Nach Corona-Pause: Doppelter Neustart für die Baskets Oldenburg
Für die Baskets Oldenburg läuft die Basketball-Saison alles andere als normal. Statt um die Play-offs geht es gegen den Abstieg - zudem sorgte ein Corona-Ausbruch im Team für eine ungewollte Ausnahmesituation.
Die Ungewissheit bei den Baskets Oldenburg könnte größer kaum sein. Erst die sportliche Krise mit dem Absturz auf Rang 18, dann der Corona-Ausbruch innerhalb der Mannschaft. Nach einer knapp vierwöchigen Zwangspause steht der Basketball-Bundesligist am Sonnabend (20.30 Uhr) beim Heimspiel gegen Ludwigsburg vor dem doppelten Neustart.
Positive Corona-Tests wirbeln Spielplan durcheinander
Die Fragezeichen bei den in den vergangenen Jahren erfolgsverwöhnten Niedersachsen sind enorm groß. Seitdem am zweiten Weihnachtstag mehrere Profis positiv auf das Coronavirus getestet wurden und in Quarantäne mussten, ist neben der sportlich neuen Situation mit Abstiegskampf statt Play-off-Fight auch im Trainingsbetrieb nichts mehr normal. "Das wirft uns zusätzlich aus der Bahn", monierte Baskets-Geschäftsführer Hermann Schüller. Bis zu fünf Spiele hat die Konkurrenz nun mehr absolviert. Nach Ludwigsburg folgen in den kommenden Wochen viele weitere Begegnungen.
Oldenburgs Trainer Drijencic: "Hoffen, dass die Kraft reicht"
Immerhin beträgt der Abstand auf den Nicht-Abstiegsplatz 16 nur zwei Punkte. Dennoch haben die Oldenburger keine Zeit. "Rhythmus zu finden wird ein zentraler Punkt in unserem Spiel sein", sagte Trainer Mladen Drijencic. Erst am vergangenen Sonntag wurden die Quarantäne-Maßnahmen beendet.
Die anderen Akteure hielten sich bis dahin mit Einzeltraining fit, wenn sie nicht selbst verletzt waren. Nach umfangreichen medizinischen Untersuchungen war erst Mitte dieser Woche wieder ein gemeinsames Training möglich. Drijencic fordert daher: "Wir müssen alle Energie auf das Spielfeld bringen und dann hoffen, dass die Kraft möglichst lange reicht."
Ursachen für den Absturz werden untersucht
Allerdings haperte es bei den bisherigen Auftritten des deutschen Meisters von 2009 selten an der Physis. Vielmehr agierten die Niedersachsen zu fahrig und fehlerhaft in der Defensive, zu wenig Teamplay gab es in der Offensive. Es ist fragwürdig, dass es nach der ungewollten Unterbrechung plötzlich besser läuft.
Die Ursachenforschung für den überraschenden Sturz auf Platz 18 mit lediglich zwei Erfolgen aus elf Matches sowie dem schnellen Aus in der Champions League läuft seit einigen Wochen, sagte Baskets-Chef Schüller. Er musste aber auch eingestehen: "Wir haben Gespräche geführt, einige Erklärungen bekommen, aber sind auf keinen Nenner gekommen."
Neuverpflichtungen und Paulding sollen aus der Krise helfen
Zwei Nachverpflichtungen sind mit Cameron Clark und Matt Farrell schon da. Trainer Drijencic hat weiterhin das Vertrauen. Dennoch ist ein Basketball-Oldie in seiner Abschiedssaison der größte Hoffnungsträger: Rickey Paulding. Nach persönlichem Stotterstart war der 39-Jährige wieder der gewohnte Leader und tritt in der Krise als Optimist auf. "Ich bin überzeugt von uns, weil wir nicht aufgeben, sondern stattdessen kämpfe", sagte die Baskets-Legende der "Nordwest-Zeitung". "Wir werden als Team gemeinsam mit Mladen kämpfen und den Umschwung schaffen."
