HSV: Thioune und das Treffen mit der alten Liebe Osnabrück
Am vorletzten Spieltag der Hinrunde trifft der Hamburger SV heute Abend auf den VfL Osnabrück. Für Daniel Thioune gibt es ein Wiedersehen mit seinem langjährigen Club.
"Wenn es um meine Person geht, dann bin ich ganz ehrlich: Ich bin 46 Jahre alt und habe 44 Jahre lang in Osnabrück gewohnt, bin dort geboren und aufgewachsen, bin zur Schule gegangen, bin VfL-Fan geworden, bin Spieler und Trainer geworden", gab der HSV-Coach einen Tag vor dem Spiel heute (20.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) offenherzig zu. "Die Freude ist aber auch sehr groß, dass ich bei einem so großen Verein wie dem HSV Trainer sein darf. Das kann ich noch trennen."
Persönliches und Sportliches für 90 Minuten trennen
Bei aller Sentimentalität vor dem ersten Wiedersehen mit der alten Liebe liegt der Fokus von Thioune naturgemäß auf dem Sportlichen: "Wichtig ist, dass meine Mannschaft - und das ist der HSV - meine Handschrift erkennen lässt", sagte der 46-Jährige. Der Erfolg seines alten Teams unter seinem Nachfolger Marco Grote überrasche ihn nicht, schließlich spiele der VfL einen sehr intensiven Fußball. "Sie können großen Mannschaften was abverlangen", lobte Thioune die Lila-Weißen.
Onana wieder fit, van Drongelen wird aufgebaut
Mit einem Sieg kann der HSV zurück an die Tabellenspitze der Zweiten Liga klettern. Gegen die auswärtsstarken Niedersachsen will Thioune mit seinen Hamburgern heute im Volksparkstadion "den Gegner stressen" und "den Druck hochhalten, damit sie nicht in ihre Abläufe kommen". Personell könnte der ins Mannschaftstraining zurückgekehrte Amadou Onana dafür wieder eine Option sein. Für Innenverteidiger Rick van Drongelen hingegen kommt die Partie noch zu früh: "Ihn wollen wir behutsam heranführen und jede Woche einen Schritt weiter gehen", sagte Thioune.
Kühn: "Alle Nettigkeiten beiseite gelegt"
Auch bei den Niedersachsen ist man sich der Bedeutung der Partie, bei der es auch ein Wiedersehen mit Co-Trainer Merlin Polzin und Verteidiger Moritz Heyer geben wird, natürlich bewusst. Dennoch sagte Torwart Philipp Kühn vor der Partie: "Das ist kein Freundschaftsspiel. Deshalb sind alle Nettigkeiten da erst mal beiseite gelegt." Allzu hoch hängen wollte auch VfL-Trainer Grote die Partie nicht: "Ich schätze Daniel und wir werden uns auch freundlich begrüßen. Aber am Ende geht es um den Wettkampf, um das Spiel. Und wir wollen das Bestmögliche rausholen." Ähnlich formulierte es auch Thioune: "Lassen Sie uns alle ein bisschen weniger Daniel Thioune machen, sondern mehr HSV gegen den VfL Osnabrück."
