Hiphop - Made in Germany

2000er: Berlin, Hartz und Härte

Samstag, 10. Februar 2024, 01:00 bis 01:45 Uhr

Von der Subkultur zum Mainstream, von der Realness zum Kommerz, vom beschaulichen Heidelberg in die Metropolen Deutschlands: Der deutsche Hip-Hop hat sich in den letzten 40 Jahren stetig verändert und weiterentwickelt. Schon immer kommentiert und spiegelt Rap die Gesellschaft. Ob Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, ob Mauerfall oder Coronakrise: Deutschrap reagiert auf Ereignisse, nimmt den Zeitgeist auf, kritisiert und polarisiert dabei.

Die Dokuserie "Hiphop – Made in Germany" setzt das Element des Roadmovies ins Zentrum der Erzählung. Die Bühne ist ein alter Mercedes, die deutsche Geschichte ist das Navi, die Hip-Hop-Kultur ist das Benzin.

Raplegenden, Newcomer und Szenegrößen

Kitty Kat und Ali Bumaye nehmen uns mit auf ihre Reise durch die 2000er. Gangster-Rap und Härte prägten den Rap von diesem Jahrzehnt und machten Berlin zum Epizentrum des deutschen Hiphops. © NDR/Ben Böhm
Kitty Kat und Ali Bumaye nehmen uns mit auf ihre Reise durch die 2000er. Gangster-Rap und Härte prägten den Rap von diesem Jahrzehnt und machten Berlin zum Epizentrum des deutschen Hiphops.

Am Lenkrad sitzen Raplegenden, Newcomer*innen und Szenegrößen des Landes. Die Fahrgemeinschaften reisen durch die Hip-Hop-History und reflektieren parallel die deutsche Geschichte sowie ihre eigene Vergangenheit im Rückspiegel.

Eine Betrachtung von deutscher Geschichte und Musikgeschichte durch die Brille des Hip-Hops, u.a. mit Eko Fresh, König Boris, Eunique, Liz, Smudo, Ebow, Denyo, Toni-L., Kitty Kat, T-Low, Gregor Gysi, Michel Friedman.

Neues Jahrtausend - auch im Rap

Eko Fresh ist einer der bekanntesten Rapper Deutschlands. Anfang der 2000er führte er einen der berüchtigtsten Battles der deutschen Rap-Geschichte mit Kool Savas. © NDR/Ben Böhm
Eko Fresh ist einer der bekanntesten Rapper Deutschlands. Anfang der 2000er führte er einen der berüchtigtsten Battles der deutschen Rap-Geschichte mit Kool Savas.

Silvesterparty am Brandenburger Tor: Mehr als eine Million Menschen begrüßt das neue Jahrtausend. Wider Erwarten sind die Rechner nicht zusammengebrochen und die Welt ist nicht untergegangen. Auch im Rap bricht eine neue Ära an. Es wird hart. Das bekommt auch die Rapperin Kitty Kat zu spüren, die Anfang der 2000er-Jahre zwar einen Vertrag beim aufstrebenden Label Aggro Berlin signet, sich von ihm aber über Jahre hinweg versteckt gehalten fühlt. Hiervon erzählt sie, während sie gemeinsam mit dem Neuköllner Rapper Ali Bumaye durch Berlin cruist. Die beiden bilden die Fahrgemeinschaft der in der "Hiphop – Made in Germany" Berlin-Folge "Berlin, Hartz und Härte". Sie tauchen ein in das Battle zwischen Aggro Berlin und Royal Bunker und erleben den Spirit der 2000er-Jahre mit Mixtapes von Bushido, Sido, Eko Fresh und Kool Savas.

Ein Stopp unterwegs: Kreuzberg, die Keimzelle des Berliner Hip-Hop. Dort treffen sie auf Prinz Pi, der von seiner Entwicklung von Prinz Porno zum Intellekt-Rapper berichtet.

Die Welt wird härter

PrinzPi besucht die Fahrgemeinschaft Ali Bumaye und Kitty Kat in Berlin und berichtet von seiner Entwicklung von Prinz Porno zum kritischen und tiefgründigen Rapper. © NDR/Ben Böhm
PrinzPi besucht die Fahrgemeinschaft Ali Bumaye und Kitty Kat in Berlin und berichtet von seiner Entwicklung von Prinz Porno zum kritischen und tiefgründigen Rapper.

Auch gesellschaftlich nimmt die Härte in diesem Jahrzehnt zu: Hartz IV wird eingeführt, Terroristen fliegen in das World Trade Center, was in Deutschland zu einer antimuslimisch-rassistischen Welle führt. Und während Ali und Kitty durch die Dekade steuern, rollt eine neue Herausforderung heran: Streamingdienste, die die Musikindustrie nachhaltig auf den Kopf stellen werden.

Redaktion
Domenica Berger
Maryam Bonakdar
Timo Großpietsch
Florian Müller
Redaktionsassistenz
Jana Boetel
Anica Rose
Autor/in
Anne Breer
Thorsten Ernst
Negar Ghalamzan
Christopher Kaufmann
Banu Kepenek
Onur Kepenek
Max Rainer
Nele Thumser
Producer
Reinhardt Beetz
Eva Fouquet
Nele Thumser
Produktionsleiter/in
Juliane Hribar
Frederik Keunecke
Jan-Philipp Lange
Lydia Mutschmann
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