Früher nannte man es Dia-Abend, heute guckt man sich die Bilder auf einem mehr oder weniger smarten Gerät an. Im Prinzip die gleiche Chose, meint Ralf Spreckels.
"Reisebiller"
Kannst du di noch an de schönen Dia-Avende erinnern? Fröher! Afwesselnd hell, düster, hell. Ritsch, Ratsch! Vöriges Johrhunnert! As Tant Lene al na 5 Minuten inslööp. Dat löppt hüüt in uns moderne Tiet ganz anners.
As uns Fründ Gerd letzt vun 'ne Reis toüchkeem, wull he uns de Biller op sien Täblett wiesen. Doch, interessant! Tweedusend Landschopsfotos, egolweg dat feine Wedder, ik glööv so 'n poorhunnert Sünnenop- un -ünnergänge. Ener ümmer romantischer as de vörher. Sowat vun Farven! Wi seten bit deep in de Nacht. Liekers - ofschons bannig beindruckend - puh - maakt sowat ok mööd. Aver Gerd is dor fienföhlig: "Keen Problem, ik weet, een mutt soveel Wunnerbores eerstmaal verdauen. Verstoh ik. Ik kumm eenfach noch maal wedder!"
As he anrööp wegen Termin: "Tööv maal, mutt mien Fru fragen: "Segg maal Schatz - Gerd will uns noch de restlichen Biller wiesen. He hett jetzt sogor 'n Beamer!" Mien Fru snappt sik den Hörer: "Du, höör to, harr ik bald vergeten. Aver ik heff mi so'ne Bindehuutentzündung infungen. Ik schall de Ogen eerstmaal 'ne tietlang nich överlasten un - stell di bloots maal vör - sogor uns Flimmerkassen schall ik ut laten. Schaad, aver wi kaamt later wiß op dien Biller torüch." As ik al sä, Gerd is sowat vun fienföhlig: "Löppt jo nich weg, verspreek ik!"
Nu is he al wedder op Reisen. Acht Wuchen weg! Ehrlich, wi freut uns mit em! Kiek, of mit so'n olen Ritsch-Ratsch-Dia-Projektor oder 'n moderne liese Beamer, so veel hett sik in de letzten 20 Johr denn doch nich ännert, oder?
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