Nächster Korb für Werder Bremen: Auch Beyer kommt nicht
Beim Fußball-Zweitligisten Werder Bremen läuft die Suche nach dringend benötigten Verstärkungen weiter auf Hochtouren. Wunschkandidaten haben die Hanseaten einige auf ihrer Liste. Das Problem: Es hagelt Absagen für den Bundesliga-Absteiger.
Nachdem Sportchef Frank Baumann bereits vergebens um die Dienste der Angreifer Marvin Ducksch und Linton Maina (beide Hannover 96) sowie von Torjäger Philipp Hofmann vom Karlsruher SC geworben hatte, erhielt der 45-Jährige nun von Borussia Mönchengladbach einen Korb. Beim Bundesligisten war der Ex-Nationalspieler wegen Jordan Beyer vorstellig geworden. Und seine Chancen, den 21 Jahre alten Verteidiger an die Weser zu lotsen, schienen auch gut - bis Sonnabend.
Eberl lässt Beyer-Deal wegen Lainer-Verletzung platzen
Dann nämlich zog sich Gladbachs Stamm-Rechtsverteidiger Stefan Lainer in der Auswärtspartie bei Bayer Leverkusen (0:4) einen Knöchelbruch zu, was Borussia-Manager Max Eberl dazu veranlasste, den geplanten Beyer-Deal platzen zu lassen. "Es stimmt, für Jordan Beyer gab es eine Anfrage aus Bremen, ihn auszuleihen. Wir hätten das auch gemacht, um Jordan Spielpraxis zu ermöglichen, aber nach der schweren Verletzung von Stefan Lainer ist Jordan zu wichtig für uns selbst und die Leihe ist kein Thema mehr", erklärte der 47-Jährige der "Bild".
Bis dato nur vier Zugänge
Vorerst bleibt es bei Werder also bei den externen Zugängen Anthony Jung, Lars Lukas Mai, Nicolai Rapp und Kyu-hyun Park. In Anbetracht der vielen namhaften Abgänge, die Bremen nach dem Abstieg aus sportlichen und vor allem auch finanziellen Gründen verkraften musste, hat der Kader enorm an fußballerischer Substanz verloren. Fünf Punkte aus den ersten vier Zweitliga-Partien sowie das Erstrunden-Aus im DFB-Pokal beim VfL Osnabrück (0:2) sprechen eine deutliche Sprache. Der sofortige Wiederaufstieg dürfte mit dem aktuellen Aufgebot kaum zu schaffen sein.
Zumal möglicherweise noch weitere gestandene Akteure die finanziell von der Corona-Krise schwer getroffenen Hanseaten bis zur Schließung des Transferfensters am kommenden Montag verlassen werden. So wird beispielsweise Defensiv-Allrounder Marco Friedl mit dem FC Bologna sowie dem FC Augsburg in Verbindung gebracht. An Felix Agu sollen Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg Interesse haben.
Werder in Karlsruhe mit blutjunger Ersatzbank
Ein weiteres "Ausbluten" des Kaders können sich die Hanseaten eigentlich allerdings nicht leisten, wie ein Blick auf den Spielberichtsbogen des Duells am vergangenen Sonnabend beim KSC (0:0) zeigte. Dort saßen in Ersatzkeeper Luca Plogmann Mai, Park, Ilia Gruev, Jean Manuel Mbom, Abdenego Nankishi, Oscar Schönfelder, Nick Woltemade und Dejan Galjen ausschließlich Youngster auf der Ersatzbank, von denen keiner das 21. Lebenjahr vollendet hat. Das Durchschnittsalter der Werder-Reservisten betrug 20,11 Jahre. An Talenten mangelt es den Bremern also nicht.
Fraglich nur, ob sich Trainer Markus Anfang so den Neuanfang bei den Bremern nach dem Abstieg vorgestellt hatte. Auf die Frage, ob er jemals so eine junge Ersatzbank in seiner Trainerkarriere gehabt hätte, antwortete der 47-Jährige ironisch: "Ja, damals bei Bayer Leverkusen in der U17." Beim Werksclub hatte der frühere Mittelfeldakteur von 2013 bis 2016 als Juniorencoach gearbeitet.
