Vendée Globe: Herrmanns Silvesterruhe vor Kap Hoorn
Weltumsegler Boris Herrmann ist bereit für das dritte und letzte Kap der Vendée Globe. Der 39-Jährige wird Kap Hoorn voraussichtlich am 3. oder 4. Januar als Sechster des Gesamtklassements passieren.
Kurz nach Weihnachten hatte Herrmann noch auf Rang drei gelegen. Der Norddeutsche liefert sich aber ein enges Rennen mit den drei Franzosen Thomas Ruyant ("LinkedOut"/Platz vier) und Benjamin Dutreux ( "Omia - Water Family"/Platz fünf) sowie Jean Le Cam ("Yes We Cam"/Platz sieben). Zwischen Ruyant und Le Cam liegen nur rund 120 Kilometer.
Als Erster am Kap Hoorn wird der französische Spitzenreiter Yannick Bestaven mit seiner "Maître Coq IV" einen Tag nach Neujahr erwartet. Die legendäre Landmarke auf der chilenischen Felseninsel Isla Hornos wird die Skipper der führenden Gruppe zu Beginn des letzten Drittels im Solo-Rennen um die Welt stürmisch erwarten. Anschließend geht es zurück in den französischen Start- und Zielhafen Les Sables-d'Olonne, wo die schnellsten Boote ab Mitte Januar erwartet werden.
Hydraulik-Motor ausgetauscht
In der Nacht zu Donnerstag war Boris Herrmann zunächst als Techniker gefordert. Der Skipper der "Seaexplorer - Yacht Club de Monaco" musste den elektrischen Motor seiner Kielhydraulik austauschen, weil Wasser in die Box eingedrungen war. "Das war anstrengend, hat viele Stunden gedauert und hält hoffentlich, denn noch einen Ersatzmotor habe ich nicht", berichtete Herrmann.
Am Silvestermorgen war der erste deutsche Skipper in der Vendée-Globe-Historie zwar müde, aber bereit für die ungemütliche Drake-Passage zwischen Kap Hoorn und den Südlichen Shetlandinseln. Seine Kampfansage an die Konkurrenz: "Meine Idee war es immer, erst gut auf mein Boot aufzupassen und dann nach Kap Hoorn anzugreifen. Mein Boot ist zu hundert Prozent intakt."
