Eintracht Braunschweig quält sich zum 0:0 gegen Schlusslicht Regensburg
Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig ist zwar durch das 0:0 am Sonnabend gegen den Tabellenletzten SSV Jahn Regensburg seit fünf Heimspielen ohne Niederlage. Das Remis im Kellerduell konnte beim vom Abstieg bedrohten BTSV aber niemanden erfreuen.
Schließlich haben es die Niedersachsen versäumt, sich im Kampf um den Klassenerhalt ein wenig Luft zu verschaffen. Durch das Unentschieden tritt das Team von Trainer Daniel Scherning, dem gegen Regensburg nur 14 Profispieler zur Verfügung standen, in der Tabelle auf der Stelle. Nach 14 Spieltagen sind es nun 13 Punkte. Für Aufsteiger SSV Jahn war es im siebten Auswärtsspiel der Saison der erste Punktgewinn.
"Wille ist nur ein Teil des Fußballspiels." Eintracht-Trainer Daniel Scherning
"Es war von unserer Seite zu wenig", sagte Scherning im Interview mit dem NDR. "Zu wenig Druck auf das gegnerische Tor, zu wenig Abschlüsse, zu wenige Standardsituationen. Wir haben uns in der Offensive kaum durchsetzen können. Dementsprechend sind wir auch enttäuscht über Ergebnis und Leistung."
Eintracht-Kapitän Ermin Bicakcic bemängelte, dass dem eigenen Offensivspiel die "gewisse Kreativität" gefehlt habe: "Es war zu einfach für die Regensburger zu verteidigen. Wir nehmen den Punkt jetzt mit. Und wer weiß, was der am Ende wert ist?"
Braunschweig ohne Torchance in der ersten Hälfte
Nach etwas mehr als einer halben Stunde ließ sich bereits festhalten: Scherning hat in der Pressekonferenz am Freitag eine ziemliche gute Vorahnung gehabt. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Hinter seiner Prophezeiung, dass es "kein Leckerbissen" werden würde, musste zwingend ein Haken gesetzt werden. Auch bei der Voraussage, dass man "den Tabellenletzten nicht aus dem Stadion schießen" würde, konnte man guten Gewissens selbiges schon mal machen.
Und die Prognose, dass es ein "Geduldsspiel sein wird, in dem wir die Unterstützung unserer Zuschauer vielleicht mehr als in den vergangenen Heimspielen brauchen werden" - der nächste Haken dahinter!
Nur diese Ankündigung, dass man zeigen wolle, "dass wir 'Löwen' sind", die konnte nach der ersten Hälfte noch nicht abgehakt werden. Die Eintracht brachte fußballerisch ganz wenig zustande, fabrizierte sogar einen falschen Einwurf. Regensburg war von zwei schwachen Teams das bessere und hatte durch den ehemaligen Rostocker Kai Pröger (37.) die einzige echte Torchance der ersten Hälfte. Dennoch: Das 0:0 zur Pause war ein extrem ehrlicher Zwischenstand.
"Löwen" nach Wiederanpfiff weiter enttäuschend
Die Geduld des BTSV-Anhangs wurde nach Wiederbeginn doch arg strapaziert - durch zum Teil abenteuerliche Zuspiele. Nach einem dieser schlimmen Fehlpässe ging ein genervtes Raunen durch das Stadion (52.). Und als Christian Kühlwetter das weiterhin engagierter auftretende Schlusslicht fast in Führung gebracht hätte (56.), waren auch Pfiffe aus dem Publikum zu hören. Allerdings: Es gab aus dem Eintracht-Fanblock dann auch zügig aufbauende Gesänge für die "Löwen", die bis zu dem Zeitpunkt weiterhin bei nur zwei Torschüssen standen (59.).
BTSV strahlt erst in der Schlussphase Torgefahr aus
Und dann war sie plötzlich doch da, die erste echte Gelegenheit für die Eintracht: Nach einem Freistoß von Robin Krauße ging die Volleyabnahme von Ermin Bicakcic knapp am Pfosten vorbei (69.). Und Paul Jaeckel hatte in der Schlussphase mit einem Schuss aus kurzer Distanz eine Topchance, die Jahn-Keeper Felix Gebhardt zunichte machte (85.). Für die Eintracht reichte es in den Schlussminuten auch nicht mehr zum Lucky Punch.