Werder Bremen kommt in Darmstadt unter die Räder
Fußball-Zweitligist Werder Bremen hat einen heftigen Rückschlag erlitten. Die Mannschaft von Trainer Markus Anfang unterlag am Sonntag bei Darmstadt 98 verdient mit 0:3 (0:1).
Ein Traumtor kurz vor der Pause und ein Blackout von Nicolai Rapp in der zweiten Hälfte leiteten die vierte Bremer Niederlage im zehnten Spiel ein. Werder zeigte am Böllenfalltor eine insgesamt schwache Leistung und konnte den jüngsten Aufwärtstrend beim 3:0-Erfolg gegen Heidenheim nicht bestätigen. Statt in der Tabelle den Anschluss ans obere Drittel herzustellen, rutschen die Grün-Weißen auf Rang zehn ab. In dieser Verfassung werden die Hanseaten im Kampf um den Aufstieg keine Rolle spielen. "Wir waren weit weg von dem, was die Mannschaft spielen kann. Die erste Halbzeit war nicht wirklich zu erklären. Wir sind für jeden Fehler bestraft worden", sagte Anfang.
Holland trifft zur Darmstädter Führung
Größtes Manko im Bremer Spiel war die Offensivschwäche. Von Beginn an beruhte in der Vorwärtsbewegung zu viel auf Zufall und so konnten sich die Gäste im ersten Abschnitt nicht eine Torgelegenheit erarbeiten. Eren Dinkci und Mitchell Weiser gelang es nie, über die Außenpositionen die einzige Spitze Marvin Ducksch in Szene zu setzen. Folglich wurden die beiden nach der Pause durch Romano Schmid und Felix Agu ersetzt.
Auch die Darmstädter boten eine durchwachsene Leistung. Die beiden Topstürmer Phillip Tietz und Luca Pfeiffer blieben bis auf wenige Aktionen blass, sodass ein torloses Remis nach 45 Minuten leistungsgerecht gewesen wäre. Doch Darmstadts Kapitän Fabian Holland sorgte mit einem sehenswerten Schuss aus 21 Metern vom linken Strafraumeck in den Winkel für die etwas überraschende Führung der Lilien (45.).
Doppelschlag durch Pfeiffer
Nach dem Wechsel zeigte sich Werder stark verbessert und strahlte Torgefahr aus. Schmid kam in der 59. Minute zur ersten Chance für die Norddeutschen. Doch 98-Keeper Marcel Schuhen lenkte den Ball über die Latte. Mitten in ihre Drangphase hinein mussten die Bremer aber den nächsten Nackenschlag hinnehmen. Der frühere Darmstädter Rapp legte den Ball zurück auf Torhüter Michael Zetterer, übersah dabei aber Torjäger Pfeiffer. Dieser nahm das Geschenk an und schob locker zum 2:0 ein (65.). Davon erholte sich Werder nicht mehr. Wenig später markierte Pfeiffer mit seinem siebten Saisontreffer den 3:0-Endstand (71.). Schuhen parierte noch einen Schuss von Ducksch (74.), doch dann war der Widerstand gebrochen.
Anfang, der in der vergangenen Saison am Böllenfalltor arbeitete und den die Darmstädter Fans mit Schmähgesängen verunglimpften, muss dringend ein Konzept für die Bremer Offensive entwickeln. Sonst wird es schwer, sich in der Zweiten Liga zu behaupten.
