Hansa in Lautern: Löhmannsröben hat noch eine Rechnung offen
Drittliga-Tabellenführer FC Hansa Rostock will heute beim 1. FC Kaiserslautern den dritten Sieg in Folge feiern. Für Sommerzugang Jan Löhmannsröben gibt es ein Wiedersehen mit seinem Ex-Club.
Im Sommer des vergangenen Jahres wartet der Defensiv-Allrounder auf ein Zeichen des 1. FC Kaiserslautern. Sein Vertrag bei den Pfälzern ist zwar ausgelaufen. Dennoch hofft Löhmannsröben, beim viermaligen Meister bleiben zu dürfen. Er wird einige Wochen vom Club hingehalten. Dann erhält der 29-Jährige von Sport-Geschäftsführer Martin Bader per WhatsApp die Nachricht, dass er keinen neuen Kontrakt erhalten wird. Der emotionale Fußball-Profi, der auf dem Betzenberg Publikumsliebling war, ist bitter enttäuscht.
"In dem Verein geht es drunter und drüber. Meine Art wäre das nicht gewesen. Vom Trainer habe ich noch gar nichts gehört, auch beim Saison-Abschied nicht. Von daher war mir das auch schon klar", erklärt Löhmannsröben damals der "Bild". Auch wenn Bader und der damalige Coach Sascha Hildmann inzwischen bei den "Roten Teufeln" nicht mehr in Amt und Würden sind, dürfte der gebürtige Kasseler heute Abend (19 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) ganz besonders motiviert sein, wenn er mit Hansa Rostock auf dem "Betze" um den dritten Sieg in Folge kämpft.
Via Nordhausen und Münster nach Rostock
Schließlich wäre der 29-Jährige sehr gerne in der Pfalz geblieben. Das Fußballer-Leben aus dem Koffer hatte er eigentlich satt. Doch stattdessen ging seine berufliche Reise durch die Republik weiter. Wacker Nordhausen und Preußen Münster hießen die nächsten Stationen des Mannes, der zuvor bereits für Carl Zeiss Jena und den 1. FC Magdeburg gespielt hatte. Aus gemeinsamen Zeiten beim FCM kannte Rostocks Trainer Jens Härtel Löhmannsröben noch - und holte ihn im Sommer an die Ostsee, obwohl sie 2017 nicht im Guten auseinandergegangen waren.
Strip kostete Löhmannsröben den Zweitliga-Aufstieg
Löhmannsröben musste den früheren Europapokalsieger verlassen, weil er auf einer Mannschaftsausfahrt nach Mallorca im berühmt-berüchtigten "Bierkönig" einen Striptease hinlegte, der ganz vorzüglich als Bewerbung für ein Engagement bei den Chippendales geeignet gewesen wäre - und blöderweise von anderen Gästen gefilmt wurde. "Ich bereue es deshalb, weil ich durch diese Aktion den Verein wechseln musste und mir selbst die Chance verbaut habe, ein Jahr später mit dem 1. FC Magdeburg in die Zweite Bundesliga aufzusteigen", erklärte der 29-Jährige im Interview mit "Fussball.de".
Bislang bei Hansa gesetzt
Einen Einsatz im Bundesliga-Unterhaus ist dem unter anderem bei Eintracht Braunschweig und dem VfB Oldenburg ausgebildeten Defensivmann bis dato verwehrt geblieben. Doch vielleicht klappt dies ja in der kommenden Saison. Denn Hansas Chancen auf den Aufstieg scheinen in dieser Spielzeit gut zu stehen. Nicht nur, weil das Härtel-Team einen vorzüglichen Saisonstart mit vier Siegen und zwei Remis hingelegt hat. Der Kader ist durch die im Sommer verpflichteten Akteure nun noch homogener und hat mehr Tiefe als in der Vorsaison. Löhmannsröben, der in allen bisherigen Drittliga-Partien in der Startelf stand, erweist sich bis jetzt als Glücksgriff.
Härtel warnt vor kriselnden "Roten Teufeln"
Am Freitagabend beim 9:0-Sieg im Landespokal gegen den Penkuner SV Rot-Weiß schonte Härtel "den gestandenen Drittliga-Profi mit großen Qualitäten", wie er ihn im Interview mit "Liga3-online.de" bezeichnete. Gegen Kaiserslautern wird er den "ehrlichen Typ, aus dem es gerne mal heraussprudelt" (Härtel) ziemlich sicher wieder von Beginn an aufs Feld schicken. Das klare Ziel von Löhmannsröben und Co. auf dem "Betze": ein Sieg. "Wir wollen unseren Fußball auf den Platz bringen und den Lauf fortsetzen", sagte Rostocks Coach, warnte aber zugleich die auf dem vorletzten Platz stehenden Pfälzer zu unterschätzen: "Wir wissen, dass der FCK eine individuell sehr starke Mannschaft hat."
Verzichten muss Härtel in Kaiserslautern auf den rotgesperrten Verteidiger Julian Riedel sowie den angeschlagenen Lukas Scherff.
