Hansa Rostock: Wieder Stuttgart, aber ganz anders
Dreimal erste Runde im DFB-Pokal und dreimal derselbe Gegner: Wie schon 2018 und 2019 empfängt Hansa Rostock heute (15.30 Uhr/im Liveticker bei NDR.de) den VfB Stuttgart. "Ich finde, der VfB Stuttgart ist aber auch beim dritten Mal ein attraktives Los. Gegen einen Bundesligisten im DFB-Pokal zu spielen, ist immer etwas Besonderes", sagte Innenverteidiger Julian Riedel, der neben Pascal Breier der einzige Rostocker ist, der schon bei den beiden vorangegangenen Duellen auf dem Platz stand. Und die Vergangenheit macht durchaus Hoffnung: Zwar ging die Partie 2019 mit 0:1 denkbar knapp verloren, ein Jahr zuvor warf Hansa den Bundesligisten aber mit 2:0 aus dem Pokal.
Sind die Fans selbst noch skeptisch?
Und sogar auf die Unterstützung ihrer Fans dürfen die Rostocker hoffen. Die örtlichen Behörden haben rund 7.500 Zuschauer für die Partie zugelassen. Der Drittligist hat viel Energie in sein Hygienekonzept gesteckt. Stehplätze sind nicht erlaubt und mit einem absoluten Alkoholverbot sowie Sicherheitsabständen auf den Tribünen (vor und hinter den besetzten Plätzen darf niemand sitzen, links und rechts müssen vier Plätze frei bleiben) sollen die Sicherheits-Anforderungen erfüllt und die Ausbreitung des Coronavirus verhindert werden.
Wie viele Fans am Ende wirklich da sein werden, ist allerdings noch offen. Womöglich sind unter den Rostocker Fußballfreunden (nur Heimfans können die personalisierten Tickets erwerben) doch mehr Menschen als gedacht, die sich nicht auf das Testfeld für den Corona-Schutz begeben wollen. Seit dem Inkraftreten der restriktiven Maßnahmen gegen die Pandemie waren noch nie so viele Zuschauer zugelassen. Und während die Vorschriften in Rostock nun überraschend locker daherkommen, finden die Spiele andernorts weiter (fast) unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Hansa teilte inzwischen mit, die Tickets für das Spiel seien ausverkauft.
Appell an die Fans: "Lasst uns die Chance nutzen"
Hansa hat die Fans auch deshalb in einem offenen Brief dazu aufgefordert, sich strikt an die Regeln zu halten. "Es ist elementar, dass wir die Maßnahmen des Hygiene-Konzeptes einhalten, um zu zeigen, dass die Entscheidung für eine Rückkehr von Zuschauern richtig war", heißt es in dem Schreiben wörtlich. "Lasst uns das Ganze gemeinsam angehen und diese große Chance für den Fußball und unseren Verein nutzen."
Hansa hatte schon zwei Pflichtspiele
Für die Rostocker, die nach wie vor unter hohen Schulden ächzen und in diesem Jahr den neunten Anlauf zur Rückkehr in die Zweite Liga nehmen, geht es im DFB-Pokal auch immer um wertvolle Einnahmen, die der Verband aus Marketingerlösen an die Vereine ausschüttet. Im vergangenen Jahr waren das in Runde eins 175.000 Euro.
Hansa hofft auf einen sportlichen Vorteil, weil bereits zwei Pflichtspiele im Landespokal und damit unter Wettkampfanspannung absolviert wurden, während die Stuttgarter einen Kaltstart hinlegen müssen. "Wir haben Bock darauf und wollen alles geben. Dann werden wir sehen, was dabei herauskommt", sagte Korbinian Vollmann. Der Offensivmann ist schon in Frühform: Mit seinen zwei Toren sicherte der 26-Jährige den Mecklenburgern zuletzt den Sieg im Landespokal und schoss sie damit überhaupt erst zum Spiel gegen Stuttgart.
