DFL akzeptiert vorläufige Entscheidung der Politik
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat die vorläufige Absage der Politik an eine Stadion-Rückkehr der Fans zum Bundesliga-Saisonstart klaglos akzeptiert. "Die DFL hat immer betont, dass die Eindämmung des Coronavirus höchste Priorität haben muss. Sie respektiert daher selbstverständlich die Position der Gesundheitsminister aus Bund und Ländern in der gegenwärtigen Situation", teilte die Dachorganisation des deutschen Profifußballs am Dienstag mit. "Seitens der DFL gab und gibt es keine Forderungen in Bezug auf den Zeitpunkt der Zulassung oder die Anzahl von Stadionzuschauern."
Auch das Fanbündnis "Unsere Kurve" äußerte Verständnis. "Der Fußball bleibt vorerst weiter entkoppelt von den Fans, aber wir als Fans beanspruchen keine Sonderrolle. Der Gesundheitsschutz hat Vorrang", sagte der 2. Vorsitzende Markus Sotirianos. Die organisierte Fanszene wünscht sich, "dass Verbände und Vereine die Zeit nutzen, in den Dialog mit Fan- und Mitgliedervertretungen zu gehen, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die von möglichst vielen getragen werden können".
Werder will erneuten Gehaltsverzicht der Spieler
In den Dialog mit seinen Spielern will angesichts des weiter unsicheren Etatpostens Zuschauereinnahmen Bundesligist Werder Bremen treten. "Es war klar, dass wir nicht unter Volllast spielen können", sagte Sport-Geschäftsführer Frank Baumann am Dienstag. "Wir werden die finanzielle Lage weiter im Auge behalten und uns erneut mit den Spielern über einen Gehaltsverzicht unterhalten." Zweitligist FC St. Pauli hatte am Dienstag bereits 15.500 verkaufte Dauerkarten verschickt und warb via Twitter um Verständnis. Stadtrivale Hamburger SV hat wegen der ungewissen Corona-Lage den Vorverkauf von Dauerkarten noch nicht gestartet.
Gesundheitsminister: Öffnung nicht vor Ende Oktober
Die Gesundheitsminister der Länder hatten sich bei ihrer Konferenz am Montag einhellig darauf verständigt, dass eine Öffnung der Stadien für die Fans bis zum 31. Oktober angesichts der momentanen Corona-Situation nicht zu befürworten sei. Die DFL hatte zuvor ein Konzept für eine Teilzulassung von Zuschauern schon zum Beginn der Spielzeit 2020/21 am dritten September-Wochenende erarbeitet, das zunächst die Rückkehr einer reduzierten Zahl von Fans ohne Stehplätze, ohne Alkohol und ohne Gästeanhänger sowie die Sammlung sämtlicher Kontaktdaten vorsieht.
Dritte Liga will nichts überstürzen
Auch in der Dritten Liga wird es keine vorschnelle Rückkehr von Fans geben. "Die Abwehr des Coronavirus ist weiterhin unsere wichtigste Aufgabe", sagte DFB-Vizepräsident Peter Frymuth nach einer virtuellen Managertagung mit den Clubs am Dienstag. Erste Aufgabe sei es, auf der Basis des Hygiene-Konzepts tragfähige Lösungen zu finden. "Dafür nehmen wir uns die notwendige Zeit", sagte der für den Spielbetrieb zuständige Frymuth. Hansa Rostock will sein Konzept am Freitag im Sozialministerium von Mecklenburg-Vorpommern vorstellen.
