BBL: Halbe Liga mit Geisterspielen, Saisonunterbrechung kein Thema
Die Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern treffen die Basketball-Bundesliga hart. "Faktisch hat die halbe Liga Geisterspiele", sagte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz der Sportschau. Der Norden kommt glimpflich davon.
Große Probleme haben besonders die Clubs in Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern. Dort wurde der komplette Zuschauerausschluss entweder schon angeordnet oder zumindest angekündigt. Das betrifft neun von 18 Clubs - auf unbestimmte Zeit.
Da trifft es die Hamburg Towers, die BG Göttingen, die Basketball Löwen Braunschweig und die Baskets Oldenburg noch vergleichsweise milde. Für sie gilt, dass die Hallen ab der kommenden Woche zwischen 30 und 50 Prozent ausgelastet werden dürfen. Allerdings sieht Holz auch hier Probleme und befürchtet, dass die 2G-plus-Regeln aufgrund knapper Testkapazitäten dazu führen könnten, dass die Clubs nicht mal die 30 Prozent erreichen.
Towers vor rund 2.500 Fans gegen Braunschweig
"Uns allen ist in dieser Situation daran gelegen, dass die Zahlen nicht noch weiter steigen. Auch wenn das bedeutet, im Sinne der Sicherheit aller erneut ein paar zusätzliche Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen", sagte Geschäftsführer Jan Fischer von den Towers, die als einziger Nord-Club an diesem Wochenende Heimspiel haben. Am Sonntag (15 Uhr) gastiert Braunschweig an der Elbe. Weil die Hamburger Verordnung erst ab kommender Woche gilt, werden rund 2.500 Zuschauer erwartet.
"Im Sinne der Sicherheit aller erneut ein paar zusätzliche Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen." Towers-Geschäftsführer Jan Fischer
Für Marvin Willoughby gibt es nur einen Weg aus der Krise: "Nur wenn wir zusammenhalten, uns solidarisch zeigen und die Impfungen vorantreiben, behalten wir die Chance auf eine Rückkehr zur Normalität", unterstrich der Sportliche Leiter der Hamburger.
Harter Schlag: BBL-Clubs haben anders geplant
Wer denkt, die Clubs seien im zweiten Jahr der Pandemie gut auf die Situation vorbereitet, der täuscht.
Ganz im Gegenteil: Die Corona-Maßnahmen träfen die Vereine härter als in der vergangenen Saison, weil damals mit den fehlenden Zuschauereinnahmen schon kalkuliert worden sei, sagte Holz. Außerdem habe es "großzügige Staatshilfen" gegeben. "Deshalb ging das gut aus, und alle Clubs haben die Saison überstanden."
Saison-Unterbrechung oder -Abbruch kommt nicht infrage
Auf dem Papier könne man erst einmal gut mit den neuen, differenzierten Regeln leben, sagte der Basketball-Funktioniär. Zumal Geisterspiele für alle zunächst nicht unwahrscheinlich schienen. Damit hätte die BBL "ganz klar nicht leben können".
Schwierig sei die Situation aber auch deshalb, weil niemand wisse, wann die Fans zurückkehrten. Daher komme es auch nicht in Betracht, die Saison auszusetzen. Holz betonte: "Das Schlimmste, was es für einen wirtschaftlichen Betrieb gibt, sind unklare Rahmenbedingungen."
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