FC St. Pauli stirbt in Schönheit - 1:2 in Kaiserslautern
Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat seine erste Saisonniederlage kassiert. Die Mannschaft von Trainer Timo Schultz unterlag am Sonntag beim 1. FC Kaiserslautern mit 1:2 (0:1). Die Hausherren waren effektiver.
Schultz beklagte nach der Partie den fahrlässigen Umgang mit Torchancen: "Wir hatten die Spielkontrolle und viele Abschlüsse. Aber wenn es bis auf einen Abwehrspieler keiner meiner Spieler schafft, ein Tor zu schießen, dürfen wir uns über das Ergebnis nicht beschweren", sagte Schultz.
Wackelige Defensive
Die Hamburger hatten vor 39.579 Fans auf dem Betzenberg da weitergemacht, wo sie beim Zittersieg im Pokal bei Regionalligist SV 19 Straelen aufgehört hatten: Sie waren jederzeit für einen Gegentreffer gut. So kassierten sie mit dem ersten Angriff der Hausherren das 0:1. Mit einem simplen Doppelpass hebelten die Pfälzer die einmal mehr schlafmützige Viererkette aus und Terrence Boyd traf mit einem platzierten Kopfball (9.). St. Paulis Rechtsverteidiger Manolis Saliakas machte dabei keine gute Figur.
St. Pauli läuft erneut Rückstand hinterher
Die Gäste hätten wenig später fast den nächsten Gegentreffer hinnehmen müssen, doch Jakov Medic blockte einen Schuss von Boyd aus fünf Metern in letzter Sekunde (19.). Die Führung für den Aufsteiger war durchaus verdient, denn die Kiezkicker zeigten zwar ihre spielerische Qualität, waren aber in der Vorwärtsbewegung nicht präzise genug. Jackson Irvine per Kopf (28.), Lukas Daschner (33.) und Johannes Eggestein (39.) vergaben in aussichtsreicher Position.
Matanovic scheitert doppelt - Redondo zeigt, wie es geht
Nach der Pause verstärkten die Norddeutschen ihre Offensivbemühungen. Bis in den Sechzehner hinein sah ihr Spiel meist gut aus, aber der letzte Punch fehlte. Der eingewechselte Igor Matanovic scheiterte aus spitzem Winkel an FCK-Keeper Andreas Luthe (58.) und dann aus acht Metern (74.). Nach einem Pfostentreffer von Boyd (65.), zeigte Lauterns eingewechselter Kenny Prince Redondo den Kiezkickern, wie es geht: In der 85. Spielminute knallte er den Ball aus vollem Lauf in den Winkel des St.-Pauli-Tores. Medics Anschlusstor war nur noch Kosmetik (88.).
Nach neun Gegentoren in den ersten vier Pflichtenspielen, darunter drei bei einem Viertligisten, wird deutlich, dass der FC St. Pauli ein Defensivproblem hat. Offenkundig ist der Aderlass in der Innenverteidigung durch die Abgänge von James Lawrence und Philipp Ziereis nicht kurzfristig zu kompensieren.