Fünf Corona-Fälle: SSC Schwerin hofft auf "Arbeits-Quarantäne"
Nach fünf Corona-Fällen beim Frauenvolleyball-Bundesligisten SSC Schwerin sollen Mannschaft und Betreuer-Team heute erneut getestet werden. Möglicherweise ist dann eine "Arbeits-Quarantäne" erlaubt.
Den fünf Betroffenenen, drei Spielerinnen und zwei Betreuer, gehe es soweit gut, berichtete SSC-Coach Felix Koslowski NDR 1 Radio MV am Montag: "Bislang sind es nur milde Symptome." Ein Routine-Test nach der Rückkehr der Volleyballerinnen vom ersten Champions-League-Qualifikationsturnier in Italien hatte die Infektionen bestätigt. Die komplette Mannschaft und das Betreuer-Team befinden sich seitdem in einer 14-tägigen häuslichen Quarantäne. Die beiden kommenden Bundesligaspiele in Dresden (12. Dezember) und gegen Stuttgart (19. Dezember) müssen verlegt werden.
Koslowski: "Zeigt, dass es nicht in unseren Händen liegt"
Wo sich die fünf infiziert haben, ist unklar. Die Reisegruppe habe sich an alle Hygienevorschriften gehalten, erklärte Koslowski. "Eigentlich waren wir gut durchgetestet. Das Beispiel zeigt aber, dass es nicht in unseren Händen liegt - egal, wie gut wir uns schützen." Der SSC-Coach hofft, dass nach den weiteren Tests Spielerinnen mit negativem Befund zumindest in eine sogenannte "Arbeitsquarantäne" dürfen, also isoliert von der Öffentlichkeit zwischen ihrem Zuhause und der Trainingshalle pendeln können. Das entscheide aber allein das Gesundheitsamt. "Wir sind in einem guten und intensiven Austausch", so Koslowski.
Champions-League-Turnier in Florenz
Das CL-Turnier, bei dem der SSC zwei Siege in drei Spielen feierte, fand in Florenz statt - einem Risikogebiet. Auf ihrem Weg zurück nach Schwerin hatten die Spielerinnen vom SSC am Freitagmorgen um 3 Uhr ihr Hotel verlassen. Mit dem Flugzeug waren sie über Amsterdam zunächst nach Hamburg und von dort aus per Bus nach Schwerin gefahren. Dort mussten alle Teilnehmer der Reisegruppe am Olympia-Stützpunkt zum Corona-Test. Das Ergebnis hat die Landeshauptstadt am späten Sonnabendnachmittag veröffentlicht, nachdem das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) die offiziellen Corona-Zahlen bereits veröffentlicht hatte.
Finanzielle Hilfe vom Land Mecklenburg-Vorpommern
Um die Kosten für die aktuelle Champions League stemmen zu können, erhält der SSC vom Land Mecklenburg-Vorpommern 100.000 Euro. "Eine Nichtteilnahme des Vereins an diesem europäischen Wettbewerb wäre ein herber Rückschlag für den Volleyballsport in der Region", sagte Sportministerin Stefanie Drese (SPD) dazu Ende November. Die Unterstützung sei eine "allgemeine Sportförderungsmaßnahme des Landes".
Angesichts der Corona-Pandemie wird die Champions League in dieser Saison im Turniermodus ausgespielt, statt der sonst üblichen Gruppenphase mit Hin- und Rückspielen. In der Gruppenphase treffen die jeweils vier Gegner einer Gruppe dafür zweimal in einem Jeder-gegen-Jeden-Turnier aufeinander. In der Rückrunde in der ersten Februarwoche 2021 ist der deutsche Rekordmeister aus Schwerin dann Gastgeber in seiner Arena.
