Musiker Rolf Zuckowski steht mit seiner Gitarre auf einem Balkon am Hamburger Hafen. © picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

Rolf Zuckowski: Ein bisschen Mut, ein bisschen Glück

Stand: 25.07.2022 12:14 Uhr

Das Glück, von Menschen und Ideen inspiriert zu werden, und der Mut, "dranzubleiben". Beides zusammen ermöglicht gutes Songwriting, sagt der Hamburger Liedermacher Rolf Zuckowski. Der 76-Jährige hat Generationen mit seinen Kinderliedern geprägt.

Zuckowskis Lieder sind Ohrwürmer, manche wird man nie wieder los. Der Hamburger Liedermacher ist einer der kommerziell erfolgreichsten Künstler Deutschlands mit über 20 Millionen verkauften Tonträgern. Begonnen hat er auf Vinyl, mittlerweile hat er einen eigenen Tik-Tok-Kanal mit knapp 90.000 Fans. Aus dem Bühnenbetrieb hat sich der Hamburger Liedermacher schon länger zurückgezogen.

Rolf Zuckowski schreibt über sein Leben

Der Hamburger Musiker Rolf Zuckowski im April 2022 in der Laiszhalle mit einer Gitarre © Ulrich Perrey/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Ulrich Perrey
"In Musik ist das Kind am ehesten lebendig zu halten. Darum möchte ich unbedingt auch ein Sänger bleiben", wünscht sich der Hamburger Liedermacher Rolf Zuckowski.

In seiner Autobiografie "Ein bisschen Mut, ein bisschen Glück" erzählt der Liedermacher von seiner Arbeit mit und für Familien, Kinder und Erwachsene. "Man braucht als Songwriter immer das Glück, Menschen zu treffen, auf Ideen zu stoßen, Dinge aufzuschnappen, aus denen man einen Song machen kann", sagt Zuckowski. "Der Mut gehört dann dazu, dranzubleiben. In dem Sinne ist das schon ein bisschen ein Lebensmotto oder eine Lebenserfahrung von mir."

Es ist ein musikalisches Leben, das 1947 seinen Anfang nimmt in Hamburg-Winterhude. So richtig los geht es für Rolf Zuckowski mit den Beathovens, seiner Schulband am Albrecht-Thaer-Gymnasium. Dadurch feiert er erste Erfolge und lernt auch seine Frau Monika kennen. Als junger Vater kommt er auf die Idee, zeitgemäße Kindermusik zu komponieren - seiner Tochter sei Dank.

"Immer noch Herzklopfen, wenn Kinder meine Lieder singen"

Bereits mit 14 Jahren bekommt Zuckowski von seinem Vater die erste Gitarre geschenkt. Mit The Beathovens schafft es damals immerhin bis ins Vorprogramm der Beach Boys. Doch erst mit der Geburt seiner Kinder und seinem ersten Hit "Du da, im Radio" wird aus Zuckowskis Leidenschaft zur Musik eine Profession.

Mittlerweile kennen ganze Generationen die Lieder von "Rolf und seine Freunde". Und er gesteht: "Ich bekomme heute noch Herzklopfen, wenn ich Kinder meine Lieder singen höre." Zu Zuckowskis ganz großen Erfolgen gehören das Adventslied "In der Weihnachtsbäckerei", das von einem Volker-Lechtenbrink-Song abgewandelte "... und ganz doll mich" - und vor allem das Singspiel "Die Vogelhochzeit", das seit Jahrzehnten in Kinderzimmern aus Kassettenrekordern, CD-Playern, und Bluetooth-Lautsprechern klingt.

Arbeit für viele Schlagerstars, mehrfach preisgekrönt

Doch Zuckowskis gesamtes Schaffen umfasst weit mehr: an die 800 Lieder. Er ist Sänger, Texter, Komponist und Produzent. Zuckowski arbeitet für Schlagerstars wie Nana Mouskouri, Paola, Demis Roussous und Juliane Werding. Für Peter Maffay entwirft er das Konzeptalbum "Tabaluga" und schreibt dafür unter anderem den Titel "Nessaja" (Ich wollte nie erwachsen sein). Zuckowski moderiert Radio-Shows und ist bereits mehrfach für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden - unter anderem 2008 mit dem "Echo".

Hamburger Liedermacher: Ein paar Hundert Lieder im Kopf

Auf die Frage, an wie viele seiner fast 800 Lieder er sich erinnern kann, antwortete der Musiker im Mai im NDR Fernsehen: "Sicherlich an ein paar Hundert, aber nicht 800. Ich habe mal eine Tournee gemacht, wo die Kinder und Eltern sich Lieder wünschen durften. Ich habe gesagt: 'Ihr könnt euch jedes Stück von mir wünschen.' Da hatte ich so 300 bis 400 Lieder präsent. Der Rest kam dann aus Liederbüchern, die ich auf der Bühne liegen hatte."

Seine Frau singt für ihn "Wie schön, dass du geboren bist"

2017 erzählte Zuckowski im Gespräch im NDR Fernsehen über einen seiner größten Hits: "'Wie schön, dass du geboren bist / ich hätte dich sonst sehr vermisst' - also ich liebe es ja wirklich sehr, wenn meine Frau mir das ins Ohr singt. Und das tut sie am Geburtstag morgens. Es klingt immer noch sehr glaubwürdig und ich freue mich darüber. Auch wenn es meine Enkelkinder oder Freunde durchs Telefon singen - das Lied hat immer seinen besonderen Klang behalten."

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DAS! | 08.05.2022 | 18:45 Uhr

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