Ist Homeschooling ein Modell für die Zukunft?
Die Corona-Pandemie hat den Schulalltag komplett auf den Kopf gestellt. Aber wird es Homeschooling - zumindest teilweise - auch nach der Pandemie geben?
Nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) funktioniert das Homeschooling, also der Schulunterricht zu Hause, immer besser. In unserer Sendung Zur Sache auf NDR1 Welle Nord am Sonntagabend nahm die Ministerin das zum Anlass, in die Zukunft zu blicken. "Wir werden gesellschaftlich darüber diskutieren müssen, ob wir der Meinung sind, dass Unterricht im Wesentlichen in der Schule in Präsenz stattfindet oder ob es auch Homeschoolingtage geben wird." Grundsätzlich kann sich Thorsten Muschinski, der Vorsitzende des Landeselternbeirates der Gemeinschaftsschulen, mit dieser Idee zwar anfreunden. Kernfächer sollten trotzdem im Präsenzunterricht bleiben, betonte er.
Landesschülersprecherin: Homeschooling kein guter Ersatz
Die Landesschülersprecherin der Gemeinschaftsschulen, Amelie Grothusen, sieht Homeschooling dagegen kritisch. Denn ihre Erfahrungen seien nicht die besten, sagte sie in Zur Sache. "So wie es aktuell gerade ist, ist es, glaube ich, kein guter Ersatz zum Schulleben. Da muss sich im Bereich Digitalisierung und Schulplattformen noch viel tun", betonte sie. In einem Punkt waren sich aber alle Diskussionsteilnehmer in Zur Sache einig - die Pandemie habe die Digitalisierung an den Schulen nach vorne gebracht.
Auch um die Frage, wie sich die Corona-Pandemie auf unsere Wirtschaft auswirkt, ging es in Zur Sache. Gerade die Gastronomie leidet sehr unter den Einschränkungen. Der Dehoga-Kreisvorsitzende aus Lübeck, Frank Denker, betreibt in Lübeck das Billard Sport Casino. Er kritisierte, dass Restaurants und Kneipen aktuelle keine Gäste bedienen dürfen - auch wenn sie Luftfilter und Trennwände eingebaut haben. "Ich kann aus meinem Beispiel sagen, das ich einen Billardtisch verkauft habe, um damit mehr Abstände zwischen den Billardtischen zu erreichen. Statt vier Tischfussball-Geräten sind es nur noch zwei, statt vier Dart-Geräten nur noch zwei. Und da bin ich ja nicht alleine", schilderte er die Situation. Die Gastronomie sei im Moment der Buhmann, das sei unverständlich.
