1:2 gegen den BVB: Werder kämpft vergeblich
Trotz einer starken Leistung hat Werder Bremen am Dienstagabend zu Hause 1:2 (1:1) gegen Borussia Dortmund verloren. Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt ist damit seit neun Bundesliga-Spielen sieglos.
Wie schon beim überraschenden 1:1 in München zeigten die Hanseaten auch gegen den BVB, welch großes Potenzial im Kader steckt. Die eigentlich so wackelige Defensive (nunmehr 21 Gegentore in zwölf Partien) ließ nur wenige Chancen zu. Nach vorne lief der Ball immer wieder gefällig, doch zu mehr als einem Treffer (insgesamt 15) reichte es erneut nicht. Nur zweimal erzielten die Bremer in dieser Saison mehr als ein Tor. Im ersten Einsatz von Edin Terzic als Dortmunder Cheftrainer war der Treffer von Kevin Möhwald nicht genug. In der Tabelle droht Werder noch weiter durchgereicht zu werden.
"Wenn wir verunsichert wären, könnten wir nicht so ein Spiel spielen wie heute", betonte Kohfeldt. "Ich glaube, wir tun alle gut daran, die Leistung daran zu messen, was möglich ist. Wir wollen sicher in der Liga bleiben und das werden wir auch schaffen."
Der Torschütze war enttäuscht, blickte aber auch schnell wieder nach vorne: "Gegen Dortmund verliert man in vielen Fällen", sagte Möhwald dem ARD-Hörfunk. "Wir müssen mutig bleiben. Am Wochenende in Mainz müssen wir alles zusammenkratzen und drei Punkte holen."
Möhwald kontert Guerreiro gekonnt
Im Spiel eins nach Trainer Lucien Favre hatten die Dortmunder erwartungsgemäß nichts anderes im Sinn, als die letzten schlechten Eindrücke unter dem Schweizer schnell zu korrigieren - und fanden bald Lücken in der Bremer Deckung. Scheiterten die Youngster Giovanni Reyna und Startelfdebütant Youssoufa Moukoko in der fünften Minute noch, stand es wenig später bereits 1:0 für die Gäste. Raphael Guerreiro schloss nach einem blitzsauberen Angriff überlegt ab (12.).
Doch Werder beruhigte das Spiel - und kam mit dem ersten eigenen ernsthaften Spielzug zum Ausgleich. An dessen Ende legte Maximilian Eggestein für Möhwald ab. Der schussgewaltige Mittelfeldmann versenkte den Ball platziert im Eck (28.).
Pavlenka erst bärenstark, dann mit "Flutschfingern"
In der Folge war die Partie offen. Der Bremer Christian Groß traf bei einem Klärungsversuch den Pfosten des eigenen Tores (32.), neun Minuten später rettete Schlussmann Jiri Pavlenka mit einem starken Reflex gegen Manuel Akanji. Auf der anderen Seite verhinderte Torwart Roman Bürki mit den Fingerspitzen das 2:1 von Ludwig Augustinsson (43.).
Gleiches Bild nach der Pause: Erst verpasste Moukoko wieder knapp eine scharfe Hereingabe (50.) und Guerreiro scheiterte an Pavlenka (51.), dann prüfte Theodor Gebre Selassie mit einem Kopfball Bürki (53.). Die größte Chance aber hatte BVB-Kapitän Marco Reus, dessen Flugkopfball Pavlenka spektakulär entschärfte (72.). Doch ausgerechnet der starke Tscheche brachte die Grün-Weißen dann um die Früchte ihrer Arbeit, als er erst einen Ball fallen ließ und dann Akanji zu Fall brachte. Zwar konnte er den Elfmeter von Reus zunächst sogar noch parieren, doch der Dortmunder traf im Nachschuss zum 2:1 (78.). Werder steckte danach zwar nicht auf, am Ende fehlten den Bremer aber die Mittel, das Ruder noch einmal herumzureißen.
