Zur Sache: Der Garten im Spätsommer
Auf in den Herbst: Späte Stauden inszenieren ein prächtiges Farbenspiel und das Obst muss geerntet werden. In unserer Sendung Zur Sache ging es um das Thema Garten und Balkon.
Um im nächsten Frühjahr einen schönen Garten zu haben, müssen schon jetzt im Herbst Vorbereitungen getroffen werden. Die Hauptpflanzzeit für Zierlauch ist zum Beispiel im Herbst, aber auch im Frühjahr können die Zwiebeln noch gesetzt werden. Zierlauch wächst in nahezu allen Gartenböden - auch in trockenen sandigen Böden, die den meisten Gartenpflanzen nicht zusagen. Nur stauende Nässe verträgt er nicht.
Zierlauch harmoniert gut mit Stauden, obwohl er sich im Blumenbeet wie eine Diva verhält und gern im Mittelpunkt steht. Die Auswahl ist groß: Mehr als 900 Arten sind bekannt. Bei den Blüten überwiegen violette Farbtöne. Es gibt aber auch weiß, gelb, rosa, rot und blau blühende Arten.
Ein Winterquartier für die Blumen schaffen
Noch blühen Dahlien, Indisches Blumenrohr (Cana-Indica-Hybriden) und Knollenbegonien. Wenn die ersten Nachtfröste vorüber sind, müssen die Wurzelknollen aufgenommen, von anhaftender Erde und faulenden Pflanzenteilen gereinigt sowie getrocknet werden. Die Knollen überwintern in Zeitungspapier eingewickelt oder mit Sand in einer Kiste eingebettet an einem frostfreien Ort.
Rasen gegen Frost wappnen
Damit der Rasen gut über den Winter kommt, ist eine Düngung mit einem speziellen Herbst-Rasendünger oder einem Volldünger mit reduziertem Stickstoffanteil zweckmäßig. Die Gräser benötigen jetzt mehr Kalium und Phosphor, um die Widerstandskraft gegen Frost zu stärken. Der September mit seinem milden Klima und dem morgendlichen Tau ist für das Anlegen eines Rasens ideal. Das trifft besonders für das Ansäen von Rasen zu. Auch der Rollrasen profitiert von der günstigen Witterung und wächst sicher an.
Streublumenbeet selbst anlegen
Zarte Blüten kunterbunt verstreut verbreiten Fröhlichkeit als Frühlingsboten im Garten. Ein Streublumen-Beet ist einfach angelegt: Pflanzen Sie jetzt, gut vermischt und wie der Zufall es will, Blumenzwiebeln verschiedener Frühlingsblüher, die etwa zur selben Zeit blühen und gleich groß sind. Eine geeignete Streublumen-Gruppe sind beispielsweise Krokus, Märzbecher (Leucojum vernum), Perlhyazinthe, Schneeglöckchen, Schneeglanz (Chionodoxa in Arten) und Zwergschwertlilie (Iris reticulata).
Obst ernten
Am besten schmecken voll ausgereifte Früchte und wenn möglich direkt vom Baum oder Strauch gepflückt. Ist die Erntemenge größer, wird man Früchte lagern müssen. Dafür eignen sich nur Obstarten, die auch nachreifen können wie Apfel, Aprikose, Birne, Feige, Kiwi, Nektarine, Pfirsich und Zwetschge. Lagerobst wird einige Tage vor der vollständigen Reife gepflückt. Dieser Zeitpunkt wird als Pflückreife, im Gegensatz zur späteren Genussreife, bezeichnet.
Bei Birnensorten, die ihre Reife nicht durch eine Farbveränderung anzeigen, ist es besonders schwierig, die optimale Erntezeit zu erwischen. Die saftreiche und wohlschmeckende Reifphase ist sehr kurz. Die Früchte haben das volle Aroma erreicht, wenn sie bei leichtem Druck etwas nachgeben.
Obstbäume richtig beschneiden
Mit dem Rückschnitt der Obstgehölze kann begonnen werden. Die Baumkronen des Steinobstes sollten gleich nach der Ernte ausgelichtet werden, während Sie beim Kernobst bis zum Ende des Winters Zeit haben. Entfernen Sie aber die "Wasserreiser", möglichst noch im belaubten Zustand, denn damit bremsen Sie das Wachstum. Wasserreiser sind die Äste, die am Stamm anfangen zu wachsen.
Selten ist der Rückschnitt an Walnussbäumen erforderlich. Um das "Bluten" der Schnittstellen gering zu halten, ist von Juni bis Ende September die beste Zeit.
An Kiwis werden die langen, nur Blätter tragenden Peitschentriebe auf 50 cm Länge gekürzt.
Vorsicht vor Schädlingen bei Kohlgewächsen
Seien Sie achtsam, wenn Pflanzen aus der Familie der Kohlgewächse welken und knollige Wucherungen im Wurzelbereich aufweisen. Verursacher können Schädlinge wie die "Kleine Kohlfliege" und der "Kohlgallenrüssler" oder eine "Kohlhernie" (Pilzkrankheit) sein. Fraßgänge und Maden sind eindeutige Hinweise auf Schädlinge.
Um einem Befall bei der nächsten Kohlpflanzung vorzubeugen, sollte die Fläche gewechselt und von Beginn an mit einem Kulturschutznetz bedeckt werden. Symptomatisch für die Kohlhernie sind Wurzelwucherungen ohne Fraßgänge. Die Pflanzen kümmern und gehen bald ein. Handeln Sie bei Verdacht unverzüglich und entsorgen Sie die Pflanzen mit möglichst vielen Wurzeln aus dem Garten. Der Pilz ist hartnäckig und kann 20 Jahre im Boden überdauern. Eine chemische Bekämpfung ist nicht möglich. Auf der Befallsfläche sollten mindestens sieben Jahre lang keine Kohlgewächse und andere Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler wachsen.
Gewächshaus fit für den Herbst machen
Das Tageslicht wird knapper, vor allem im Gewächshaus und Frühbeetkasten. Weil Herbst- und Winterkulturen unter Lichtmangel leiden, ist das Reinigen der Glasscheiben dringend erforderlich.
Es wird trockener - was tun?
Die Verfügbarkeit von Gießwasser ist begrenzt. Auch bei sparsamem Gebrauch sind große Mengen erforderlich, um die Pflanzen ausreichend zu versorgen. Für ein Gemüsebeet werden wöchentlich 20 bis 30 Liter Wasser benötigt, für Gehölze das Doppelte. Wasser sparend sind Maßnahmen, die die Verdunstung des im Boden gespeicherten Wassers verringern: Häufiges Lockern der Bodenkrume sowie das Abdecken des Bodens mit Mulch oder Bodendeckerpflanzen. Sie können auch den Humusgehalt im Boden erhöhen, denn Humus wirkt wie ein Schwamm und bindet Wasser. Düngen Sie mit Komposterde und arbeiten Sie Gründünger, Ernterückstände oder Stallmist in den Boden ein.
Ein schöner Garten auch im Herbst
Wie beschneidet man die Bäume richtig? Was brauchen Pflanzen zum überwintern? Muss man im Herbst noch düngen? Diese und weitere Fragen wurden in unserer Sendung Zur Sache beantwortet.
Zu Gast bei Moderatorin Leslie Hodam war:
- NDR Gartenexperte Thomas Balster
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