"-Verfahren erste Daten aus Studien zu dem Mittel - prüft also eine mögliche Zulassung parallel zu noch laufenden Tests. Nach Angaben der Unternehmen soll der Impfstoff 95 Prozent aller Covid-19-Erkrankungen verhindern können.

Moderna beantragt Impfstoff-Zulassung in den USA

30.11.20: Der US-Pharmakonzern Moderna hat in den USA eine Notfall-Zulassung beantragt. Außerdem teilte das Unternehmen mit, es wolle eine "bedingte Zulassung" für seinen Corona-Impfstoff in der EU beantragen. So könnte das Mittel schneller zur Verfügung stehen. Die Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) kann eine sogenannte bedingte Zulassung unter bestimmten Bedingungen erteilen, etwa in einer Krisensituation. Der Impfstoff könnte somit - für zunächst ein Jahr befristet - eingesetzt werden, bevor alle für eine reguläre Zulassung nötigen Studien abgeschlossen sind. Die EMA prüft bereits seit Mitte November in einem sogenannten "rolling review"-Verfahren erste Daten aus Studien zu dem Moderna-Impfstoff. Das Unternehmen teilte nun mit, es habe ein wichtiges Ziel seiner abschließenden Studie erreicht. Es seien insgesamt 196 Erkrankungsfälle unter den Teilnehmern festgestellt worden, aber nur 11 von ihnen hatten den Impfstoff erhalten, die anderen 185 ein Scheinmittel, ein sogenanntes Placebo. Daraus berechnet sich eine Wirksamkeit von etwa 94 Prozent.

Kritik an AstraZeneca-Studien

27.11.20: Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel soll im Auftrag der Regierung den Corona-Impfstoff des Pharmakonzerns AstraZeneca und der Universität Oxford überprüfen. Dies sei ein "erster, bedeutender Schritt" für eine mögliche Zulassung, teilte das Gesundheitsministerium in London mit. Die Universität Oxford und AstraZeneca hatten diese Woche erste Ergebnisse aus großen Studien bekannt gegeben. In einem der Tests verhinderte der Impfstoff demnach etwa 60 Prozent der Covid-19-Erkrankungen, im zweiten sogar etwa 90 Prozent. Es ist unklar, wie die Unterschiede zustande kommen. Experten kritisierten den Aufbau und Ablauf der Studien. In dem Test, in dem der Impfstoff bessere Resultate erzielte, erhielten die Probanden statt zweier Dosen zunächst nur eine halbe Dosis, einige Woche später eine weitere, volle Dosis. AstraZeneca gestand ein, dass dies aufgrund eines Fehlers passiert sei. Ein anderer Grund für den Unterschied könnte sein, dass in der zweiten Studie die Probanden deutlich jünger waren. Der schwedisch-britische Konzern plant jetzt zusätzliche Untersuchungen. Sie sollen die Daten "bereits vorhandener Studien ergänzen", teilte eine Sprecherin von AstraZeneca der Nachrichtenagentur dpa mit, ohne Details zu nennen.

Neue Podcast-Folge: Beeindruckende Forschung

26.11.20: Die Erfolgsmeldungen zu möglichen Corona-Impfstoffen häufen sich derzeit. Mehrere Mittel könnten bald zugelassen werden. Wie unterscheiden sie sich, und haben die verschiedene Impfstoffe Vor- oder Nachteile? Unter anderem darum geht es in der neuen Podcast-Folge zur "Jagd nach dem Impfstoff" im Rahmen der Reihe "Wirtschaft in Zeiten von Corona". Außerdem stellen wir ein öffentlich gefördertes Impfstoff-Projekt vor, an dem auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Hamburg arbeiten.

EU schließt Liefervereinbarung mit Moderna

24.11.20: Die Europäische Union hat mit einem weiteren Pharmaunternehmen eine Liefervereinbarung getroffen. Die US-Firma Moderna soll bis zu 160 Millionen Impfdosen zur Verfügung stellen. Das erklärte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Insgesamt hat sich die EU damit bereits fast zwei Milliarden Impfdosen gesichert. Außer mit Moderna hat sie Vereinbarungen mit fünf weiteren Herstellern getroffen, nämlich mit AstraZeneca, Sanofi/GSK, Biontech/Pfizer, Janssen und Curevac.

Astrazeneca und Uni Oxford melden Erfolg

23.11.20: Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca und die Uni Oxford haben erste Daten zur Wirksamkeit ihres Corona-Impfstoffs veröffentlicht. Das Mittel zeigte demnach eine Wirksamkeit von etwa 70 Prozent, teilte das Unternehmen auf Basis von Zwischenergebnissen aus zwei verschiedenen Phase-3-Studien mit. Bei den beiden Tests wurden unterschiedliche Dosierungen verabreicht. In einer Studie erhielten die Probanden zuerst eine halbe Dosis des Impfstoffs und einen Monat später eine weitere volle Dosis. Hier lag die Wirksamkeit nach Angaben der Forscher höher, nämlich bei 90 Prozent. In der anderen Studie bekamen die Teilnehmer zwei volle Dosen. Die Wirksamkeit lag da bei 62 Prozent. Gerd Fätkenheuer von der Uniklinik Köln erklärte zu den Ergebnissen, dass die "sehr vorläufigen Daten" schwer zu interpretieren seien - etwa das Ergebnis, dass mit einer geringeren Impfdosis eine größere Erfolgsrate zu erzielen war als mit einer höheren. Es müssten weitere Daten abgewartet werden, um das besser abschätzen zu können.

Corona-Impfstoffe: Gehen ärmere Länder leer aus?

23.11.20: Im Dezember könnten möglicherweise die ersten beiden Impfstoffe in Europa und den USA zugelassen werden: der vom Mainzer Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer sowie das Mittel der US-Firma Moderna. Bei beiden läuft die Produktion bereits an. Doch selbst wenn jetzt alles problemlos weiterläuft, werden die Impfstoffe zumindest in den ersten Monaten bei weitem nicht die Nachfrage decken können. Die Frage ist also: Wer bekommt die Mittel zuerst, und wer geht bei der Jagd nach den Impfstoffen möglicherweise leer aus? Klar ist: Bei beiden Impfstoffen - von Biontech/Pfizer und Moderna - haben sich einige der reichsten Länder der Welt bereits große Mengen gesichert. Mehr dazu auf tagesschau.de.

G20: faire Verteilung von Impfstoffen ermöglichen

22.11.20: Die G20-Länder haben sich zu einer fairen Verteilung von Impfstoffen auf der ganzen Welt bekannt. "Wir werden keine Mühe scheuen, um einen bezahlbaren und gerechten Zugang für alle Menschen sicherzustellen", heißt es in der Abschlusserklärung ihres Gipfeltreffens. Die Gruppe sagte zu, für die fehlenden finanziellen Mittel für die internationale WHO-Initiative Covax zu sorgen. Bisher haben verschiedene Länder, Firmen und Stiftungen für Covax insgesamt knapp fünf Milliarden US-Dollar zugesagt. Nötig sind laut WHO bis Ende 2021 weitere sechs Milliarden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) forderte, dass Covax Verhandlungen mit Herstellern möglicher Impfstoffe aufnimmt. Das sei "das Allerwichtigste" jetzt, sagte Merkel nach dem G20-Gipfel. Ziel von Covax ist, zwei Milliarden Impfdosen im kommenden Jahr zur Verfügung zu stellen.

Biontech und Pfizer reichen in den USA Antrag für Notfallzulassung ein

20.11.20: Das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer haben bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für ihren Corona-Impfstoff beantragt. Das bestätigte Pfizer am Freitag bei Twitter. Anträge auf die Impfstoff-Zulassung für Europa und weitere Regionen seien in Vorbereitung, hatten die Firmen bereits zuvor mitgeteilt. "Wir können innerhalb von Stunden liefern, wenn wir eine Genehmigung erhalten sollten", sagte eine Sprecherin von Biontech in Mainz. Falls der Wirkstoff zugelassen werde, könnten besonders gefährdete Menschen in den USA Mitte bis Ende Dezember mit dem Impfstoff versorgt werden.

Hamburger Impfstoff-Forscherin ist "Medizinerin des Jahres"

20.11.20: Die Virologin Marylyn Addo vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat diese Woche die Auszeichnung Medizinerin des Jahres 2020 erhalten. Die Leiterin der Sektion Infektiologie erhalte den undotierten German Medical Award für ihre Arbeit an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus, teilte der German Medical Club mit. Er verleiht den Preis eigenen Angaben zufolge jährlich in unterschiedlichen Kategorien an Kliniken, Ärzte, Praxen, Forscher und Unternehmen, die sich in besonderer Weise verdient gedient gemacht haben.

VIDEO: Corona-Impfstoff: "Wie ein Lego-Baustein-Prinzip" (3 Min)

Weitere Informationen
Eine Krankenschwester bereitet eine Spritze vor. © dpa

Impfstoff-Test startet in Hamburg

An etwa 200 Corona-Impfstoffen wird derzeit weltweit geforscht. Nun wird ein weiterer Kandidat aus Deutschland an Menschen getestet - ein Vektor-Impfstoff des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung. extern

Merkel: Impfstoff-Zulassung im Dezember oder Anfang Januar

20.11.20: Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (beide CDU) gehen davon aus, dass ein erster Corona-Impstoff in Europa in den kommenden Wochen zugelassen wird. Merkel rechnet damit schon im Dezember oder "sehr schnell nach der Jahreswende", wie sie nach Video-Beratungen der EU-Staats- und Regierungschefs sagte. Von der Leyen sagte, dass die Impfstoffe von Biontech und Pfizer sowie von Moderna der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zufolge in der zweiten Dezemberhälfte eine bedingte Marktzulassung bekommen könnten - wenn alles problemlos weitergehe. Eine "bedingte Zulassung" kann die Behörde erteilen, damit ein Mittel noch vor Abschluss der vollständigen klinischen Prüfung auf den Markt gebracht werden kann. Zulässig ist dies etwa in Krisensituationen. Die Zulassung ist dann zunächst zeitlich begrenzt und an bestimmte Auflagen geknüpft. Der Hersteller muss beispielsweise weitere Daten zu dem Mittel sammeln und auswerten.

Neue Podcast-Folge: Gehen ärmere Länder leer aus?

19.11.20: Mehrere Corona-Impfstoffe könnten bald zugelassen werden. Doch klar ist: In den kommenden Monaten wird es nicht ausreichend Mittel für alle auf der Welt geben, die sich impfen lassen wollen. Und reiche Länder haben bereits eine Reihe von Liefervereinbarungen mit Herstellern geschlossen. Gehen deshalb die ärmeren Regionen leer aus? Dieser Frage geht die neue Folge des Podcasts "Die Jagd nach dem Impfstoff" nach - im Rahmen der Reihe "Wirtschaft in Zeiten von Corona".

Suche nach Standorten für Impfzentren in Norddeutschland

19.11.20: Die Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus macht große Fortschritte. Bund, Länder und Kommunen bereiten sich deshalb nun darauf vor, Millionen Menschen impfen zu können. In Norddeutschland suchen die Regierungen aktuell nach geeigneten Standorten für Impfzentren.

Biontech/Pfizer: Impfstoff zu 95 Prozent wirksam

18.11.20: In der abschließenden Studie zum Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und des US-Konzerns Pfizer haben sich die vielversprechenden Daten offenbar bestätigt. Das Mittel habe eine Wirksamkeit von 95 Prozent gezeigt, heißt es in einer nun von den Firmen veröffentlichten Pressemitteilung. Mittlerweile haben demnach mehr als 41.000 Probanden die zwei erforderlichen Dosen erhalten - eine Hälfte von ihnen den Impfstoff-Kandidaten, die andere Hälfte ein Placebo, also ein wirkungsloses Scheinmittel. Von allen Studienteilnehmern seien inzwischen 170 an Covid-19 erkrankt - 162 von denjenigen, die das Placebo bekommen haben und nur 8 von jenen, die den Impfstoff erhalten haben. Die Unternehmen haben damit das Ziel für eine abschließende Analyse der Daten erreicht. Sie sollte nach 164 festgestellten Erkrankungen unter allen Teilnehmern erfolgen. Erst vergangenen Woche hatten die Firmen Daten aus einer ersten Zwischenanalyse auf Basis von 94 Fällen veröffentlicht. Die Unternehmen wollen nun die Daten zusammenstellen und in den kommenden Tagen an verschiedene Zulassungsbehörden weltweit schicken.

EU arbeitet an weiteren Lieferverträgen

16.11.2020: Die EU will eine Liefervereinbarung mit dem deutschen Hersteller Curevac über bis zu 405 Millionen Dosen seines Impfstoffs abschließen. Die Kommission wolle am Dienstag diesen Vertrag billigen, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in Brüssel. Mit dem US-Unternehmen Moderna seien zudem entsprechende Vorabgespräche abgeschlossen. Dabei geht es um Lieferungen von bis zu 160 Millionen Dosen.

Weitere positive Meldung aus Impfstoff-Studie

16.11.2020: Auch das US-Pharmaunternehmen Moderna hat gemeldet, dass sich sein Corona-Impfstoff in einer aktuell laufenden Studie als sehr wirksam erwiesen habe. An der Phase-III-Studie nehmen insgesamt mehr als 30.000 Probanden teil. Die Hälfte davon hat den Impfstoff erhalten, die andere Hälfte bekam ein Placebo, also ein wirkungsloses Scheinmittel. Insgesamt wurden nach Angaben von Moderna bislang bei 95 Studienteilnehmern eine Covid-19-Erkrankung festgestellt. Aus der Kontrollgruppe, die keinen Impfstoff erhielt, erkrankten 90 Teilnehmer - und von denen, die den Wirkstoff bekamen, waren es nur 5. Daraus errechnet sich eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent. Vor einer Woche hatte bereits der Mainzer Hersteller Biontech zusammen mit dem US-Konzern Pfizer bekanntgegeben, dass ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19 bieten soll.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA teilte zudem mit, dass sie jetzt parallel zu den noch laufenden Studien ein Zulassungsverfahren zu dem Moderna-Impfstoff beginne. Auch für das Mittel von Biontech und Pfizer prüft die Behörde bereits eine Zulassung im Rahmen eines sogennanten "rolling review"-Verfahrens, das eine schnellere Zulassung ermöglicht.
Vergangene Woche hatte außerdem das russische Gamaleya-Institut gemeldet, dass sich auch in seiner laufenden Impfstoff-Studie eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent zeige. Allerdings wurden dort insgesamt erst 20 Erkrankungsfälle erfasst.

Neue Podcast-Folge: Lichtstreif am Horizont

12.11.2020: Die Unternehmen Biontech und Pfizer haben diese Woche erste Ergebnisse aus der großen, abschließenden Studie zu ihrem Corona-Impfstoff-Kandidaten veröffentlicht. Wie sind diese zu bewerten? Wie lange dauert es jetzt noch, bis der Impfstoff für viele Menschen zur Verfügung steht? Und wie viele Impfdosen hat sich Deutschland gesichert? Darum geht es unter anderem in der aktuellen Folge "Die Jagd nach dem Impfstoff" im Rahmen der Podcast-Reihe "Wirtschaft in Zeiten von Corona" von NDR Info.

Biontech-Impfstoff: Intransparente Verhandlungen

12.11.2020: "Wir gehen davon aus und sind auch damit angetreten, bis zu 100 Millionen Dosen für Deutschland zu sichern", hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gesagt, kurz nachdem die Pharma-Unternehmen Biontech und Pfizer vielversprechende Daten zu ihrem Impfstoff-Kandidaten verkündet hatten. Nach der Liefervereinbarung mit der EU-Kommission stehen Deutschland allerdings nur etwa 56 Millionen Dosen zu. Woher stammt also der Rest? Auf Fragen des NDR zu etwaigen bilateralen Vereinbarungen hat das Bundesgesundheitsministerium widersprüchlich geantwortet. Es soll zwar eine Zusage geben, teilte das Ministerium mit, wollte aber keine Details nennen. Pfizer wiederum hat geantwortet, es könne keine Auskunft über die Anzahl der Impfstoffdosen geben, die Deutschland erhalte. Die genaue Anzahl sei Ergebnis von Verhandlungen zwischen der EU und den Mitgliedsstaaten. Mehr dazu auf tagesschau.de.

EU vereinbart Lieferung mit Biontech und Pfizer

11.10.2020: Die EU-Kommission hat die Verhandlungen mit den Pharma-Unternehmen Biontech und Pfizer abgeschlossen. Sie haben sich darauf verständigt, dass die Firmen zunächst 200 Millionen Dosen für die 27 EU-Mitgliedsländer zur Verfügung stellen. Darüber hinaus wurde eine Option von 100 Millionen Einheiten vereinbart. Die erste Lieferung soll erfolgen, sobald das Mittel von der zuständigen Behörde zugelassen worden ist. Zu dem Preis für den Impfstoff haben weder die EU noch die Unternehmen Angaben gemacht.

Biontech: Liefervereinbarungen für 570 Million Dosen

10.11.2020: Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech hat nach eigenen Angaben mit seinem US-Partner Pfizer Liefervereinbarungen mit mehreren Ländern und der EU für insgesamt 570 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs für dieses und das nächste Jahr geschlossen. Darüber hinaus gebe es Kaufoptionen für weitere 600 Millionen Dosen, teilte Biontech am Dienstag mit. Nur über einen Teil der Vereinbarungen haben die Firmen bislang informiert. Details zu den Verträgen sind generell nicht bekannt. Derzeit rechnen die beiden Unternehmen damit, dass sie dieses Jahr etwa 50 Millionen Dosen ausliefern können und im kommenden Jahr 1,3 Milliarden.

Spahn will Impfstoff-Lieferung sichern

10.11.2020: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Lieferung eines Corona-Impfstoffs an Deutschland so schnell wie möglich rechtlich sichern. Der CDU-Politiker forderte die EU auf, in den nächsten Tagen einen Vertrag mit den Unternehmen Biontech und Pfizer abzuschließen. Es gebe bisher einen Vorvertrag, aber keinen Abschluss, kritisierte Spahn im ZDF. Im September hatte die EU-Kommission eine vorläufige Vereinbarung mit den beiden Firmen über eine Lieferung von bis zu 300 Millionen Dosen getroffen. "Wir haben die Verhandlungen abgeschlossen", sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Dienstag. Ziel sei es, "dass dieser Vertrag in den kommenden Tagen unterzeichnet wird". Das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer hatten gestern als erste Hersteller vielversprechende Ergebnisse aus einer großen Wirksamkeitsstudie (Phase 3) zu ihrem gemeinsamen Impfstoff-Kandidaten veröffentlicht.

Biontech: Impfstoff sehr wirksam

9.11.2020: Die Zulassung eines Impfstoffs gegen das neue Coronavirus ist deutlich näher gerückt: Das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partnerkonzern Pfizer haben als erste Daten aus einer großen Wirksamkeitsstudie vorgelegt. Demnach soll er einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor einer Erkrankung bieten. Es seien zudem bislang keine schwerwiegenden Nebenwirkungen aufgetreten. Mit diesen Ergebnissen habe der Impfstoff eine "ganz wesentliche Hürde genommen", sagte Klaus Überla dem NDR. Er ist Leiter des Virologischen Instituts an der Uniklinik Erlangen und Mitglied der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut. Der Impfstoff habe eine "sehr hohe Wirksamkeit gezeigt". Sie sei höher als man es etwa von Grippe-Impfstoffen kenne. Die Leiterin der Infektiologie am Hamburger Universitätsklinikum UKE, Marylyn Addo, weist jedoch darauf hin, dass die Unternehmen noch keine Primärdaten veröffentlich hätten. Es seien noch wenige Details bekannt, "zum Beispiel bezüglich verschiedener Altersgruppen", sagt sie. "Die exakten Daten müssen wir zur abschließenden Einschätzung noch abwarten." An dieser Phase-3-Studie haben in mehreren Ländern mehr als 43.500 Probanden teilgenommen. Eine Hälfte von ihnen hat den Impfstoff bekommen, die andere ein wirkungsloses Scheinmittel, ein sogenanntes Placebo. Unter den Erkrankten waren nur wenigen von denen, die den Impfstoff erhalten haben.

Ziele für Verteilung von Impfstoffen

9.11.20: Die Ständige Impfkommission, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Deutsche Ethikrat haben Empfehlungen dazu erarbeitet, wie die Verteilung von Corona-Impfstoffen geregelt werden soll. Eine Priorisierung sei notwendig, schreiben die Experten, da wirksame Impfstoffe gegen Covid-19 anfangs nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung stünden. Die Verteilung soll deshalb anhand grundsätzlicher Ziele erfolgen: Es gehe darum, schwere Verläufe und Todesfälle zu verhindern, Personen zu schützen, die aufgrund einer Arbeit einem besonderen Risiko ausgesetzt seien, Übertragungen in Umgebungen zu verhindern, wo besonders gefährdete Menschen leben sowie darum die staatlichen Funktionen und das öffentliche Leben aufrecht zu erhalten. Auf Basis dieser Ziele sollen in den kommenden Wochen konkrete Empfehlungen dazu erarbeitet werden, welche Personengruppen zuerst geimpft werden. Abhängig wird das Vorgehen aber auch davon sein, wie ein etwaiger Impfstoff wirkt, also ob er etwa sehr gut vor Ansteckungen schützt oder lediglich einige schwere Verläufe verhindert.

Merkel: Pflegekräfte und Ärzte zuerst impfen

8.11.20: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hofft, dass "recht bald" die ersten Corona-Impfstoffe zugelassen werden. Wer zuerst geimpft werde, werde von der Ständigen Impfkommission der Wissenschaftsakademie Leopoldina und der Ethikkommission diskutiert, erklärte Merkel in einem Video der Bundesregierung. "Aber ich glaube, ich kann schon so viel verraten, dass ich sage, ganz vorne dran sind natürlich Pflegekräfte, Ärzte und Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören", sagte die Kanzlerin. Das seien allerdings schon recht viele im Land. Insgesamt sei das Ziel, die Bevölkerung immun gegen das Virus zu machen, so Merkel, bis dahin müsse man mit gewissen Einschränkungen leben. Sie betonte aber gleichzeitig, dass eine Impfung eine freiwillige Entscheidung sei.

Bund und Länder einigen sich auf Vorgehen bei Impfungen

7.11.2020: Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben ein gemeinsames Vorgehen bei Impfungen gegen das Coronavirus beschlossen. Das teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit in Berlin mit. Der gemeinsame Beschluss vom Freitagabend sieht unter anderem vor, dass der Bund die Impfstoffe beschafft und finanziert und die Länder Impfzentren einrichten.

Hunderttausende in China bereits geimpft

6.11.2020: In China werden bereits mehrere Impfstoffe im Rahmen von Notfallzulassungen angewendet. Hunderttausende Menschen wurden dort bereits geimpft. Steffen Wurzel vom SWR hat ein Impfzentrum in der chinesischen Stadt Haining besucht.

Warum so viele Impfstoff-Studien in Brasilien laufen

6.11.2020: Mehrere Hersteller von möglichen Corona-Impfstoffen testen ihre Mittel in großen Studien in Brasilien. Denn dort finden sie ein ideales Umfeld vor: ein renommiertes Forschungsinstitut, günstige Testbedingungen, viele Freiwillige - und vor allem auch eine starke Verbreitung des Virus in der Bevölkerung.

Neue Podcast-Folge: Der große Impfplan

5.11.2020: In den kommenden Monaten könnten erste Impfstoffe gegen das Coronavirus zugelassen werden. Um dann Millionen Menschen in Deutschland impfen zu können, sind jedoch noch große Herausforderungen zu bewältigen. Zum aktuellen Stand der Vorbereitungen hat der NDR alle 16 Bundesländer befragt - für die neue Podcast-Folge "Die Jagd nach dem Impfstoff", im Rahmen der Reihe "Wirtschaft in Zeiten von Corona".

Weitere Informationen
Eine Hand hält eine Spritze mit einem experimentellen Corona-Impfstoff. © dpa

Coronavirus: Der große Impfplan für Deutschland

Möglichst bald sollen Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden. Die logistischen Herausforderungen sind immens. mehr

Bund und Länder bereiten Impfstoff-Verteilung vor

4.11.2020: Bund und Länder bereiten die Verteilung möglicher Corona-Impfstoffe vor. Laut Medienberichten sollen die Mittel an bundesweit 60 Standorte geliefert werden. Bis zum 10. November sollen die Bundesländer klären, wo sie diese Zentren einrichten und wie von dort aus die Mittel verteilt werden. Das geht aus einer Beschlussvorlage der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) hervor. Die Kosten für den Impfstoff will demnach der Bund übernehmen, die Bundesländer sollen unter anderem das nötige Zubehör wie etwa Spritzen beschaffen und finanzieren. Wann Bund und Länder darüber abstimmen, ist aber unklar. Das Land Berlin, das derzeit die GMK leitet, teilte auf Anfrage des NDR mit: "sobald die GMK etwas zu kommunizieren hat, wird sie dies tun".

Biontech/Pfizer wollen im November Zulassung in USA beantragen

30.10.2020: Der Chef der Mainzer Firma Biontech, Ugur Sahin, rechnet damit, dass in den kommenden zwei Wochen erste Ergebnisse aus der abschließenden Phase-3-Studie zu ihrem Corona-Impfstoff vorliegen. Dann werde sich zeigen, ob der Impfstoff in der Lage sei zu schützen, sagte Sahin in einem Interview mit dem Medienunternehmen VRM. Biontech entwickelt das Mittel gemeinsam mit dem US-Unternehmen Pfizer. Dessen Chef, Albert Bourla, hatte kurz zuvor bereits auf einer Investorenkonferenz diesen Zeitplan skizziert. Ursprünglich wollten die beiden Unternehmen bereits im Oktober so weit sein. Sollten nun die Ergebnisse positiv ausfallen, wollen sie noch im November in den USA einen Antrag auf eine Notfall-Zulassung stellen. In Europa prüft die zuständige Behörde bereits im Rahmen eines "rolling review"-Verfahrens, ob der Impfstoff zugelassen werden kann. Wann eine Entscheidung darüber fällt, ist unklar.

Podcast: Ein Wundermittel für Trump?

29.10.2020: US-Präsident Donald Trump hat immer wieder versucht, die Impfstoff-Entwicklung zu beschleunigen, vermutlich auch, um sich noch vor der Wahl als Pandemie-Bekämpfer präsentieren zu können. War er damit erfolgreich? Darum geht es in der aktuellen Podcast-Folge "Die Jagd nach dem Impfstoff".

Weitere Informationen
Mission Klima © NDR

Mission Klima - Lösungen für die Krise

Es gibt sie - die Klima-Pioniere. Wir stellen vielversprechende Ideen vor - und sprechen mit den versiertesten Expert*innen. mehr

200 Millionen weitere Impfdosen für Covax-Initiative

29.10.2020: Die Pharmaunternehmen Sanofi und GlaxoSmithKline (GSK) haben angekündigt, 200 Millionen Dosen ihres Covid-19-Impfstoffs der Covax-Initiative zur Verfügung stellen zu wollen, falls er zugelassen werden sollte. Die beiden Firmen rechnen damit, in der ersten Hälfte des kommenden Jahres eine Zulassung beantragen zu können. Sie haben bereits Liefervereinbarungen mit der EU für 300 Millionen Dosen und den USA für 600 Millionen Dosen getroffen. Die Covax-Initiative wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den Nicht-Regierungsorganisationen GAVI und CEPI getragen. Ihr Ziel ist, bis Ende 2021 weltweit zwei Milliarden Impfstoffdosen weltweit gerecht zu verteilen. Etwa 180 Länder haben zugesagt, sich daran zu beteiligen. Covax hat bislang Vereinbarungen mit zwei weiteren möglichen Lieferanten getroffen - mit AstraZeneca und Novavax.

Steinmeier warnt vor Impfstoff-Nationalismus

26.10.2020: Bundespräsident Walter Steinmeier hat dazu aufgerufen, Corona-Impfstoffe weltweit solidarisch zu verteilen. Die Formel, "wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht" sei nicht nur unethisch, sie sei dumm, sagte Steinmeier zur Eröffnung des World Health Summit in Berlin. Das Virus kenne keine Grenzen, die Nationalität seiner Opfer sei ihm gleichgültig. Man müsse ihm gemeinsam entgegentreten. Der Präsident lobte deshalb auch die WHO-Initiative Covax, die für eine weltweit faire Verteilung möglicher Corona-Impfstoffe sorgen will. Steinmeier wies aber auch darauf hin, dass die Finanzierung bei weitem noch nicht gesichert sei.

Nach Krankheitsfällen: Studien können wieder starten

26.10.2020: AstraZeneca und Johnson & Johnson können die Studien zu ihren jeweiligen Impfstoff-Kandidaten fortsetzen. Beide Unternehmen hatten zwischenzeitlich die Tests ausgesetzt, weil Teilnehmer erkrankt waren. AstraZeneca erhielt nach eigenen Angaben am Freitag die Genehmigung der US-Arzneimittelbehörde FDA für die Fortsetzung seiner Phase-3-Studie in den USA. In Großbritannien, Südafrika, Brasilien und Japan hatten die zuständigen Behörden bereits die Fortsetzung genehmigt. Sie waren zu dem Schluss gekommen, dass der Impfstoff offenbar nicht für den Krankheitsfall ursächlich gewesen ist. Johnson & Johnson hat ebenfalls am Freitag die Wiederaufnahme seiner Tests angekündigt. Bei einer "gründlichen Auswertung" des Krankheitsfalls "konnte keine eindeutige Ursache festgestellt werden", teilte das Unternehmen mit. Nun soll die dritte und finale Testphase mit insgesamt 60.000 Probanden an 200 Orten in den USA, Lateinamerika und Südafrika wieder anlaufen.

Neuer Podcast zur Jagd nach dem Impfstoff

22.10.2020: Die ersten Zulassungsverfahren haben in Europa begonnen - die Corona-Impfstoffentwicklung geht also in die heiße Phase. Deshalb startet NDR Info nun mit einem wöchentlichen Podcast über "Die Jagd nach dem Impfstoff". Welche Unternehmen liegen vorn? Und was passiert, wenn überraschende Nebenwirkungen auftauchen? Darum geht es in der ersten Folge.

Deutsche Firmen im Impfstoff-Rennen

22.10.2020: Eigentlich haben sie vor allem an Krebsmedikamenten geforscht: die beiden Firmen Biontech und Curevac aus Mainz und Tübingen. Und das Unternehmen IDT Biologika in Dessau war vor der Privatisierung ein Impfstoffwerk in der DDR. Heute entwickeln alle drei deutschen Firmen einen Corona-Impfstoff. Wie weit sind sie - und wer bezahlt die Forschung? Dazu mehr auf tagesschau.de.

Teilnehmer von Studie gestorben

22.10.2020: In Brasilien ist ein Teilnehmer einer Studie zu dem Corona-Impfstoff der Universität Oxford gestorben. Laut Medienberichten hat er jedoch nicht den Impfstoff erhalten, sondern ein Placebo. In den klinischen Studien der Phase 3 erhält eine Kontrollgruppe ein solches Schein-Mittel, damit festgestellt werden kann, ob tatsächlich weniger der Geimpften erkranken. Die zuständige brasilianische Behörde hat über den Todesfall informiert, aber keine weiteren Details genannt oder bestätigt. Die Universität Oxford erklärte, eine Prüfung durch unabhängige Experten sei zu dem Schluss gekommen, dass es keine Sicherheitsprobleme gebe und die Tests fortgesetzt werden könnten. Den Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Verstorbenen um einen 28-jährigen Arzt. Er soll sich mit dem Coronavirus angesteckt haben und an der Folge der Infektion gestorben sein. AstraZeneca teilte auf NDR Anfrage mit, das Unternehmen könne sich nicht zu einzelnen Fällen äußern, da es sich an die ärztliche Schweigepflicht halte. Aber es seien alle erforderlichen Überprüfungsverfahren eingehalten worden. "Alle wichtigen medizinischen Ereignisse werden von den PrüfärztInnen, einem unabhängigen Sicherheitsüberwachungsausschuss und den Zulassungsbehörden sorgfältig beurteilt", schreibt AstraZeneca. Diese Bewertungen hätten zu "keinerlei Bedenken hinsichtlich der Fortsetzung der laufenden Studie geführt".

Ständige Impfkommission: Impfung Mitte 2021 in Impfzentren

21.10.2020: Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (StiKo) am Robert Koch-Institut, Thomas Mertens, glaubt, dass ab Mitte kommenden Jahres mit der Impfung von Menschen in Deutschland begonnen werden kann. "Ich sage Ihnen aber gleichzeitig, dass das nicht gleich alle sein werden", sagte Mertens im ARD-Interview. Außerdem weist der Virologe darauf hin, dass das aus seiner Sicht erst einmal wenig an der epidemischen Situation im Land ändern werde. Weitere Schutzmaßnahmen müssten aufrecht erhalten werden, erklärte Mertens. Die Stiko arbeite derzeit an einer Empfehlung, welche Gruppen zuerst geimpft werden sollten, so dass die Gemeinschaft davon am Ende den größten Nutzen habe. Das müsse nach wissenschaftlichen Erkenntnissen, aber auch nach ethischen Aspekten gehen, sagte Mertens. Wenn tatsächlich ein sicherer und wirksamer Impfstoff zur Verfügung stehe, könne man die Impfung nicht den Hausärzten zumuten, so Mertens, so werde es am Ende wohl Impfzentren geben - auch weil Lagerung und Transport der Mittel Herausforderungen werden könnten.

Impfstoffe aus Deutschland im Test in Südamerika

21.10.2020: Die Tübinger Firma Curevac testet seit Ende September seinen Impfstoff-Kandidaten an Hunderten Probanden in Peru und Panama in einer Phase-2-Studie. Auch das Mainzer Unternehmen Biontech lässt gemeinsam mit seinem US-Partner Pfizer sein Mittel in Südamerika untersuchen - in diesem Fall als Teil einer großen Phase-3-Studie mit Zehntausenden Teilnehmern. Der Grund dafür: In den vergangenen Monaten waren dort die Infektionszahlen besonders hoch. So hoffen die Forscher schneller zu aussagekräftigen Ergebnissen zu kommen - also zu sehen, ob tatsächlich Menschen geschützt werden, die einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind. Der Leiter der Biontech-Studie in Brasilien, Christiano Zerbini, sagte dem SWR, dass für sie etwa Busfahrer oder Schaffner als Probanden besonders interessant seien, da sie regelmäßig zu anderen Menschen Kontakt hätten. Die Länder erhoffen sich umgekehrt offenbar einen Vorteil bei der späteren Verteilung des Impfstoffs, erläuterte der Curevac-Studienleiter in Panama, Xavier Sáez Lorens. Das Land könnte "für seine Beteiligung an der Studie belohnt werden".

Biontech/Pfizer wollen Ende November Zulassung beantragen

16.10.2020: Das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer rechnen damit, Ende November die Zulassung ihres Impfstoffs beantragen zu können. Ende Oktober könnten sie wissen, ob der Impfstoff wirksam sei, teilte Pfizer-Chef Albert Bourla schriftlich mit. Bis zur dritten Novemberwoche werde es dann noch voraussichtlich dauern, bis die Unternehmen genügend Daten zur Sicherheit des Impfstoffes vorliegen haben. Sollten die Ergebnisse positiv ausfallen, könnte kurz darauf eine Notfallgenehmigung in den USA beantragt werden, schreibt Bourla. Ob und wann diese erteilt wird, entscheidet die US-Arzneimittelbehörde FDA auf Basis der von den Firmen eingereichten Daten. In Europa läuft das Zulassungsverfahren für das Mittel von Biontech und Pfizer bereits im Rahmen eines "rollling review"-Verfahrens. Das bedeutet, dass die hier zuständige Behörde EMA bereits die Daten während der noch laufenden Studien überprüft.

EU-Länder sollen Impfstoff-Verteilung planen

15.10.2020: Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, gemeinsam zu planen, wie künftige Corona-Impfstoffe verteilt werden. Sie rechnet damit, dass erste Mittel Anfang kommenden Jahres zur Verfügung stehen können, wies aber darauf hin, dass die verfügbaren Dosen zunächst begrenzt seien. Deshalb sollten sich die Länder absprechen, welche Bevölkerungsgruppen als erste geimpft werden sollen. Nach Ansicht der EU-Kommission sollten dies Alten- und Krankenpfleger und Angehörige anderer systemrelevanter Berufe sein, Risikogruppen sowie wirtschaftlich und sozial benachteiligte Menschen.

Bund plant Corona-Impfungen

15.10.2020: Angesichts der Forschungsfortschritte bestehe die Hoffnung, dass im kommenden Jahr Impfstoffe gegen das neue Coronavirus zugelassen würden und verfügbar seien, heißt es in dem aktuellen Beschluss zur Pandemie-Bekämpfung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie den Länderchefinnen und -chefs. Abhängig von deren Eigenschaften könne dies ein entscheidender Schritt für die Beherrschung der Pandemie sein. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (RKI) bereite derzeit Empfehlungen für Impfungen vor und werde dabei von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und dem Ethikrat unterstützt. Der Bund plant, die Länder frühzeitig einzubinden, um Fragen etwa zur Bestellmenge, Logistik-, Transport- und Lagerung etwaiger Impfstoffe abzustimmen.

Russland lässt zweiten Impfstoff zu

15.10.2020: Russland hat einen zweiten COVID-19-Impfstoff zugelassen. Das gab Präsident Wladimir Putin Mitte Oktober bekannt. Der Impfstoff wurde vom staatlichen Vector-Forschungszentrum in Sibirien entwickelt und soll seit Juli an 100 Freiwilligen getestet worden sein. Die Ergebnisse sind jedoch noch nicht veröffentlicht worden. Die international vor einer Zulassung eigentlich erforderliche Phase-3-Studie mit Tausenden Freiwilligen hat noch nicht begonnen. Die ersten 60.000 Dosen sollen nun hergestellt werden. Für die Bevölkerung sollen die beiden jetzt zugelassenen Impfstoffe möglichst bald zur Verfügung stehen. "Wir müssen die Produktion des ersten und zweiten Impfstoffs ausweiten", sagte Putin im staatlichen Fernsehen.

Tests für Impfstoff-Kandidaten unterbrochen

14.10.2020: Der Pharmakonzern Johnson & Johnson hat die klinischen Studien zu seinem Impfstoff-Kandidaten ausgesetzt. Grund dafür sei eine ungeklärte Erkrankung eines Probanden, teilte das Unternehmen mit. Die Erkrankung des Studienteilnehmers soll nun von unabhängigen Experten und von internen Ärzten geprüft und bewertet werden. Auch AstraZeneca musste zwischenzeitlich die Tests wegen einer Erkrankung stoppen. In Großbritannien, Brasilien, Südafrika und Indien sind sie wieder aufgenommen worden, in den USA dauert die Prüfung des Vorfalls noch an. AstraZeneca hatte betont, dass ein solcher Stopp nicht ungewöhnlich sei und häufig vorkomme. Auch Johnson & Johnson sagt dies jetzt.

China unterstützt Impfstoff-Initiative Covax

9.10.2020: China hat sich der internationalen Initiative Covax angeschlossen. Ihr Ziel ist es, mögliche Corona-Impfstoffe für ärmere Länder verfügbar zu machen. Bis Ende 2021 will sie zwei Milliarden Impfdosen erwerben und verteilen. Covax wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO und den Organisationen GAVI und CEPI geleitet.

Virologie-Gesellschaft fordert Impfplan

9.10.2020: Die Gesellschaft für Virologie (GfV) rät, mögliche Impfungen jetzt vorzubereiten. Dazu gehöre auch die Aufklärung zur Wirksamkeit und Sicherheit von Covid19-Impfstoffen. Außerdem müsse auch transparent gemacht werden, wie entschieden wird, wer in welcher Reihenfolge geimpft werden soll, also welche Bevölkerungsgruppen bevorzugt werden sollten. Denn es sei davon auszugehen, dass der Bedarf zumindest in den ersten Monaten das Angebot übersteigen werde. Nach dem Nationalen Pandemieplan müssten für solch einen Impfplan vier Gruppen definiert werden: Personen, die besonders stark profitieren würden - wie etwa ältere Menschen, Personen, die häufig Kontakt zu gefährdeten Gruppen hätten - wie etwa Pflege- und Gesundheitspersonal, Personen, die das Virus mutmaßlich stark verbreiten könnten und Personen, die für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit oder der staatlichen Infrastruktur erforderlich seien.

Karliczek erwartet Impfstoff für viele ab Mitte 2021

8.10.2020: Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) geht davon aus, dass Mitte kommenden Jahres "breite Teile der Bevölkerung" geimpft werden könnten. Auf einer Pressekonferenz zum Stand der Impfstoff-Entwicklung sagte sie, die Forschung sei "im Moment gigantisch schnell", aber es seien noch wichtige Fragen offen - etwa, wie lange ein Impfschutz anhalte und wie oft geimpft werden müsse. Zudem gab Karliczek bekannt, wie viel das Dessauer Unternehmens IDT Biologika aus dem Impfstoff-Sonderprogramm erhalten soll, nämlich 114 Millionen Euro. Das Forschungsministerium fördert insgesamt drei deutsche Firmen. Bereits bekannt war, dass das Mainzer Unternehmen Biontech 375 Millionen Euro erhält und die Tübinger Firma Curevac 252 Millionen.

EU-Kommission schließt Vertrag mit Janssen

7.10.2020: Die Europäische Kommission hat eine Liefervereinbarung mit einem weiteren Pharma-Unternehmen abgeschlossen - und zwar mit der Firma Janssen, die zum US-Konzern Johnson & Johnson gehört. Sollte sich ihr Impfstoff-Kandidat als sicher und wirksam erweisen, können die EU-Mitgliedsstaaten demnach 200 Millionen Dosen des Mittels kaufen. Zusätzlich wurde eine Option über weitere 200 Millionen Einheiten vereinbart. Die Kommission hatte zuvor bereits Verträge mit AstraZeneca und GSK/Sanofi abgeschlossen und verhandelt aktuell zudem mit CureVac, BionTech/Pfizer und Moderna über mögliche Lieferungen.

US-Behörde veröffentlicht Richtlinie für Zulassung von Impfstoffen

7.10.2020: In den USA hat die Arzneimittelbehörde FDA neue Richtlinien für die beschleunigte Zulassung eines Corona-Impfstoffs veröffentlicht. Demnach müssen Hersteller, die einen Impfstoff in der dritten und abschließenden Phase testen, die Teilnehmer mindestens zwei Monate lang nach der Impfung beobachten, bevor eine Zulassung erteilt werden kann. Dies sei notwendig, um ausreichend Daten "zur Bewertung des Risiko-Nutzen-Profils eines Impfstoffs" zu erheben, schreibt die FDA. Somit erscheint es nicht möglich, dass in den USA noch vor der Präsidentschaftswahl am 3. November ein Impfstoff zugelassen wird.

Zulassungsprozess für Biontech-Impfstoff gestartet

6.10.2020: Der Zulassungsprozess für den Corona-Impfstoff-Kandidaten des Mainzer Unternehmens Biontech startet. Das bestätigte die europäische Arzneimittelbehörde EMA. Die Daten der klinischen Prüfung werden nun nach und nach parallel zu den laufenden Studien geprüft und bewertet. Dieses sogenannte Rolling-Review-Verfahren soll den Zulassungsprozess beschleunigen. Die Firma Biontech, die mit dem Pharmakonzern Pfizer kooperiert, ist damit das erste deutsche Unternehmen und mit dem britischen Konzern AstraZeneca das zweite insgesamt, das bei der EMA für diesen Prozess zugelassen wurde. "Das Rolling-Review-Verfahren wird solange fortgesetzt, bis genügend Grundlagen vorhanden sind, um einen formellen Zulassungsantrag zu unterstützen", teilte die EMA mit. Der von Biontech entwickelte Wirkstoff gehört in die Gruppe der genbasierten Impfstoffe und ist ein sogenannter RNA-Impfstoff.

Massenimpfungen in China

6.10.2020: Obwohl in China bislang noch kein Impfstoff regulär zugelassen ist, wurden dort offenbar bereits Hunderttausende Menschen geimpft. Das sagte der Chef des staatlichen Pharmaunternehmens Sinopharm. Experten zeigen sich besorgt.

Impfstoff-Test startet in Hamburg

2.10.2020: Ein weiterer Impfstoff gegen das neue Coronavirus darf nun in Deutschland an Menschen getestet werden. Das teilte die zuständige Bundesbehörde, das Paul-Ehrlich-Institut, mit. Der Impfstoff-Kandidat des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) wird von Forschern an den Standorten München, Marburg und Hamburg sowie von der Firma IDT Biologika in Dessau entwickelt. Das Mittel soll ab Mitte Oktober zunächst an insgesamt 30 gesunden freiwilligen Studienteilnehmern auf Sicherheit, Verträglichkeit und auf die ausgelöste Immunantwort untersucht werden. Diese erste klinische Prüfphase wird von der Infektiologin Marylyn Addo am am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) geleitet.

Erster Zulassungsprozess in EU begonnen

1.10.2020: Für eine mögliche Zulassung hat die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA mit der Überprüfung eines ersten Corona-Impfstoffs begonnen. Das Mittel ist von dem britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford entwickelt worden. Die EMA betonte jedoch, dass der Start des Prüfverfahrens nicht bedeute, dass der Impfstoff schon als wirksam und sicher eingeschätzt werden könne. Das müsse sich jetzt erst noch zeigen. Wegen der weiter rasanten Ausbreitung des Coronavirus soll das Verfahren beschleunigt werden. Deshalb überprüft die Behörde Daten noch während sie erhoben werden. Wie lange die Überprüfung dauern wird, ist unklar. Tests mit Tausenden von Versuchspersonen seien im Gange, die Ergebnisse würden in den nächsten "Wochen und Monaten" erwartet, teilte die EMA mit.

Corona-Impfstoffe: Noch viele Fragen offen

1.10.2020: Mittlerweile werden weltweit 40 Impfstoff-Kandidaten gegen das Coronavirus in klinischen Studien getestet. Doch ob sie tatsächlich vor einer Erkrankung schützen oder im Idealfall sogar vor einer Ansteckung, ist noch unklar - und auch, für wen sie am Ende geeignet sein werden. "Es gibt mehr offene als beantwortete Fragen", sagt Tobias Welte, Pneumologe an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

Deutschland gibt 430 Millionen für internationale Impfstoff-Initiative

30.9.2020: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angekündigt, dass Deutschland weitere 100 Millionen Euro für die Verteilung möglicher Corona-Impfstoffe an ärmere Länder bereitstellt. Das Geld aus dem Haushalt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) soll die Initiative Covax der WHO und der Organisationen GAVI und CEPI unterstützen. Zuvor hatte Deutschland dafür bereits 330 Millionen Euro zugesagt. Etwas mehr als die Hälfte der gesamten Summe soll für die Entwicklung von Impfstoffen eingesetzt werden, die übrigen 200 Millionen sind für den Kauf und die Verteilung der Mittel vorgesehen. Die Covax-Initiative ist Teil des sogenannten Act-Accelerator-Programms, mit dem auch Medikamente und Corona-Tests entwickelt und verteilt werden sollen. Insgesamt hat Deutschland nun 775 Millionen Euro für dieses Programm zugesagt.

Wie gerecht werden Impfstoffe verteilt?

30.9.2020: Auch das ARD-Magazin FAKT hat sich die Frage gestellt, wie gerecht mögliche Corona-Impfstoffe später verteilt werden. Die Befürchtung von Ethikern und der Organisation Oxfam: Vor allem reiche Länder sicherten sich einen Großteil der Impfstoff-Lieferungen.

Podcast: Die Jagd nach dem Milliarden Jackpot

24.9.2020: Weltweit warten die Menschen auf einen Impfstoff. Doch wer investiert in die Entwicklung? Wer könnte profitieren? Über das Geschäft mit dem Impfstoff geht es in der aktuellen Folge des NDR Info Podcast "Wirtschaft in Zeiten von Corona - alles ist anders".

Deutschland will Covax finanziell unterstützen

23.9.2020: Deutschland will nach NDR-Informationen zusätzliche Mittel für die WHO-Initiative Covax bereitstellen, deren Ziel eine faire Verteilung möglicher Corona-Impfstoffe ist. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) teilte dem NDR mit, die Bundesregierung werde die Versorgung von Entwicklungsländern mit Impfstoffen über Covax unterstützen. Die Höhe der Zusage stehe demnach noch nicht fest, werde aber in Kürze bekannt gegeben. Zuvor hatte das Bundesgesundheitsministerium dem NDR geschrieben: "Die Bundesregierung unterstützt ausdrücklich das mit den EU-Mitgliedsländern abgestimmte Engagement der europäischen Kommission von Covax mit Finanzmitteln, Expertise und Produktionskapazitäten in Europa." Die EU hatte bislang 400 Millionen Euro zugesagt. Die Summe würde allerdings höchstens reichen, um 80 Millionen Menschen im Rest der Welt impfen zu können - also deutlich zu wenig.

Johnson & Johnson startet große, abschließende Studie

23.9.2020: Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat die ersten Probanden im Rahmen einer großen Phase-3-Studie impfen lassen. Insgesamt 60.000 Menschen in acht Ländern sollen daran teilnehmen. Ziel ist es herauszufinden, ob der Impfstoff-Kandidat des Unternehmens wirksam und sicher ist. Der Chef des Konzerns, Paul Stoffels, sagte, er rechne mit Ergebnissen bis Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres. Das Mittel wurde von der Firma Janssen mit Sitz in Neuss entwickelt, die zum Konzern Johnson & Johnson gehört. Der Impfstoff soll in einer Dosis verabreicht werden. Bei den meisten anderen Impfstoff-Kandidaten werden voraussichtlich zwei Impfungen für einen wirksamen Schutz nötig seien.

156 Ländern machen bei Covax-Initiative mit

22.9.2020: An der Initiative Covax von der WHO und den Organisationen GAVI und CEPI, die für eine faire Verteilung möglicher Corona-Impfstoffe sorgen will, wollen sich 156 Länder beteiligen. Unter den Teilnehmern sind bislang 64 Länder mit einem hohen Einkommen, die die Kosten für die ärmeren teilweise übernehmen wollen. Gespräche mit weiteren Ländern, unter anderem mit China, würden noch laufen, teilte die WHO mit. Die USA haben abgelehnt sich zu beteiligen. Die Covax-Initiative will bis Ende 2021 Impfstoffe für etwa eine Milliarde Menschen kaufen. Insgesamt reicht das bislang zugesagte Geld jedoch bei weitem nicht aus. Die EU und zwei weitere europäische Länder wollen als "Team Europe" insgesamt bis zu 400 Millionen Euro geben. Das würde wohl lediglich für eine Impfung von höchstens 80 Millionen Menschen reichen. Die Covax-Initiative ist Teil des sogenannten ACT-Accelerator-Programms, das dafür sorgen soll, dass ärmere Länder Zugang zu Impfungen, Diagnostika und Medikamenten erhalten. Insgesamt wurden nach Angaben der WHO dafür bislang 3 Milliarden Dollar bereitgestellt. Nötig seien aber 38 Milliarden.

EU sichert sich Impfstoff-Lieferung von GSK/Sanofi

18.9.2020: Die EU-Kommission hat mit den Pharmaunternehmen Sanofi und GlaxoSmithKline (GSK) einen Vertrag über den Kauf ihres Corona-Impfstoffs abgeschlossen. Die Firmen sollen 300 Millionen Dosen des Mittels liefern, falls es zugelassen wird. Der Impfstoff-Kandidat wird derzeit noch in klinischen Studien geprüft. Die EU hatte bereits im August einen Liefervertrag mit dem Hersteller AstraZeneca geschlossen - ebenfalls für zunächst 300 Millionen Einheiten. Die Impfstoffe sollen innerhalb der EU an die einzelnen Länder entsprechend ihrer Bevölkerungszahl verteilt werden. Laut dem Bundesgesundheitsministerium bekäme Deutschland jeweils etwa 54 Millionen Dosen. Darüber hinaus hat das Ministerium auf nationaler Ebene Lieferungen von je 40 Millionen Einheiten mit Biontech/Pfizer und Curevac vereinbart. Für einen ausreichenden Impfschutz sind bei den meisten Mitteln voraussichtlich zwei Dosen pro Person nötig.

Arabische Emirate erteilen Notfall-Zulassung für Impfstoff

16.9.2020: Die Vereinigten Arabischen Emirate haben Anfang dieser Woche mitgeteilt, dass sie den Einsatz eines Corona-Impfstoffs im Rahmen einer Notfall-Zulassung eingeschränkt erlauben. Dabei sind die klinischen Tests noch nicht abgeschlossen. Erste Studien hätten gezeigt, dass das Mittel sicher und wirksam sei, sagte der Gesundheitsminister des Landes Al-Owais. Die abschließende, dritte Phase der Prüfungen verlaufe "sehr gut". Der Impfstoff soll Personen gegeben werden, "die an der ersten Verteidigungslinie arbeiten", also offenbar vor allem Beschäftigten in den Kliniken. Es handelt sich um ein Mittel des chinesischen Staatsunternehmens Sinopharm. Der Hersteller lässt seit Mitte Juli zwei mögliche Impfstoff-Kandidaten mit inaktivierten Viren in den Vereinigten Arabischen Emiraten in einer Phase-3-Studie testen. Welche der beiden Varianten nun verwendet werden soll, teilte die Regierung des Landes nicht mit.

Verdacht auf Manipulation bei russischem Impfstoff

15.9.2020: Mehrere Forscher haben den Verdacht geäußert, dass die Daten zum russischen Impfstoff "Sputnik V" möglicherweise manipuliert worden sind. In einem offenen Brief ("Note of concern"), schreiben sie, die veröffentlichten Zahlen würden Zweifel aufwerfen. Daten aus verschiedenen Tests würden sich zu sehr ähneln, das sei aus statistischer Sicht unwahrscheinlich. Sie fordern deshalb eine Offenlegung der Rohdaten. Die russischen Entwickler hatten im Wissenschaftsmagazin "The Lancet" Anfang September Ergebnisse erster klinischer Tests mit dem Impfstoff veröffentlicht.

Regierung will drei deutsche Impfstoff-Entwickler fördern

15.9.2020: Die Bundesregierung will drei Unternehmen bei der Entwicklung eines Impfstoffs finanziell unterstützen: Die Tübinger Firma Curevac soll 252 Millionen Euro erhalten und das Mainzer Unternehmen Biontech 375 Millionen. Außerdem ist geplant, die Firma IDT Biologika aus Dessau zu fördern. Da seien die Gespräche aber noch nicht abgeschlossen, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Jens Spahn. Die Firmen sollen das Geld für die klinischen Tests sowie für des Ausbau von Produktionskapazitäten verwenden. Spahn zufolge hat die Regierung mit den geförderten Firmen eine Lieferung von jeweils 40 Millionen Dosen für Deutschland vereinbart. Darüber hinaus sei bereits über die EU vertraglich gesichert, dass Deutschland 54 Millionen Dosen vom Hersteller AstraZeneca erhalte - jeweils unter der Voraussetzung, dass die Mittel zugelassen werden.

Biontech und Pfizer wollen mehr Probanden impfen

14.9.2020: Das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer wollen ihre Phase-3-Studie für einen Covid-19-Impfstoff ausweiten. Bislang war geplant, dass 30.000 Probanden teilnehmen. Nun sollen es 44.000 werden, teilten die Firmen am Wochenende mit. Damit könnte der Impfstoff unter anderem auch bei Jugendlichen ab 16 Jahren sowie HIV- und Hepatitis-Patienten getestet werden. Die Unternehmen rechnen demnach weiterhin damit, die Studie bis Ende Oktober abschließen zu können.

AstraZeneca setzt klinische Studie in Großbritannien fort

12.9.2020: AstraZeneca hat nach eigenen Angaben die klinische Studie für den Coronavirus-Impfstoff, den es gemeinsam mit der Uni Oxford entwickelt, in Großbritannien wieder aufgenommen. Das Unternehmen hatte am 6. September die Studien weltweit gestoppt, nachdem bei einer Teilnehmerin gesundheitliche Probleme aufgetreten waren. In der Impfpause sollten die Sicherheitsdaten von unabhängigen Stellen überprüft werden. Der in Großbritannien zuständige Ausschuss hat seine Untersuchungen abgeschlossen. Er ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Impfungen in Großbritannien wieder aufgenommen werden können. Ob und wann in anderen Ländern die Tests weiterlaufen, ist noch unklar. Vor der Unterbrechung wurde der Impfstoff auch in den USA, Brasilien, Indien und Südafrika in großen Studien untersucht.

AstraZeneca setzt Impfstoff-Studie aus

9.9.2020: Der britische Pharmakonzern AstraZeneca hat die klinischen Studien für seinen Corona-Impfstoff vorübergehend ausgesetzt, da bei einer Teilnehmerin gesundheitliche Probleme aufgetreten sind. Der Fall soll jetzt zunächst von unabhängiger Seite untersucht werden. AstraZeneca teilte mit, es handele sich um eine Routinemaßnahme und geht von einem Einzelfall aus. Der Impfstoff-Kandidat des Unternehmens befindet sich in der dritten und damit abschließenden klinischen Prüfphase.

Impfstoff-Entwickler: keine Kompromisse bei Sicherheit

8.9.2020: Neun Pharmaunternehmen haben versprochen, bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs keine Kompromisse bei der Sicherheit einzugehen. Die Zulassung werde erst beantragt, wenn Verträglichkeit und Wirksamkeit in der dritten Phase der klinischen Prüfung belegt seien. Das erklärten die Vorstandsvorsitzenden der Unternehmen AstraZeneca, Biontech, GlaxoSmithKline, Johnson&Johnson, Merck, Moderna, Novavax, Pfizer und Sanofi. Hintergrund sind politische Debatten in den USA. Präsident Trump hatte mehrfach versprochen, dass ein Corona-Impfstoff bereits bis zur US-Wahl am 3. November zur Verfügung stehe. Kritiker befürchten, er könne die zuständige Arzneimittelbehörde FDA für die Erteilung einer Notfallgenehmigung unter Druck setzen.

Visite über Impfstoff-Entwicklung

8.9.2020: Das NDR-Gesundheitsmagazin hat über den aktuellen Stand der Entwicklung möglicher Corona-Impfstoffe berichtet und verschiedene Ansätze vorgestellt.

Visite
Ein Sprintze und Impfstoffe © Colourbox Foto: -

Coronavirus: Impfstoffe in der Testphase

Noch gibt es in Deutschland keinen zugelassenen Impfstoff gegen das Coronavirus - Forscher sind aber zuversichtlich. Visite gibt einen Überblick über den aktuellen Stand. mehr

Biontech und Pfizer können Impfstoff auch in Deutschland testen

7.9.2020: Die Mainzer Firma Biontech und ihr Partner, der US-Pharmahersteller Pfizer können ihren Kandidaten für einen Corona-Impfstoff auch in Deutschland testen. Das Paul-Ehrlich-Institut genehmigte die entsprechende klinische Studie der sogenannten zweiten und dritten Phase. Das teilte das Unternehmen am Montag in Berlin mit. In dieser Studie wird die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten BNT162b2 an bis zu 30.000 Probanden in rund 120 Studienzentren weltweit getestet. Bislang nahmen an der Untersuchung, die im Juli startete, bereits über 25.000 Menschen teil. „Die Einbindung von Studienzentren in Europa, und nun auch in Deutschland, hat speziell zum Ziel, eine hiesige Zulassung zu unterstützen“, sagte Biontech -Vorstandschef Ugur Sahin.

Curevac: 252 Millionen vom Bund

4.9.2020: Das Tübinger Unternehmen Curevac erhält vom Bund bis zu 252 Millionen Euro für die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes. Mit dem Geld solle unter anderem die Produktion ausgebaut werden, teilte Curevac mit. Die Zahlungen sollen an bestimmte Ziele gekoppelt und stufenweise ausgezahlt werden. In diesem Jahr könnte Curevac demnach bis zu 103 Millionen Euro erhalten. Die Bundesregierung sichert sich damit einen Anteil an der Impfstoff-Produktion. Das Geld stammt aus einem Sonderforschungsfonds. Zuvor war der Bund bereits mit 300 Millionen Euro bei Curevac eingestiegen und hält damit einen Unternehmensanteil. Der Impfstoff befindet sich derzeit in der ersten Phase der klinischen Prüfung.

USA lehnen internationale Impfstoff-Initiative ab

2.9.2020: Die USA werden sich nicht an der Corona-Impfstoff-Initiative Covax der WHO beteiligen. Covax hat das Ziel, für einen fairen Zugang zu möglichen Covid-19-Impfstoffen zu sorgen. Zuvor hatte die EU der internationalen Initiative 400 Millionen Euro zugesagt. Deutschland hat sich bislang noch nicht dazu geäußert, ob es Covax unterstützt.

WHO-Chef ruft zur Unterstützung von Impfstoff-Initiative auf

24.8.2020: Bislang haben 172 Länder Bereitschaft signalisiert, sich an der weltweiten Corona-Impfstoffinitiative Covax der WHO zu beteiligen. Sie soll einen fairen Zugang zu möglichen Covid-19-Impfstoffen gewährleisten. Es seien jedoch dringend weitere Mittel erforderlich, und die Länder sollten jetzt verbindliche Verpflichtungen eingehen, forderte WHO-Chef Tedros. Deutschland hat bislang noch nicht öffentlich bekannt gegeben, ob es sich an der Initiative beteiligt.

Russland will Impfstoff-Herstellung ausbauen

24.8.2020: Russland will die Produktion eines Corona-Impfstoff möglichst bald ausweiten. Industrieminister Denis Manturow sagte der Nachrichtenagentur RIA zufolge, bis zum Jahresende sollen 1,5 bis zwei Millionen Dosen im Monat hergestellt werden. Später sollen es sechs Millionen sein. Der Impfstoff wurde vom staatlichen Gamaleya Institut entwickelt und von den russischen Behörden für den Einsatz bereits zugelassen, ohne die eigentlich vorgesehene Phase-III-Studie durchlaufen zu haben. Diese soll nun erst beginnen.

China setzt offenbar bereits Impfstoffe ein

23.8.2020: China hat offenbar bereits begonnen, einige Menschen gegen das Coronavirus zu impfen, obwohl es auch dort noch kein regulär zugelassenes Mittel gibt. Ein Gesundheitsbeamter sagte laut der Nachrichtenagentur Reuters im staatlichen Fernsehen, experimentelle Impfstoffe würden seit Juli an Gruppen mit hohem Infektionsrisiko abgegeben - etwa an medizinisches Personal und Beschäftigte in Lebensmittelmärkten. Bereits Ende hatte der chinesische Hersteller Cansino mitgeteilt, dass sein Impfstoff eine Zulassung für den Einsatz beim Militär erhalten habe.

EU sichert sich Impfdosen von AstraZeneca

14.8.20: Die Europäische Union hat mit dem britischen Pharmahersteller AstraZeneca eine Liefervereinbarung für 300 Millionen Dosen eines möglichen Impfstoffs gegen das Coronavirus abgeschlossen. Der Impfstoff soll auch anderen Ländern zur Verfügung gestellt werden. Die EU führt derzeit auch Gespräche mit weiteren Herstellern.

AstraZeneca lässt in Lateinamerika produzieren

13.8.20: Der von Forschern in Oxford entwickelte Impfstoff-Kandidat gegen das Coronavirus soll auch in Argentinien und Mexiko hergestellt werden. Das teilte Argentiniens Präsident Alberto Fernández mit. Wenn die nötige Zulassung erfolgt, soll die Substanz im ersten Halbjahr des kommenden Jahres für große Teile Lateinamerikas zur Verfügung stehen.

Russland lässt Corona-Impfstoff zu

11.8.20: Russland hat als erstes Land der Welt offiziell einen Impfstoff gegen das neue Coronavirus zugelassen. Allerdings kritisieren Wissenschaftler, die Zulassung erfolge, ohne dass der Impfstoff ausreichend geprüft wurde. Es fehlten aussagekräftige Testergebnisse.

Indischer Impfstoff vor Zulassung

10.8.2020: Schon Mitte August möchte Indien einen eigenen Impfstoff gegen das neue Coronavirus einsetzen - zum Nationalfeiertag. Kritiker warnen, niemand sollte Abkürzungen bei der Prüfung von Impfstoffen nehmen.

10.8.2020 - tagesschau.de

Podcast: Coronavirus-Update zur Impfstoff-Suche

6.8.20: Wie ist der aktuelle Anstieg der Infektionszahlen zu bewerten? Wann wird es einen Impfstoff geben? Wie sicher kann der sein? Und wie wird er weltweit verteilt? Darüber haben im NDR Info Podcast gesprochen: die Hamburger Impfstoff-Forscherin und Infektiologin Marylyn Addo, die Präsidentin des Deutschen Ethikrates Alena Buyx, der Pharmakologe und leitende Mediziner der Europäischen Arzneimittel-Agentur, Hans-Georg Eichler, und der Gesundheitsökonom Wolfgang Greiner.

USA sichern sich Lieferung von weiterem Impfstoff

5.8.20: Die USA haben mit dem US-Pharmaunternehmen Johnson & Johnson vereinbart, dass sie 100 Millionen Dosen seines potenziellen Corona-Impfstoffes bekommen - zum Preis von gut einer Milliarde Dollar. Zur Zeit wird das Mittel noch in einer frühen klinischen Studien in den USA und Belgien getestet. Die US-Regierung hat bereits mit fünf weiteren Entwicklern möglicher Impfstoffe Liefervereinbarungen getroffen.

Studie zu Biontech-Impfstoff startet in China

5.8.20: Das deutsche Unternehmen Biontech hat mit seinem chinesischen Partner Fosun eine klinische Studie mit seinem Impfstoff in China gestartet. Die ersten 72 Teilnehmer von geplanten 144 seien bereits geimpft worden, teilten die Firmen mit. Außerdem verkündete Biontech eine Liefervereinbarung mit Kanada, ohne jedoch Details zu nennen.

Moderna will bis zu 62 Euro für Impfung nehmen

5.8.20: Der Chef der US-Firma Moderna, Stéphane Bancel, hat sich laut der Nachrichtenagentur Reuters in einer Telefonkonferenz erstmals zu konkreten Preisen geäußert. Demnach will das Unternehmen bis zu 37 US-Dollar pro Dosis nehmen. Für einen wirksamen Schutz sind voraussichtlich zwei Dosen nötig, die also zusammen bis zu 74 Dollar (etwa 62 Euro) kosten dürften. Bancel fügte dem Bericht zufolge hinzu, dass für große Lieferungen jedoch ein niedrigerer Preis vereinbart werden solle.

Indonesien plant eigene Impfstoff-Herstellung

4.8.20: Indonesien will selbst große Mengen eines Impfstoffs produzieren. Das teilte die Regierung laut der Nachrichtenagentur Reuters mit. Das indonesische Staatsunternehmen Bio Farma soll demnach bis zu 250 Millionen Dosen eines Impfstoffs pro Jahr herstellen, der aktuell von der chinesischen Firma Sinovac entwickelt und in klinischen Studien getestet wird.

USA sichern sich Zugriff auf Impfstoff von GSK und Sanofi

31.7.20: Die US-Regierung will die Pharmakonzerne Sanofi und GSK mit 2,1 Milliarden US-Dollar (etwa 1,8 Mrd. Euro) bei der Entwicklung ihres Impfstoff-Kandidaten unterstützen. Das teilten die beiden Firmen mit, die zusammen an dem Mittel arbeiten. Im Gegenzug sollen die ersten 100 Millionen Dosen an die USA geliefert werden. Darüber hinaus vereinbarten sie eine mögliche spätere Lieferung von 500 Millionen Dosen. Der Impfstoff-Kandidat von Sanofi und GSK befindet sich noch in einer frühen Phase der Entwicklung. Im September sollen die ersten Tests mit freiwilligen Probanden beginnen. Die Europäische Union ist derzeit in Verhandlungen mit Sanofi über eine Lieferung von 300 Millionen Dosen.

Biontech und Pfizer wollen 120 Millonen Dosen nach Japan liefern

31.7.20: Das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben zugesagt, Japan in der ersten Hälfte des Jahres 2021 120 Millionen Dosen ihres Coronavirus-Impfstoffs zu liefern, sollte er zugelassen werden. Zu welchem Preis das Mittel verkauft wird, teilten die Unternehmen nicht mit. Zuvor hatten bereits die USA ein ähnliches Abkommen mit Pfizer und BioNtech über 100 Millionen Dosen für knapp 2 Milliarden Dollar unterzeichnet, was einem Preis von 39 Dollar für eine Behandlung mit voraussichtlich zwei Dosen entspricht.

US-Unternehmen Moderna: bis zu 60 Dollar für Impfung?

29.7.20: Das US-Unternehmen Moderna plant offenbar, seinen Impfstoff für einen Preis zwischen 50 und 60 US-Dollar (etwa 42 - 51 Euro) für zwei Dosen, die für eine Immunisierung nötig wären, abzugeben. Das berichtet die Financial Times und beruft sich dabei auf nicht genannte Informanten. Damit läge der Preis deutlich höher als etwa der für Impfstoffe anderer Unternehmen. Die Firmenleitung hat bislang keine konkrete Summe genannt. Biontech und Pfizer haben mit der US-Regierung einen Preis von 39 US-Dollar (etwa 33 Euro) für zwei Dosen vereinbart. AstraZeneca will für seine Impfung 2,50 Euro nehmen.

Fördergeld für deutsche Impfstoff-Entwickler

29.7.20: Das Bundesforschungsministerium möchte drei deutsche Impfstoff-Entwickler finanziell unterstützen: das Mainzer Unternehmen Biontech, Curevac aus Tübingen und IDT Biologika aus Dessau, das den Impfstoff des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung produzieren soll. Das Geld kommt aus einem 750 Millionen Euro umfassenden Sonderprogramm. Damit sollen unter anderem Produktionskapazitäten ausgeweitet werden.

Nächste Phase für Biontech-Impfstoff

28.7.20: Das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer dürfen ihren Impfstoff-Kandidaten jetzt in einer großen Studie testen. Die US-Behörde erteilte ihnen die entsprechende Erlaubnis. 30.000 Probanden sollen an der Untersuchung teilnehmen. Ziel ist es zu prüfen, ob der Impfstoff wie erhofft wirkt und keine schweren Nebenwirkungen verursacht. Läuft alles wie geplant, könnten sie im Oktober die Zulassung beantragen, teilten die Unternehmen mit.

Moderna startet Phase-3-Studie in den USA

27.7.20: Das US-Unternehmen Moderna hat eine große, abschließende Studie für seinen Impfstoff-Kandidaten gestartet. Es teilte mit, dass die ersten Probanden im Rahmen einer sogenannten Phase-3-Studie geimpft worden seien. Insgesamt 30.000 Menschen sollen an der Studie in den USA teilnehmen. Es ist der vierte mögliche Impfstoff, der nun in einer solchen Untersuchung getestet wird.

Neue Studien: Impfbereitschaft sinkt

24.7.20: Wissenschaftler der Uni Heidelberg haben Anfang Juli 1350 Menschen befragt, ob sie sich impfen lassen wollen, sollte ein Impfstoff zur Verfügung stehen. 55 Prozent sagten, sie wollten dies sicher oder wahrscheinlich tun. Je stärker die "Verschwörungsmentalität" der Befragten gewesen sei, desto geringer sei die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, stellten die Forscher fest. Zuvor hatte bereits eine Umfrage von Wissenschaftlern der Uni Hamburg gezeigt, dass sich immer weniger Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen wollen. Ihr zufolge waren es im April in Deutschland noch 70 Prozent, im Juni dann nur noch 61 Prozent. Viele, die es nicht wollen, nannten die Angst vor möglichen Nebenwirkungen als Grund.

USA bestellen 100 Millionen Dosen für 2 Milliarden Dollar

22.7.20: Die US-Regierung hat bei der deutschen Firma Biontech und ihrem US-Partner Pfizer 100 Millionen Dosen ihres Impfstoffs bestellt, sollte das Mittel zugelassen werden. Der Preis: knapp 2 Milliarden Dollar. Die US-Regierung kann laut der Vereinbarung weitere 500 Millionen Dosen erwerben.

Einige Impfstoff-Entwickler streben Profit an

22.7.20: In einer Anhörung vor dem US-Kongress haben sich Vertreter von fünf Pharma-Unternehmen, die an Impfstoffen gegen das Coronavirus arbeiten, geäußert. AstraZeneca und Johnson & Johnson versicherten dabei, sie wollten keine Profite machen. Moderna, Merck und Pfizer sagten hingegen, sie würden einen Impfstoff nicht zum Selbstkostenpreis anbieten.

WHO-Liste wächst: 24 Projekte in klinischen Tests

21.7.20: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation werden inzwischen 24 mögliche Impfstoffe gegen das Coronavirus im Rahmen von klinischen Studien getestet. Neu hinzugekommen ist ein Projekt einer Tochterfirma von British American Tobacco.

Katar steigt bei Tübinger Unternehmen ein

21.7.20: Der Staatsfonds von Katar hat Anteile am Impfstoffentwickler Curevac gekauft, wie das Unternehmen mitteilte. Wie viel Katar konkret investiert, geht aus der Meldung nicht hervor. Zuvor waren bereits der Bund und der Pharmakonzern GSK als Großaktionäre bei der Tübinger Firma eingestiegen.

Hoffnung auf Impfstoff wächst

20.7.20: Britische und chinesische Forscher haben Ergebnisse von klinischen Tests mit möglichen Impfstoffen gegen das Coronavirus veröffentlicht. Experten bewerten sie vorsichtig optimistisch.

Pharmakonzern GSK steigt bei Curevac ein

20.7.20: Das britische Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline (GSK) steigt bei dem Tübinger Unternehmen Curevac ein. Die Briten kaufen für etwa 150 Millionen Euro knapp 10 Prozent der Anteile an dem Unternehmen. Im Juni hatte sich bereits die Bundesregierung mit 300 Millionen Euro an Curevac beteiligt.

Großbritannien sichert sich Millionen Dosen Impfstoff

20.7.20: Die britische Regierung hat eine Vereinbarung mit dem deutschen Unternehmen Biontech und dem US-Konzern Pfizer getroffen. Falls ihr Impfstoff zugelassen wird, sollen sie 30 Millionen Dosen liefern.

Impfstoff wohl frühestens 2021

20.7.20: Mehr als 160 Forscherteams suchen weltweit nach einem Impfstoff. Drei von ihnen haben bereits große, abschließende Studien gestartet. Dennoch sagen Experten: Ein Mittel wird frühestens nächstes Jahr zur Verfügung stehen. Mehr auf tagesschau.de.

Impfstoff-Forscherin: "Sicherheit muss Priorität haben"

20.7.20: Die Hamburger Forscherin Marylyn Addo betont, die Sicherheit bei der Impfstoff-Entwicklung müsse höchste Priorität haben. Im Interview berichtet sie zudem, wie es sich anfühlt, an etwas zu forschen, auf das die ganze Welt dringend angewiesen ist. Mehr auf NDR.de.

Spähen russische Hacker Entwickler von Corona-Impfstoff aus?

16.7.20: Sicherheitsbehörden schlagen Alarm: Russische Hacker sollen weltweit Wissenschaftler ausspähen, die an einem Corona-Impfstoff arbeiten. Mehr auf tageschau.de.

Biontech darf Corona-Impfstoff in China testen

16.7.20: Das deutsche Unternehmen Biontech hat von den chinesischen Behörden grünes Licht für eine klinische Studie dort in frühem Stadium mit seinem Corona-Impfstoffkandidaten erhalten. Quelle: boerse.ard.de.

US-Firma Moderna veröffentlicht Studien-Ergebnisse

15.7.20: Das US-Unternehmen Moderna hat erste Ergebnisse aus klinischen Tests veröffentlicht. Mehr auf SWR.de und boerse.ard.de.

In Indien beginnen erste Studien zu einem möglichen Impfstoff

14.7.20: Indische Forscher haben mit den ersten Impfstoff-Tests begonnen. Mehr auf tagesschau.de.

FDA will Zulassung von Impfstoff von Biontech und Pfizer beschleunigen

13.7.20: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat der Firma Biontech aus Mainz und ihrem amerikanischen Partner Pfizer ein beschleunigtes Zulassungsverfahren für ihre Impfstoffkandidaten genehmigt. Mehr auf SWR.de und boerse.ard.de.

Studie: Immunität hält womöglich nicht lange

12.7.20: Neue Untersuchungen aus München von Corona-Patienten deuten daraufhin, dass eine Immunität möglicherweise nicht lange anhält. Damit stellt sich auch die Frage, ob und wie lange eine mögliche Impfung wirksam wäre. Mehr auf BR.de.

Uni-Mediziner: Erste Impfstoffe werden Pandemie wohl nicht stoppen

8.7.20: Der Mediziner Ulrich Lauer vom Uniklinikum Tübingen erwartet, dass die ersten Impfstoffe die Pandemie nicht stoppen können. Darüber spricht er im Interview mit dem SWR.

Erste Ergebnisse aus Studie zu Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer

1.7.20: Die deutsche Firma Biontech und das US-Unternehmen Pfizer haben erste Ergebnisse aus einer frühen klinischen Studie veröffentlicht. Experten bewerten sie positiv. Mehr auf SWR.de

Weitere Informationen
Eine Krankenschwester bereitet eine Spritze vor. © dpa

Welche Ansätze für Corona-Impfstoffe gibt es?

Weltweit suchen Forscher nach einer Möglichkeit, Menschen vor einer Ansteckung gegen das neue Coronavirus zu schützen. Sie verfolgen dabei verschiedene Strategien. mehr

Dieses Thema im Programm:

Panorama - die Reporter | 02.02.2021 | 21:15 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Medizinische Forschung

Coronavirus