Mit dem Schiff rund um die Ostsee

Von Skandinavien ins Baltikum

Sonntag, 21. April 2024, 20:15 bis 21:45 Uhr
Samstag, 27. April 2024, 14:30 bis 16:00 Uhr

Sommerliche Schönwetterphasen sind auch im Norden des Kontinents beständiger geworden. So reisen seit Ende des Kalten Krieges und der Öffnung Osteuropas immer mehr Menschen, oft auf dem Wasser, Richtung Ostsee.

Eine Fahrt durch die malerische Schärenlandschaft vor Stockholm gehört zu den Höhepunkten jeder Kreuzfahrt in der Ostsee. © NDR/Taglicht Media /Jörg Adams, Johannes Backes
Eine Fahrt durch die malerische Schärenlandschaft vor Stockholm gehört zu den Höhepunkten einer Schiffsfahrt.

Sie wird auch Baltische See genannt und ist eines der jüngsten Meere auf dem Globus, entstanden nach der letzten Eiszeit. Faszinierend sind die gut erhaltenen Stadtburgen, die malerischen Schären am Rande des Mare Baltikum, die weiten, ursprünglichen Landschaften, die verträumten Dörfer, die geschichtsträchtigen Handelsmetropolen, die endlosen Sandstrände.

Die Dokumentation widmet sich mit spektakulären Bildern der Schönheit dieser Küstenlandschaften und ihrer überraschenden Lebendigkeit, konzentriert sich auf Highlights der Natur und beeindruckender Städte und trifft auf Einheimische, die den Zuschauerinnen und Zuschauern mit ihrem speziellen Alltag die Besonderheiten ihrer Heimat zugänglich machen.

Direkt vor der Stadt liegen künstliche Badeinseln, Schären, aber auch die Festungsinsel Suomenlinna - Ausflugsziele und Naherholungsgebiete für die finnischen Großstädter. © NDR/Taglicht Media /Jörg Adams, Johannes Backes
Die Festungsinsel Suomenlinna ist ein Naherholungsgebiet für die finnischen Großstädter.

Die Reise über die sommerliche Ostsee geht von Schweden über Finnland und Sankt Petersburg bis ins Baltikum.

In Schweden besucht das Filmteam eine Schäferin auf Gotland, entdeckt die Nachbarinsel Fårö mit ihren verlassenen Fischerdörfern und die Raukar (Kalksteinsäulen im Meer) und fährt kurz nach Sonnenaufgang durch die Schären in die Hauptstadt Stockholm.

Das Miteinander der Finnen

Ankunft in Helsinki, der nördlichsten Metropole weltweit. Im Juli strahlt die Sonne und tagsüber ist es länger als 18 Stunden hell. Ganz anders als im Winter, wenn die Dunkelheit gerade Mal für knappe sechs Stunden von einer dämmrigen Helligkeit unterbrochen wird. © NDR/Taglicht Media /Jörg Adams, Johannes Backes
Helsinki ist die nördlichste Metropole weltweit. Im Juli ist es tagsüber länger als 18 Stunden hell.

Etwas außerhalb der finnischen Hauptstadt Helsinki, der nördlichsten Metropole der Welt, geht es dann um die langen Tage im nordischen Sommer und die deprimierend kurzen Tage im Winter, die dünne Besiedlung Finnlands, um Berührungsängste und Einsamkeit und um deren skurrile Auswirkungen auf das Miteinander der Finnen. Dabei trifft der Film auf überraschend fröhliche Tangomusiker, einen erfahrenen Bergsteiger, der auf einem einsamen Leuchtturm lebt, Grenzschützer auf Patrouille in einem abgelegenen ehemaligen Sperrgebiet und nordische Wärmeliebhaber.

In Sankt Petersburg begegnet das Team einem visionären Stadtgestalter, der mit seiner Barkasse die Häfen der Industrievororte erobert, begleitet einen Hochzeitsfotografen im Einsatz an den attraktivsten Motiven der Ostseemetropole und besucht ein "Wodkazimmerchen".

Der Gegensatz von Tradition und Moderne

In Estland trifft Hightech auf Tradition. Im Hafen gibt es eine Begegnung mit Spezialisten für Unterwasserroboter. Es lässt sich erahnen, dass sich Estland zum Silicon Valley Europas mausert. Den gleichen Elektronikexperten begegnet das Filmteam dann am Abend beim Volkstanz in klassischen Trachten. Der Gegensatz von Moderne in Zeiten des Internets und einer traditionsbewussten Idylle mit ihrem Glauben an die magischen Kräfte der Natur wird vor allem auf dem Land plastisch sichtbar. Im Sumpfgebiet Soomaa stoßen die Filmemacher auf einen traditionellen Holzbootbauer im Einbaum und auf der Insel Saaremaa auf Frauen, die den besonderen Kräften des Wacholders auf der Spur sind.

In der letzten Etappe wird vor der lettischen Hauptstadt Riga angelegt. Besucht wird das lettische Sängerfest, bei der mehr als 12.000 Menschen gleichzeitig auf der Bühne stehen und gemeinsam singen. Ein Erbe der sogenannten Singenden Revolution.

Alltagsgeschichten in besonderen Landschaften

Überall im Ostseeraum wird die Mittsommernacht, die Johannisnacht, mit oft sehr unterschiedlichen Ritualen gefeiert. Gesang, Tanz, Feuer und Natur spielen auch in der litauischen Hauptstadt Vilnius eine besondere Rolle. © NDR/Taglicht Media /Jörg Adams, Johannes Backes
Überall im Ostseeraum wird die Mittsommernacht gefeiert. Auch in der litauischen Hauptstadt Vilnius.

Auf dem Landweg geht es dann zum Fest der Mittsommernacht in Litauens Hauptstadt Vilnius, zum Berg der Kreuze in Šiauliai und zum Schluss wieder an die Ostsee auf die Kurische Nehrung. Und auch hier wird gesungen.

Landschaften erzählen ihre Geschichte. Alltagsgeschichten der Menschen an Land, die hier leben und arbeiten, machen die wirkliche Besonderheit dieser Welt spürbar. Sie sind Schlüssel zu der außergewöhnlichen Landschaft mit all ihrer Schönheit, ihrer "Exotik" und ihren Herausforderungen.
 

Autor/in
Johannes Backes
Kamera
Jörg Adams
Schnitt
Johannes Backes
Sprecher/in
Mica Mylo
Redaktion
Gita Datta
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktionsleiter/in
Ralf Quibeldey