Wolfsburgs Ridle Baku (r.) und Gladbachs Ramy Bensebaini kämpfen um den Ball. © IMAGO / Jan Huebner

VfL Wolfsburg erzittert sich ein 2:2 in Mönchengladbach

Stand: 26.02.2022 20:38 Uhr

Der VfL Wolfsburg tritt in der Fußball-Bundesliga auf der Stelle. Am Sonnabend gaben die Niedersachsen bei Borussia Mönchengladbach eine 2:0-Führung aus der Hand und mussten sich mit einem 2:2 (2:1) zufriedengeben.

von Johannes Freytag

Allerdings agierten die "Wölfe" 20 Minuten in Unterzahl, weil Verteidiger Maxence Lacroix nach einer Notbremse die Rote Karte gesehen hatte. Zeigte sich die Elf von Trainer Florian Kohfeldt im ersten Durchgang noch effektiv in der Verwertung von Torchancen, so kam sie in der zweiten Spielhälfte kaum noch einmal gefährlich vor das Tor der Gladbacher. "Es war ein emotionales Spiel, es ging um viel - aber letztlich müssen wir den Punkt mitnehmen", sagte VfL-Torhüter Koen Casteels, der mit zahlreichen Paraden bester Wolfsburger war.

Enttäuschend war der Auftritt von Max Kruse, der gegen seinen Ex-Club kaum ins Spiel fand. In einer Woche kann er es besser machen: Da haben die Wolfsburger Union Berlin zu Gast - den Verein, von dem der 34-Jährige im Januar zu den Niedersachsen wechselte.

Gladbach stürmt, Wolfsburg trifft

Die Partie begann wild mit zwei Riesenchancen für die gastgebende Borussia. Erst scheiterte Marcus Thuram an Casteels (1.), dann wurde der Schuss des Franzosen im letzten Moment von Sebastiaan Bornauw geblockt (5.). Anschließend zeigten sich auch einmal die "Wölfe" im gegnerischen Strafraum und gingen prompt in Führung: Ridle Baku flankte von der rechten Seite scharf und flach nach innen, wo Jonas Wind vor Gegenspieler Matthias Ginter am Ball war und das 1:0 erzielte (6.). Bereits der zweite Treffer im vierten Spiel des Dänen, der Ende Januar als Nachfolger von Wout Weghorst zum VfL gekommen war.

Bornauw erhöht per Kopf

Und es blieb auch in der Folgezeit unterhaltsam: Gladbachs Hofmann setzte erst einen Freistoß knapp neben das Tor (10.) und schoss kurz darauf aus spitzem Winkel Casteels ans Knie (19.). Auf der Gegenseite tauchte Wind erneut vor Gladbachs Yann Sommer auf, schoss aber vorbei (20.). Dennoch durften die Wolfsburger wenig später wieder jubeln: Nach einem Eckball von Maximilian Philipp war Bornauw per Kopf zur Stelle (33.). Für seinen provokanten Torjubel vor der Gladbach-Kurve gab es anschließend viele Pfiffe, der Ex-Kölner entschuldigte sich nach der Partie im Interview.

Kurz vor der Pause verkürzte Thuram für die unermüdlich anrennenden Gladbacher (42.), aber Philipp hätte wenig später die Hoffnungen der Gastgeber im Keim ersticken können, ja müssen: Völlig frei kam der 27-Jährige im Strafraum an den Ball, drosch aber aus acht Metern zentral über das Tor (45.+1).

Schlager-Comeback nach sechs Monaten

Vom Schwung der ersten Hälfte war in Durchgang zwei zunächst wenig zu sehen. Vor allem die "Wölfe" agierten fahrig im Spielaufbau. Erst nach einer knappen Stunde Spielzeit gab es die erste Torchance für den VfL, Kruse bekam mit dem Kopf aber nicht genügend Druck auf den Ball. Kurz zuvor hatte Xaver Schlager nach seinem im August erlittenen Kreuzbandriss sein Comeback gefeiert und sollte als Balleroberer im Mittelfeld das Offensivspiel der Niedersachsen ankurbeln.

Platzverweis für Lacroix - Gladbach gleicht aus

In der 63. Minute kam auch Gladbach zu seiner ersten Gelegenheit nach dem Wechsel- Ginters Schuss wehrte Casteels ab. Und danach wurde es bitter für die Gäste: Kouadio Manu Koné stieg Kruse im Strafraum klar auf den Fuß - Schiedsrichter Tobias Reichel ließ jedoch weiterspielen, auch der Videokeller in Köln schaltete sich nicht ein (66.).

Beinahe im Gegenzug hingegen gab es nach einem Zweikampf zwischen Lacroix und Thuram den Videobeweis - Reichel zeigte dem VfL-Verteidiger, der beide Hände im Gesicht seines Gegenspielers hatte, allerdings zuvor auch gezogen wurde, die Rote Karte - bereits der dritte Platzverweis für den Franzosen in dieser Saison (70.).

Kohfeldt war mit beiden Entscheidungen nicht einverstanden. "Es war ein klarer Elfmeter bei Kruse und keine Rote Karte bei Lacroix, weil Thuram ihn umklammert", betonte der VfL-Coach.

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Dritter Gladbacher Treffer zurückgenommen

In Unterzahl verteidigten die Gäste ihren Vorsprung nun mit Mann und Maus - Casteels vereitelte mit Glanzparaden eine Doppelchance der Gladbacher (77.). Wenig später war der Belgier aber doch geschlagen: Breel Embolo nickte eine Hereingabe von Alassane Pléa zum 2:2 ein (82.).

In der Nachspielzeit fiel sogar der dritte Gladbacher Treffer, doch nach Video-Überprüfung nahm Schiedsrichter Reichel das Tor zurück: Patrick Herrmann hatte zuvor Jérôme Roussillon gefoult (90.+1). Weil Casteels auch den Schuss von Ramy Bensebaini parierte (90.+4), zitterten sich die "Wölfe" am Ende zu einem dramatischen Remis.

24.Spieltag, 26.02.2022 15:30 Uhr

M'gladbach

2

VfL Wolfsburg

2

Tore:

  • 0:1 Wind (6.)
  • 0:2 Bornauw (33.)
  • 1:2 Thuram (42.)
  • 2:2 Embolo (82.)

M'gladbach: Y. Sommer - Ginter, N. Elvedi, Beyer - Lainer (81. P. Herrmann), Kramer (60. Koné), Neuhaus, Bensebaini - J. Hofmann, Pléa - Thuram (77. Embolo)
VfL Wolfsburg: Casteels - Lacroix, Bornauw, Brooks - Baku (58. Mbabu), Vranckx (58. Schlager), Arnold, Roussillon - M. Philipp (46. Gerhardt), Kruse (78. Steffen) - Wind
Zuschauer: 10000

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 27.02.2022 | 22:50 Uhr

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