Die Kryptoqueen- Der große OneCoin-Betrug

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 24. April 2024, 00:00 bis 01:30 Uhr

Drei Millionen Anleger hofften auf das schnelle Geld mit der Kryptowährung OneCoin. Doch sie fielen auf ein cleveres Betrugssystem herein, das Ruja Ignatova erfunden hat, um als "Kryptoqueen" etliche Milliarden Euro zu ergattern. Es ist einer der größten Finanzbetrugsskandale der Geschichte. Mitgewirkt haben bulgarische Mafiosi, arabische Scheichs, Ex-Spione und dubiose Banker. Funktioniert hat der Betrug wie ein gigantisches Schneeballsystem, befeuert von der charismatischen Deutsch-Bulgarin aus dem Schwarzwald. Der Film deckt die Mechanismen des gigantischen Betrugs auf. Er erzählt die Geschichte von Rujas fulminantem Aufstieg zur Lichtgestalt der Investoren und die ihres Falls. Am 25. Oktober 2017 verschwand sie spurlos. Das BKA sucht sie, FBI und Interpol. Trotzdem gibt es von ihr und dem Geld kaum eine Spur.

Eine Meisterin der Selbstinszenierung

Ruja Ignatova prellte weltweit 3,4 Millionen Menschen um mehrerer Milliarden Euro. Sie ist seit dem Jahr 2017 auf der Flucht. © WDR/Onecoin
Ruja Ignatova prellte weltweit 3,4 Millionen Menschen um mehrerer Milliarden Euro. Sie ist seit dem Jahr 2017 auf der Flucht.

Ruja Ignatova war eine Meisterin der Selbstinszenierung: Bei Massenevents trat sie stets in glitzernden Kleidern und mit rotem Lippenstift auf. Ihren jubelnden Anhängern versprach sie, die Macht der Banken zu brechen: mit der Kryptowährung OneCoin. Bald, so das Versprechen, könne OneCoin zu hohen Kursen gewechselt werden. Doch dieser Tag kam nie. Mit ihren weltweiten Kontakten stellte sie sicher, dass der Betrug drei Jahre gut ging und ihre Fans wie Sektenmitglieder immer weiter an OneCoin glaubten. Manche bis heute. Denn OneCoin ist noch immer in bestimmten Ecken des Internets zu finden. Und wer will, kann bis heute sein Geld dort investieren - und verlieren.

Der Film zeigt, wie leicht sich Menschen blenden lassen, wenn angeblich große Gewinne locken. Ganz nach einem der wichtigsten Börsensprüche: Gier frisst Gehirn. Es ist ein Märchen, wie es nur die digitale Wirtschaft mit ihren Heilsversprechen und bodenlosen Abstürzen schreiben kann.

Autor/in
Philipp Bovermann
Johan von Mirbach
Nico Schlegel
Regie
Johan von Mirbach
Redaktion
Jutta Krug
Christiane Hinz
Timo Grosspietsch