Der Hamburger Fußball-Profi Christopher Braun im Trikot des rumänischen Clubs FC Botosani © IMAGO / sport pictures-Razvan Pasarica

Christopher Braun: Wie ein Hamburger sein Glück in Rumänien fand

Stand: 11.06.2022 14:59 Uhr

Im deutschen Profifußball blieb Christopher Braun der Durchbruch verwehrt. Der Hamburger suchte sein Glück im Ausland und träumt nun davon, mit Rumäniens Meister CFR Cluj in der Champions League zu spielen.

Dass der Rechtsverteidiger einmal auf internationaler Bühne seinem Beruf nachgehen würde, darauf hatte in den Anfangsjahren seiner Profilaufbahn wenig hingedeutet. Nachdem der unter anderem in der HSV-Jugend ausgebildete Abwehrspieler beim FC St. Pauli nicht den Sprung aus der U23 in den Zweitliga-Kader geschafft hatte, wechselte er 2013 zum damaligen Regionalligisten SV Wilhelmshaven. An der Jade hielt es den gebürtigen Hamburger mit ghanaischen Wurzeln nur ein Jahr. Es folgten weitere Engagements bei den Viertligisten VfB Oldenburg und Wattenscheid 09. Braun spielte für kleines Geld vor zumeist kleinen Kulissen, bevor er 2016 eine Offerte des niederländischen Zweitligisten Fortuna Sittard erhielt.

In der Provinz Limburg nahm seine Karriere dann Fahrt auf. Braun stieg mit dem Club auf und hatte nun eine Referenz, die ihm ein paar Monate später zugute kam. Denn trotz des Verlustes seines Stammplatzes wurde er vom griechischen Erstligisten OFI Kreta verpflichtet. Eineinhalb Jahre spielte der Defensiv-Spezialist für den Traditionsclub, dann stand er nach Auslaufen seines Kontrakts im Sommer 2020 ohne Verein da.

Rumänien dritte Auslandsstation für Ex-St.-Paulianer

Fußball-Profi Christopher Braun im Trikot des FC St. Pauli II (Foto aus dem Jahr 2013) © Witters
Christopher Braun spielte von 2009 bis 2013 in der Jugend und der U23 beim FC St. Pauli.

Die Welt hatte sich zu diesem Zeitpunkt verändert. Die Corona-Pandemie bestimmte den Alltag der Menschen. In dieser schwierigen Zeit wagte Braun einen mutigen Schritt. Nach einigen Wochen Arbeitslosigkeit wechselte der 30-Jährige zum FC Botosani, einem Club, der in Rumäniens Liga 1 seit seinem Aufstieg 2013 nie über Platz sechs hinausgekommen ist. Es war im Vergleich zu seinen vorigen Stationen also eine kleinere Bühne, auf der Braun nun auftrat. Aber der Hamburger spielte sich dort ins Rampenlicht. Seine ausgezeichneten Leistungen weckten das Interesse von Meister Cluj, der ihn jetzt unter Vertrag nahm.

"Jeder möchte für die beste Mannschaft des Landes auflaufen, in dem er spielt. Und CFR ist das beste Team in Rumänien. Es war eine einfache Entscheidung. Es ist ein großer Schritt in meiner Karriere. Ich bin dankbar für die Zeit in Botosani, in der ich viel gelernt habe. Aber jetzt beginnt für mich eine neue Herausforderung", sagte der 30-Jährige der rumänischen Zeitung "Gazeta Sporturilor".

Braun will mit Cluj in die Champions League

Mit dem Verein aus Siebenbürgen wird der Hamburger in Qualifikationsspielen um den Einzug in die Champions League kämpfen. Sollte das Multikulti-Team - unter anderem stehen zwei Brasilianer, drei Kroaten, ein Däne und ein Ghanaer in Clujs Aufgebot - diese Hürde meistern, würde Braun im Alter von dann 31 Jahren (er hat am 15. Juli Geburtstag) noch zu "Königsklassen"-Ehren kommen. "Wir werden versuchen, uns zu qualifizieren. Ich bin hier, um dabei zu helfen", sagte der frühere St. Paulianer und HSVer.

Dieses Thema im Programm:

Sportplatz | 12.06.2022 | 18:00 Uhr

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