Verführerische Aussichten für Werder Bremen
Eine Woche nach dem überzeugenden 4:1-Erfolg in Berlin hat Bundesligist Werder Bremen nun mit zwei Duellen gegen Kellerkinder die Chance, möglicherweise vorentscheidende Punkte im Abstiegskampf zu sammeln.
Zunächst gastiert heute Liga-Schlusslicht Schalke 04 (15.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) im Weser-Stadion, eine Woche später treten die Hanseaten beim Tabellen-15. in Bielefeld an. Dazwischen liegt am Dienstagabend das DFB-Pokalspiel gegen den Zweitligisten Greuther Fürth.
Richtungsweisende Woche für Werder
"Wir haben jetzt eine Woche vor uns, in der wir einiges erreichen können. Wir können die Richtung vorgeben, in die es danach geht", beschrieb Clemens Fritz, Werders Leiter Profi-Fußball, die verführerische Aussicht: Mit drei Siegen aus den anstehenden drei Partien hätte Werder schon stolze 27 Punkte auf dem Konto und stünde im Viertelfinale des DFB-Pokals.
In der Liga würden dann in den verbleibenden 14 Spielen lediglich vier Zähler fehlen, um die Punktemarke aus der Vorsaison zu erzielen, die für den Relegationsplatz gereicht hatte. Der HSV schaffte vor sieben Jahren sogar das Kunststück, mit 27 Zählern (über die Relegation) in der Bundesliga zu bleiben.
Bremer Youngster brauchen Ruhe für die Entwicklung
Die Erfolgserlebnisse würden bei Werder aber vor allem erst einmal Ruhe hineinbringen. Ruhe, die wichtig ist, um die angefangene Entwicklung weiter voranzutreiben. Angesichts knapper Kassen verzichteten die Bremer bislang auf Transfers und setzten stattdessen auf den eigenen Nachwuchs.
Notgedrungen auch deshalb, weil zahlreiche erfahrene Profis immer wieder verletzt ausfielen. Aber die jungen Spieler wie Jean-Manuel Mbom, der am Sonntag Interviewpartner im Sportclub des NDR Fernsehens ist, lieferten. "Sie haben sich nach und nach reingefuchst", freute sich nicht nur Trainer Florian Kohfeldt.
Eggestein: "Haben im Moment eine gute Entwicklung"
"Wir haben im Moment eine gute Entwicklung hier", sagte auch Maximilian Eggestein. Der Mittelfeldakteur, seit 2011 bei Werder, ist mit seinen 24 Jahren einer der Leitwölfe im Team. "Die jungen Spieler suchen schon den Kontakt und fragen: Maxi, wie war das bei dir?", erzählte der frühere U21-Nationalspieler. Der Einbau junger Spieler sei "der einzige Weg", den Werder gehen könne: "Es ist ja kein Geheimnis, dass wir wirtschaftliche Probleme haben."
Duell der US-Stürmer Sargent und Hoppe
Einer, der auch in diesem jungen Werder-Team hätte landen können, läuft nun im Trikot des kommenden Gegners Schalke 04 auf: Der 19 Jahre alte US-Amerikaner Matthew Hoppe, der in seinen bisherigen acht Bundesligaspielen schon fünf Tore erzielt hat, war einst auch Bremen angeboten worden. Die Hanseaten entschieden sich aber gegen eine Verpflichtung: "Wir hatten drei, vier junge Talente in diesem Bereich - und Josh Sargent auf einer ganz ähnlichen Position. Da hätte es wenig Sinn gemacht, noch einen Spieler dazuzunehmen", sagte Sportchef Frank Baumann der "Deichstube".
Der 20-jährige Sargent, der nur ein Jahr älter als sein Landsmann Hoppe ist, hat für die Bremer bereits 55 Bundesligapartien (acht Tore) auf absolviert und tankte jüngst mit seinem Treffer beim 4:1 in Berlin frisches Selbstvertrauen. Trainer Kohfeldt ("Er hat sich für seine guten Leistungen belohnt und darf jetzt erleichtert sein") gab dem Stürmer eine Startelf-Garantie gegen Schalke.
Mögliche Aufstellungen:
Werder Bremen: Pavlenka - Veljkovic, Moisander, Friedl - Gebre Selassie, Agu - Eggestein - Bittencourt, Mbom - Schmid, Sargent
Schalke 04: Fährmann - William, Kabak, Nastasic, Kolasinac - Serdar, Stambouli - Raman, Uth, Harit - Hoppe
