Handball: THW Kiel lässt HSV Hamburg keine Chance
Der THW Kiel hat in der Handball-Bundesliga souverän den sechsten Sieg im sechsten Saisonspiel eingefahren. Gegen den HSV Hamburg gab es am Sonntag ein klares 40:28 (21:14). Die "Zebras" verteidigten damit ihre Tabellenführung.
Die Hamburger hingegen, die erstmals nach zuvor drei Siegen in Folge wieder verloren, bleiben mit 6:6 Zählern im Mittelfeld der Tabelle hängen. Nur zu Beginn konnte der HSVH mit dem THW mithalten, dann spielte der Rekordmeister, der auf den erkrankten Steffen Weinhold verzichten musste, groß auf und lag schon zur Halbzeit deutlich vorne. Im zweiten Spielabschnitt ließen die Schleswig-Holsteiner nichts mehr anbrennen - im Gegenteil: phasenweise führten sie ihren Gegner vor.
Die Hamburger haben am Donnerstag in der Bundesliga das nächste Nordduell vor der Brust - es geht zur TSV Hannover-Burgdorf. Der THW Kiel tritt am kommenden Sonntag zum Topspiel bei den ebenfalls noch ungeschlagenen Füchsen Berlin (11:1 Punkte) an.
Nach zehn Minuten reißt beim HSV der Faden
Die 10.285 Zuschauer in der Kieler Arena bekamen von Beginn an schnellen Handball geboten. Die Wurfquote war auf beiden Seiten sehr effizient - jede HSVH-Führung wurde vom THW prompt gekontert (10./7:7). Danach wurden die Hamburger allerdings in ihrem Passspiel ungenauer, trafen zudem zweimal hintereinander nur den Pfosten - die Folge: Der THW ging erstmals in Führung und baute diese auf drei Tore aus (18./11:8).
HSVH-Coach Torsten Jansen versuchte, sein Team in einer Auszeit wieder in die Spur zu bringen. Doch es blieb bei den Nachlässigkeiten, außerdem glänzte Niklas Landin im Kieler Tor mit mehreren Paraden. So lag der THW nach 23 Minuten bereits mit 15:10 vorne. Die "Zebras" kamen immer besser in Schwung - mit einem deutlichen 21:14 für Kiel ging es in die Pause.
Medizinischer Notfall auf der Tribüne
In der Halbzeitpause stand die Fortsetzung der Partie auf der Kippe, weil ein Zuschauer kollabiert war. Er konnte nach etwa einer halben Stunde in stabilem Zustand ins Krankenhaus gebracht werden und winkte beim Abtransport, um zu zeigen, dass es ihm den Umständen entsprechend wieder gut geht.
Spielpraxis für die THW-Youngster
Der THW ließ es angesichts des Vorsprungs offensiv etwas ruhiger angehen. In der Abwehr aber - und vor allem Landin im Tor - blieben die "Zebras" höchst konzentriert, die Gäste von der Elbe fanden kaum ein Durchkommen.
Petter Oeverby baute die Kieler Führung auf zehn Treffer aus (40./26:16). Die Partie war längst gelaufen und so gönnte THW-Coach Filip Jicha den Youngstern Henri Pabst, Ben Connar Battermann und Luca Schwormstede Spielpraxis (53./34:22). Kiel zeigte nun Handball für die Galerie, der HSVH hatte dem kaum etwas entgegenzusetzen und war am Ende mit den 40 Gegentreffern noch gut bedient.