Patrick Ittrich, Schiedsrichter © picture alliance / Avanti-Fotografie Foto: Avanti-Fotografie

Ittrich: Fehlen von Schiedsrichtern im Kinderfußball "grundlegend falsch"

Sendedatum: 02.07.2022 19:30 Uhr

Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich kritisiert das Fehlen von Unparteiischen bei den angestrebten neuen Spielformen im Kinderfußball. Ohne Referees funktioniere es nicht.

Der Spaß am Spiel solle im Vordergrund stehen und das Erlebnis über dem Ergebnis, heißt es vonseiten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Die Kinder sollen sich außerdem ohne einen Schiedsrichter selbst regulieren. "Ich habe mir das jetzt fünf Minuten angeschaut", sagte Ittrich. "Es gibt in diesen Ligen und in diesem Turniermodus, den die Kleinen spielen, keine Schiedsrichter mehr, und das ist grundlegend falsch meines Erachtens."

Ittrich: "Eltern schreien auf das Spielfeld"

Der Fairplay-Gedanke werde nicht umgesetzt, bemängelte der Hamburger. "Das funktioniert überhaupt nicht, wenn nicht einer da ist, der sagt, hier geht es lang und unparteiisch ist." Für den 43-Jährigen spielen die Eltern eine gewichtige Rolle. "Sie rennen draußen hin und her wie die Tiger und schreien auf das Spielfeld. Die Trainer rennen auf das Spielfeld und beanspruchen Tore für sich. Wie soll da Fairplay entstehen?", fragt Ittrich.

Rücknahme der Änderung notwendig

Er fordert eine Anpassung. "Wir müssen dringend an der Tatsache arbeiten, dass Schiedsrichter auch in dieser Liga auf den Platz gehören", sagte der Norddeutsche. Der DFB möchte die Änderungen verbindlich zur Saison 2024/2025 einführen. Die neuen Spielformen beziehen sich auf die Altersklassen der G-, F- und E-Jugend.

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 02.07.2022 | 19:30 Uhr

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