Skipper Fabrice Amedeo an Deck in stürmischer See © picture alliance / DPPI media | Pierre Bouras

Route du Rhum: Segler Fabrice Amedeo nach Explosion gerettet

Stand: 15.11.2022 17:27 Uhr

Der Segler Fabrice Amedeo ist bei der Transatlantik-Regatta Route du Rhum dem Tod auf hoher See knapp entkommen. Der Franzose konnte nach einer Explosion und Feuer an Bord seiner Yacht aus der Rettungsinsel geborgen werden. Sein Boot sank.

Amedo war nach geplatztem Wasserballasttank am vergangenen Sonntag, der Flutung seines Bootes, elektronischem "Blackout" an Bord und Rauchentwicklung bereits auf dem Weg in den portugiesischen Hafen Cascais, als eine Explosion seine Imoca-Yacht am 14. November erschütterte. Eine Stichflamme und Feuer an Bord zwangen den Solosegler in die Rettungsinsel. Von dort musste er mitansehen, wie seine Yacht "Nexans - Art & Fenêtres" binnen 30 Minuten sank.

"Der Tod wollte mich heute nicht"

Der 44 Jahre alte ehemalige Journalist wurde nach rund drei Stunden in schwerer See vom Frachter "Maersk Brida" geborgen. Am späten Montagabend berichtete Amedeo ausführlich von der Rettungsaktion: "Der Tod wollte mich heute nicht. Ich bin am Boden zerstört, aber der glücklichste Mann, weil meine Frau und meine Töchter heute nicht weinend zu Bett gehen müssen."

Vier der 38 gestarteten Imoca-Yachten im Rekordfeld der insgesamt 138 Transatlantik-Überquerer haben die 3.500 Seemeilen lange Segelregatta von Saint-Malo nach Guadeloupe bislang aufgeben müssen, darunter zwei mit Mastbrüchen. Boris Herrmann lag nach knapp einer Woche auf See am Dienstagmorgen im Imoca-Feld auf Platz 14. 

Boris Herrmann: "Bei mir ist alles gut"

"Meine Gedanken sind heute bei Fabrice Amedeo, der sein Boot verloren hat", teilte der sichtlich bewegte Hamburger mit. "Die See ist rau und ich habe alle Hände voll zu tun, aber es ist alles gut an Bord", so der 41-Jährige, der ein wenig Schlaf nachholen konnte. Er habe versucht, sich vom Schreckmoment am Vortag, als es Probleme mit dem Vorsegel gab, zu erholen.

Nach einem weiteren Sturmtief geraten Herrmann und Co. nun absehbar in eine Flaute. "Das wird tricky", so der Hamburger, der die erste Soloregatta mit seiner neuen "Malizia - Seaexplorer" bestreitet. Er freue sich aber darauf, "mich an Deck mal ein bisschen bewegen und stretchen zu können". Der gebürtige Oldenburger hatte in der Optimierungsphase des Neubaus vor dem Start das Ankommen zum wichtigsten Ziel erhoben.

An der Spitze der Route-du-Rhum-Flotte ringen im "Giganten-Duell" Charles Caudrelier ("Maxi Edmond de Rothschild") und François Gabart ("SVR-Lazartigue") auf riesigen Trimaranen um die "Line Honors" für das erste Boot im Ziel bei dieser zwölften Auflage des Transatlantik-Klassikers. Das Feld der Imocas wird weiterhin von Top-Favorit Charlie Dalin auf der "Apivia" angeführt.

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Sportclub | 13.11.2022 | 22:50 Uhr

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