Kiels Torhüter Ioannis Gelios (r.) gratuliert Hauke Wahl. © IMAGO / Claus Bergmann

Holstein Kiel: Neuer Matchball für die "Stehauf-Störche"

Stand: 27.05.2021 12:39 Uhr

Mit dem 1:0-Sieg im Relegations-Hinspiel beim 1. FC Köln hat Holstein Kiel das Tor zur Bundesliga wieder weit aufgestoßen. Vor dem Rückspiel, das vor Fans stattfinden darf, bleiben die "Stehauf-Störche" allerdings vorsichtig.

von Matthias Heidrich

Gefühlt lagen die Kieler vor dem ersten Vergleich mit den Kölnern am Boden. Zwei Matchbälle zum direkten Aufstieg hatte das Team von Trainer Ole Werner in den beiden letzten Saisonpartien vergeben. Mental und vor allem körperlich schien der Akku der Kieler nach zwei Corona-Quarantänen und Spielen im Drei-Tage-Rhythmus leer. Viele Experten hatten ein halbwegs leichtes Spiel für die durch eine kleine Aufholjagd euphorisierten Kölner erwartet. Es kam anders, weil die "Störche" einmal mehr unter Beweis stellten, wie zäh sie sind.

Werner: "Der Druck liegt bei Köln"

"Wir haben mit letzter Leidenschaft verteidigt", lobte Werner sein Team, das zudem noch die Kraft für den entscheidenden Nadelstich fand. In Person von Simon Lorenz, der den Kieler Treffer in Köln markierte. Hinterher trat der Siegtorschütze direkt auf die Euphoriebremse, wie eigentlich alle Kieler.

"Es gibt keinen Grund, jetzt euphorisch zu sein. Wir haben nur den ersten Schritt gemacht." Kiels Simon Lorenz

"Wir gehen nun mit einem kleinen Vorsprung ins Rückspiel. Aber vor uns liegen noch 90 harte Minuten", sagte Fin Bartels. Sein Coach glaubt an ein "heißes Duell bis zur letzten Sekunde" und gab sich nach dem Sieg in der Domstadt gewohnt gelassen. "Der Druck liegt bei Köln", sagte Werner. "Wir sind Zweitligist. Wenn was dazukommt, ist es gut. Wenn nicht, bleibt alles beim Alten."

2.350 Zuschauer im Holstein-Stadion zugelassen

Alles beim Alten wird am Sonnabend beim Rückspiel (18 Uhr, im NDR Livecenter) im Kieler Stadion nicht sein. Denn es werden wieder Fans auf den Tribünen sitzen. Am Donnerstag kam die frohe Kunde für die "Störche". Die Stadt Kiel und die schleswig-holsteinische Landesregierung gaben ihre Zustimmung, dass 2.350 Zuschauer dabei sein dürfen.

Nach Angaben des Vereins geht das größte Kontingent der Tickets an Dauerkarten-Inhaber. "Natürlich ist es immer hart zu entscheiden, wer eine Karte bekommt und wer nicht. Wir haben daher versucht, möglichst vielen unserer Fans und Partnern, die uns das ganze Jahr die Treue gehalten haben, einen Platz im Stadion zu ermöglichen", sagte Kiels Geschäftsführer Wolfgang Schwenke.

Sie dürfen live dabei sein, wenn Holstein Kiel womöglich Fußball-Geschichte schreibt und als erster Club aus Schleswig-Holstein in die Bundesliga aufsteigt. Vorgelegt haben die "Störche", mehr aber auch nicht.

Schweinsteiger: "Chancen stehen immer noch 50:50"

"Ich glaube, die Chancen stehen immer noch 50:50, auch wenn Kiel 1:0 gewonnen hat", sagte Nürnbergs Co-Trainer Tobias Schweinsteiger im NDR 2-Bundesligashow-Podcast. Der Bruder von Weltmeister Bastian würde in der kommenden Saison lieber Köln als Kiel in der "geilen" Zweiten Liga sehen. "Ich glaube, die Stimmung in Köln ist auch bundesweit einzigartig und die würde ich gerne mitnehmen. Kiel habe ich schon erlebt, deswegen darf Kiel von mir aus gerne aufsteigen." Ein Einschätzung, mit der das Werner-Team sicher gut leben kann.

Dieses Thema im Programm:

Die NDR 2 Bundesligashow | 29.05.2021 | 18:00 Uhr

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