Stand: 17.01.2023 05:30 Uhr

Kolumne: Hör mal 'n beten to "Poolschen Afscheed"

Ein Mann mit einem Kinn-Spitzbart (Ziegenbart): Jan Graf © NDR Foto: Lornz Lorenzen
Jan Graf is ünner annerem Moderator, Autor un Musiker.

Die Party ist in vollem Gange und Jan Graf muss plötzlich los, will aber nicht als Spielverderber gelten. Was tun?

Eine Gruppe von Menschen steht bei einem Feste beisammen und umfasst sich mit den Armen. © Colourbox Foto:  lev dolgachov
AUDIO: Poolschen Afscheed (2 Min)

"Poolschen Afscheed"

Körtens Party, Naver harr föfftigsten, Fru un ik jo hen, man noch vör Meddernacht, du, keen Lust mehr. Party super, Musik, Eten, allens super, man Fru un ik toschannen, veel üm de Hannen verleden Tiet, anner Dag noch Swegeröllern to'n Meddag, kannst ok nich so glöhnig rümhangen, na, laat uns man na'n Wiemen, man woans stellst dat an? Maakst de Runn un seggst groot Tschüss?

Kaamt blots anner Lüüd mit op de Idee, och jo, morgen noch Stüerverkloren, oder wat weet ik, noch Müll hen na Deponie oder Rasen vertikuteren oder wat, ne, kriegt se ok in'n Kopp, dat se na Huus hen schüllt. Sowat wüllt mien Fru un ik nich op't Geweten hebben, dor mit uns Afknickervörbild so'n Massenexodus lospetten. Still un heemlich gaht wi. Wi buten. Un binnen Highway to Hell, Rasenvertikuterer kriggt noch'n Cola-Koorn, un morgen Gastgever geilen Geboortsdag hatt.

Vele Naams för een Phänomen

Poolschen Afscheed nöömt een so'n heemlich Verswinnen. Bi uns in Düütschland. In Ingland seggt se dor ok irischen oder franzööschen Afscheed oder Afgang to. Weet nich, worüm. Weet ok nich, wat de Polen, de Iren un de Franzosen dat villicht diskrimineert, wenn jüm düt nich-tschüss-Seggen bileggt warrt, vun wegen unhöflich oder wat. Man villicht sünd de Polen un de Iren un de Franzosen jo ok stolt, dat jüm düsse Rücksicht un Klookheit, düsse Empathie vun dat stille Verswinnen toschreven warrt.

Dat kümmt jo ümmer mal wedder vör, dat een sik so'n Saak vun verscheden Sieden bekieken kann.

Zum Podcast-Angebot der plattdeutschen Sendereihe "Hör mal 'n beten to"

Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10:40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11:50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13:20 Uhr auf NDR 90,3.

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Junge Frau flüstert einem Mann etwas ins Ohr. © Fotolia.com Foto: olly

Hör mal 'n beten to

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Hör mal 'n beten to | 17.01.2023 | 10:40 Uhr

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