Regionalliga Nord: Abbruch und Aufstiegs-Relegation?
Die Vereine der Fußball-Regionalliga Nord haben sich bei einer Abstimmung für einen Saison-Abbruch ausgesprochen. Es soll keinen Absteiger geben, der Aufsteiger in die Dritte Liga soll in einer Relegation ermittelt werden. Das teilte der Norddeutsche Fußball-Verband (NFV) am Freitag mit. Das Votum - eingeholt bei einer Videokonferenz - ist aber lediglich ein Stimmungsbild. Die letzte Entscheidung kann nur bei einem Außerordentlichen Verbandstag (vermutlich Ende Juni) getroffen werden.
Ligastärke noch unklar
Sollte der NFV sich den Empfehlungen der 18 Nord-Clubs aus der vierthöchsten Spielklasse anschließen, würden Altona 93, der Heider SV und der HSC Hannover in der Liga bleiben dürfen. Unklar ist, ob die Liga aufgestockt wird und wie mit den Oberliga-Meistern aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen verfahren wird.
Lübeck lehnt Relegation ab
Tabellenführer VfB Lübeck und die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg als Tabellenzweiter würden um den Sprung in die Dritte Liga spielen. Acht Vereine sollen sich dafür ausgesprochen haben, sechs seien dagegen gewesen, vier sollen sich enthalten haben.
Das Problem: Die beiden Clubs, die den Aufstieg untereinander ausmachen sollen, haben völlig unterschiedliche Vorstellungen. Lübeck lehnt eine Relegation klar ab. "Das Tabellenbild spiegelt schon einen realistischen Stand wider. Wir sind nicht durch Glück oder Zufall vorne. Es wäre nicht unverdient, wenn wir hoch gehen würden", sagte VfB-Vorstand Florian Möller dem Schleswig-Holstein Magazin. Wolfsburgs Pablo Thiam, Leiter des VfL-Nachwuchses, hingegen will den Ist-Zustand der Tabelle nicht gewertet wissen, "weil beide Mannschaften jeweils mit 2:1 gegen den anderen gewonnen hatten".
Zum Zeitpunkt der Zwangspause wegen der Corona-Pandemie lagen die Lübecker mit fünf Punkten vor den Wolfsburgern. Die Niedersachsen haben allerdings ein Spiel weniger absolviert. Sollte es doch zur Relegation kommen, wäre offen, in was für einem Modus (Hin- und Rückspiel, ein Spiel auf neutralem Platz) diese ausgespielt würde und welche Hygienevorgaben (Geisterspiele?) gelten. Zudem wirft ein Termin im Juli vertragsrechtliche Fragen auf - zahlreiche Spielerverträge gelten nur bis zum 30. Juni.
