Stand: 28.11.2022 10:40 Uhr

Kolumne: Hör mal 'n beten to "Schöne ne'e Arbeitswelt"

Zwischen jüngeren und ältereren Generationen hakt es ja öfter und da gießt Lina Bande gern noch etwas Öl ins Feuer.

Eine Hand skizziert eine Waage an die Tafel, die die Begriffe "Work" und "Life" gegenüberstellt. © Panthermedia Foto: shirotie
AUDIO: Schöne ne'e Arbeitswelt (2 Min)

"Schöne ne'e Arbeitswelt"

Wedder mol so'n Artikel in't Nett: Junge Lüüd hüüttodaags sind fuul un verwennt un egensüchtig un föddernt.

Sowat kriggen ik un miene Frünnen wohrhaftig fakener mol to lesen un to höörn. Dat seggt nämlich vele vun de ölleren Generatschionen över uns - un dat allens blots, wiel wi uns Arbeitswelt 'n beten anners gestalten wüllt, as dat inne verleden Johrteihnte begäng weer.

Ik meen, wi beleevt dat doch siet uns Kinnertiet mit! Uns Öllern, de johrelang allens för uns geven, sik nine-to-five in'n Job afrackern, ok sünnavends arbeiten, noch'n Tweetjob annehmen - un denn kort vör de Rent noch mit'n Burn-Out umkippen. Ok mit Fever un Snööv un Hoosten quält de meisten sik liekers an'n Schrievdisch. Bi de Arbeit draff een jo nich fehlen, dat geiht nich, een hett doch 'ne Plicht!

Wat is dissen Insatt weert?

Man - wovör maakt wi dat, to welken Pries? Wat bringt mi veel Geld op't Konto, wenn ik dör de ganze Stress 'n Hartklabaster krigg? Wat bringt mi de Anerkennen vun'n Chef, wenn mien Kinner mi op ehrn Geboortsdag vermissen deit? Sühtt för mi un annere in mien Öller nu nich na dat ut, wat wi för't Leven wüllt. Wokeen weet schon, wennehr wi in Rent gahn köönt - wenn't sowat denn överhaupt noch gifft. Un wenn wi schon bit 80 arbeiten schüllt, denn lever nu al un bit dorhen de Tiet geneten.

Un ja, wi wüllt weniger arbeiten. Wi wüllt mehr Fritied, Deeltiet, Fomilientiet. Wi wüllt Homeoffice un Desksharing, Work-Life-Balance un Me-Time. Flexibel is uns leevstet Woort. Ja, wi föddert veel - man wi sind nich fuul un verwennt un egensüchtig. Wi hebbt blots eenfach utmaakt, wo dat in't Leven op ankaamt: op't Leven nämli.

Zum Podcast-Angebot der plattdeutschen Sendereihe "Hör mal 'n beten to"

Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10:40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11:50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13:20 Uhr auf NDR 90,3.

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Junge Frau flüstert einem Mann etwas ins Ohr. © Fotolia.com Foto: olly

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Hör mal 'n beten to | 28.11.2022 | 10:40 Uhr

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