VfL Wolfsburg: Probleme schweißen zusammen
Vor dem Gastspiel bei Borussia Dortmund heute hat ein Bericht über mutmaßliche Corona-Verstöße für Wirbel beim VfL Wolfsburg gesorgt. Doch mit Unruhe sind die "Wölfe" in dieser Saison bislang gut klar gekommen.
So hatte schon im November die öffentliche Kritik von Trainer Oliver Glasner an der Transferpolitik des Clubs zwar bei der sportlichen Führung für Verstimmung gesorgt - die internen Dissonanzen beeinflussten die Leistung der VfL-Profis jedoch nicht negativ. Im Gegenteil: Seit dem "konstruktiven Austausch" zwischen Glasner und Geschäftsführer Jörg Schmadtke läuft es bei den "Wölfen". Die Remis-Serie zu Saisonbeginn ist vergessen, inzwischen haben sich die Niedersachsen auf Rang vier vorgearbeitet und sind vor der Partie beim BVB heute (15.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) auf Champions-League-Kurs.
VfL: Corona-Fehlverhalten ohne sportliche Konsequenzen
Auch die zahlreichen Corona-Infektionen im VfL-Kader haben dieser Erfolgsserie nichts anhaben können. Insgesamt schon neun Wolfsburger Profis haben sich seit Beginn der Pandemie mit dem Virus angesteckt, der jüngste Fall ist Ersatzkeeper Pavao Pervan. Für das Pokalspiel gegen Sandhausen (4:0) kurz vor Weihnachten standen gleich fünf Spieler wegen Corona nicht zur Verfügung: Zwei waren infiziert, drei weitere als direkte Kontakte vorsorglich in Quarantäne geschickt worden.
Diese Fälle hatten am letzten Tag des Jahres durch einen "Bild"-Bericht über einen mutmaßlichen Verstoß gegen die Corona-Regeln für Wirbel gesorgt. Der VfL wies die Darstellung zurück, räumte aber ein "Fehlverhalten" von vier Spielern ein. Sportliche Konsequenzen gebe es nicht, so VfL-Coach Glasner am Freitag: "Das hat keine Auswirkungen auf die Aufstellung oder die sportlichen Entscheidungen. Dass die Spieler in den letzten Runden nicht dabei sein konnten, war für sie schon sehr enttäuschend."
Ohne Philipp und Roussillon nach Dortmund
Einer davon war Maximilian Philipp. Der Offensivmann ist zwar nicht erkrankt, wird aber gegen seinen früheren Club dennoch nicht spielen können - wegen einer im Training erlittenen Muskelverletzung fällt der 26-Jährige aus. Auch Jérôme Roussillon steht nicht im Kader. Nach seiner Infektion mit dem Coronavirus hat der französische Abwehrspieler erst am Sonnabend erstmals wieder mit seinen Teamkollegen trainiert.
Glasner: "Das schweißt uns noch mehr zusammen"
Glasner störte sich vor allem daran, dass dem Zeitungsbericht ein anonymer Hinweis vorausgegangen war: "Etwas anonym zu verbreiten, finde ich schwach und traurig und feige." Aber so etwas schweiße das Team "noch mehr zusammen", sagte der Österreicher. "Wir hatten in dieser Saison schon viele Probleme zu bewältigen: ein schwieriger Start, Wirbel von außen, Wirbel von innen, Verletzungen, Corona-Infektionen. Es zeichnet uns aus, dass wir einen sehr engen Zusammenhalt haben. Wenn jemand denkt, dass er uns auseinander dividieren kann, dann werden wir dem ganz klar entgegenwirken und als Mannschaft zeigen, dass uns das nicht aus der Bahn wirft."
Mögliche Aufstellungen:
Dortmund: Bürki - Meunier, Akanji, Hummels, Guerreiro - Bellingham, Delaney, Reus - Sancho, Haaland, Reyna
Wolfsburg: Casteels - Baku, Pongracic, Brooks, Paulo Otavio - Guilavogui, Arnold - Steffen, Schlager, Brekalo - Weghorst
