Volleyball: SSC Schwerin hungrig aufs kleine Triple
Die Volleyball-Frauen des SSC Schwerin haben sich mit dem Einzug in das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft den Traum vom kleinen Triple erhalten. Doch Trainer Felix Koslowski sieht Gegner MTV Stuttgart als Favorit.
Souverän war der Erfolg im Viertelfinale gegen den VfB Suhl (2:1-Siege) zwar nicht gerade, doch beim SSC halten sie an ihrem Ziel fest: Nach dem Supercup und dem DVV-Pokal soll die Meisterschaft her. An der nötigen Motivation mangelt es nicht. "Es hat noch keine Mannschaft geschafft, Supercup, Pokal und Meisterschaft in einem Jahr zu gewinnen. Man sagt nicht umsonst, dass das sehr schwer ist", betonte Koslowski vor dem ersten Halbfinal-Duell von möglichen drei Spielen, das heute um 18 Uhr in der eigenen Arena stattfindet. Als Triple gilt normalerweise der Gewinn von Pokal, Meisterschaft und Europacup in einer Saison. Aus der Champions League ist Schwerin in der Gruppenphase ausgeschieden.
Koslowski: "Stolz darauf, was wir bereits gewonnen haben"
Dass sein Team nach zwei gewonnenen Titeln schon satt sein könnte, daran glaubt Koslowski nicht. "Wir sind sehr stolz darauf, was wir diese Saison bereits geschafft und gewonnen haben. Aber ich glaube, wir sind sehr, sehr hungrig, dass unsere Saison nicht schon kommenden Mittwoch oder Donnerstag zu Ende geht." Umso wichtiger sei ein Sieg gegen die Stuttgarterinnen in der Auftaktpartie, stellte Koslowski fest. "Das erhält uns Chancen, in Stuttgart etwas machen zu können. Denn es wird extrem schwer, dann dort noch zweimal zu gewinnen."
Respekt von MTV-Spielerin Rivers
Er sieht den MTV, der von 2017 bis 2019 dreimal Finalgegner war und zweimal (2017, 2018) bezwungen wurde, in der Favoritenrolle. "Wenn wir das realistisch einschätzen und beide Mannschaften auf Topniveau spielen, dann ist Stuttgart uns diese Saison ein Stück voraus", räumte Koslowski ein. Respekt hat er vor allem vor der Stuttgarterin Krystal Rivers. "Wir haben das schon einmal gesehen, dass sie ein Spiel komplett alleine entscheiden kann. Egal, was wir in Block und Abwehr dagegen gestalten", sagte der SSC-Trainer.
"Von unserer Seite ganz viel Hochachtung"
Die 26 Jahre alte Diagonalangreiferin kann sich aber nicht nur deshalb Koslowskis Bewunderung sicher sein. "Eine Spielerin, die in ihrer Jugend so ein Krankheitsbild hinter sich hat, die es immer wieder geschafft hat, nach solchen Rückschlägen aufzustehen, die verdient es auch, dass sie da ist, wo sie angekommen ist", sagte der SSC-Trainer über Rivers.
Die US-Amerikanerin war mit dem Tethered-Spinal-Cord-Syndrom (Verwachsungen am Rückenmark) zur Welt gekommen, hatte sich bis zu ihrem 15. Lebensjahr rund 20 Operationen unterziehen müssen und wurde dennoch mit viel harter Arbeit zu einer Klasse-Spielerin. "Von meiner Seite, von unserer Seite, da kann man nur ganz viel Hochachtung haben", meinte Koslowski.
