Hannovers Jannik Dehm (l.) ist vor St. Paulis Igor Matanovic am Ball. © IMAGO / Philipp Szyza

Hannover 96 - St. Pauli: Das Umbruch-Duell

Stand: 23.07.2022 10:20 Uhr

Hannover 96 empfängt heute den FC St. Pauli zum Nordduell. Zwar reisen die Hamburger nach ihrem 3:2-Erfolg gegen Nürnberg selbstbewusst an, doch zugleich sind sie so etwas wie ein Lieblingsgegner der Niedersachsen.

Seit der Jahrtausendwende holten die Hamburger in elf Partien lediglich einen Sieg. Besonders bitter waren die beiden Niederlagen in der vergangenen Saison: Sieben Punkte fehlten St. Pauli zum direkten Bundesliga-Aufstieg, vier für die Relegation. Ohne das 0:1 in Hannover und das 0:3 am Millerntor wären die Kiezkicker ganz oben dabei gewesen ...

Schultz erwartet "50:50-Spiel"

St. Paulis Trainer Timo Schultz lässt sich deshalb auch nicht von der Hannoveraner Auftaktniederlage beim Aufsteiger Kaiserslautern blenden und sprach im Vorfeld der Partie, die am Abend (20.30 Uhr, im NDR Livecenter) angepfiffen wird, von einem "50:50-Spiel".

Möglicherweise sei es von Vorteil für sein Team, so früh in der Saison gegen 96 ranzumüssen: "Auf der Bank haben sie richtig Qualität. Je mehr Spiele sie haben, desto mehr werden sie drin sein." Auch Hannovers Trainer Stefan Leitl erwartet ein "Duell auf Augenhöhe", in dem "Nuancen" entscheiden werden: "Es wird von der Tagesform abhängen."

Startelf-Debüt für St. Paulis Fazliji?

Personell hat St. Pauli wieder einen Spieler mehr zur Verfügung. Abwehrmann Marcel Beifus hat seine Sperre abgesessen. "Allzuviele Wechsel wird es nicht geben", kündigte Schultz an, "aber hundertprozentig klar auf allen elf Positionen sind wir noch nicht."

Möglicherweise gibt es eine Veränderung in der Abwehrreihe: Neuzugang Betim Fazliji, gegen Nürnberg noch in der Nachspielzeit eingewechselt, könnte für Adam Dzwigala in die Startelf rücken. "Gerade im Spiel mit dem Ball ist er richtig gut, sein Punch im Zweikampf ist hervorragend", lobt Schultz den 23-Jährigen.

Hannover hat alle Mann an Bord

96-Coach Leitl kann aus dem Vollen schöpfen. 23 Feldspieler und drei Torhüter standen bei der letzten öffentlichen Einheit vor dem Duell mit St. Pauli auf dem Trainingsplatz. Auch Gael Ondoua, der in Kaiserslautern eine Prellung erlitt, mischte wieder mit. Nach der "maximal bitteren" Niederlage in Kaiserslautern wünscht sich Leitl, dass seine Spieler "ein bisschen strukturierter, sauberer, einfacher und cleverer" spielen.

"Erfolge beschleunigen das Zusammenwachsen." 96-Sportchef Marcus Mann

Für Hannover gilt das gleiche wie für St. Pauli: Beide Teams haben einen personellen Umbruch zu bewältigen - und "ein Umbruch festigt sich mit Erfolgserlebnissen", sagte 96-Sportchef Marcus Mann der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". In der Vorbereitung hatte das Leitl-Team diese Erfolgserlebnisse, die Mannschaft blieb unbesiegt. "Wir müssen wieder an diese Leistungen herankommen", forderte Mann. Vielleicht kommt der "Lieblingsgegner" dafür ja gerade recht.

Mögliche Aufstellungen:

Hannover 96: Zieler - Dehm, Neumann, Börner, Köhn - Kunze - Schaub, Besuschkow - Kerk - Teuchert, Beier
FC St. Pauli: Smarsch - Saliakas, Fazliji, Medic, Paqarada - Smith - Irvine, Hartel - Daschner - Eggestein, Matanovic

Weitere Informationen
Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 23.07.2022 | 23:03 Uhr

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