5:1 - München bestraft Meppens Chancenwucher

Nach zehn ungeschlagenen Auswärtspartien in der Dritten Liga hat es den SV Meppen wieder erwischt. 1:5 (0:2) verloren die Emsländer beim FC Bayern II. So kurios es klingt: Die Niederlage fiel viel zu hoch aus, denn die Norddeutschen waren im ersten Durchgang die tonangebende Mannschaft, ließen zahlreiche Torchancen liegen. In der zweiten Spielhälfte war Meppen dicht dran am Ausgleich und kassierte dann drei Treffer binnen vier Minuten.
Wriedts Doppelschlag schockt offensive Meppener
SVM-Coach Christian Neidhart baute nach dem 2:3 gegen Halle auf fünf Positionen um. Unter anderem begann Youngster Matthis Harsmann im Tor für Erik Domaschke und kam damit zu seinem vierten Saisoneinsatz.
Zehn Minuten benötigten die Meppener, um sich vom druckvollen Angriffsspiel der Münchner zu befreien. Dann kamen sie zu den ersten sehr guten Torchancen. Ein Treffer von Deniz Undav zählte wegen einer Abseitsposition des Stürmers nicht (10.), dann wehrte FCB-Keeper Ron-Thorben Hoffmann einen Schuss von René Guder zur Ecke ab (12.) und schließlich traf Undav per Kopf nur die Latte (15.).
Im strömenden Regen deutete in der temporeichen Partie nur wenig auf einen Münchner Treffer hin - und doch kamen die Gastgeber zum Torerfolg, und das gleich doppelt. Derrick Köhn wurde von Meppens Yannick Osee im Strafraum gelegt, den fälligen Elfmeter verwandelte Kwasi-Okyere Wriedt zum schmeichelhaften 1:0 (35.). Nur drei Minuten später entwischte der Drittliga-Toptorschütze seinen Bewachern und überwand Harsmann zum zweiten Mal - 2:0 (37.). Ein bitterer Rückstand für die Emsländer, die durch Hilal El-Helwe (36.) und Guder (39.) zwei weitere gute Gelegenheiten ausließen.
Meppen drückt, aber Bayern trifft dreifach
Kurz nach Wiederanpfiff nutzte Meppen endlich mal eine seiner vielen Torchancen. Undav glänzte als Vorbereiter, schickte Guder auf die Reise, der mit einem klugen Heber Torwart Hoffmann überwand (49.). Kurz darauf hätte es 2:2 stehen müssen, doch Osee köpfte freistehend am Pfosten vorbei (53.). Und die Münchner bestraften den Meppener Chancenwucher gnadenlos: Wriedt pflückte einen langen Ball stark herunter und schnürte den Dreierpack (54.), nur zwei Minuten später traf Köhn mit einem satten Schuss aus der Distanz - 4:1 (56.) und wiederum nur 120 Sekunden später ließ Nicolas-Gerrit Kühn Steffen Puttkammer aussteigen und vollendete zum 5:1 (57.).
Danach war die Luft raus aus der Partie. München verwaltete den Vorsprung, Meppen hatte nichts mehr zuzusetzen. Einziger Aufreger blieb ein hartes Foul von Nicolas Andermatt, für das der SVM-Profi durchaus auch hätte Rot sehen können. Schiedsrichter Tobias Schultes beließ es bei einer Gelben Karte (67.).
