Sex-Unfall bremst Totilas
Verletzungen, Krankheiten, sportliche Enttäuschungen und nun auch noch das: Die Geschichte um den einstigen Wunderhengst Totilas ist um ein kurioses Kapitel reicher - einen Unfall beim Sex. Das folgenschwere Malheur passierte, als sich das Dressurpferd in einer sterilen Halle im hessischen Kronberg beim Deckeinsatz mit einer sogenannten Phantomstute "vergnügte". "Er ist ausgerutscht und hat sich das Knie überdreht", sagte Mitbesitzer Paul Schockemöhle aus Mühlen (Landkreis Vechta) auf Nachfrage des NDR.
Trainingspause nach Panne beim Absamen
Die Sex-Panne ist doppelt tragisch: Denn Totilas sollte eigentlich sogenanntes Tiefkühlsperma vorproduzieren, um in der Turniersaison nicht decken zu müssen. Damit ihm die Hormone nicht durchgehen, wenn er sportliche Höchstleistungen bringen soll. Daraus wird nun zunächst einmal nichts. Das Training ruht und der Millionenhengst darf nur Schritt gehen. Sein Reiter Matthias Rath hofft, dass die Leidenszeit möglichst schnell vorbei ist, denn das große Ziel in diesem Jahr ist die Europameisterschaft im August.
Lukratives Geschäft mit Totilas-Sperma
Auf Sex mit der Pferdeattrappe wird Totilas bis dahin sicher verzichten müssen, auch wenn jedes Absamen richtig viel Geld bringt. 8.000 Euro kostet das Sperma, wenn eine Stute davon tragend wird und immerhin noch 4.000 Euro, wenn die Befruchtung nicht klappt. Bei bislang mehr als 300 Nachkommen von Totilas hat die Besitzergemeinschaft um Paul Schockemöhle schon rund 2,5 Millionen Euro verdient.
Nichts als geplatzte Träume
Das eingenommene Geld ist aber nur ein relativ schwacher Trost, denn seit dem Kauf des holländischen Wunderhengstes im Oktober 2010 für mehr als zehn Millionen Euro lief eigentlich alles schief. Wegen mehrerer Verletzungen musste Totilas monatelang pausieren, dann erkrankte sein Reiter Matthias Rath und der Traum vom Olympiagold platzte. In diesem Jahr sollte eigentlich alles besser werden - bis der Unfall an der Phantomstute die Pläne erneut durchkreuzte.
