1:0 gegen den KSC - HSV auch zu Hause wieder in der Erfolgsspur
Fußball-Zweitligist Hamburger SV hat seine kleine Heim-Krise beendet. Nach zuvor zwei Niederlagen im Volksparkstadion gelang dem Team von Coach Tim Walter am Samstagabend vor eigenem Publikum ein 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den Karlsruher SC.
Ludovit Reis erzielte in der 43. Minute das goldene Tor für den Tabellendritten der Vorsaison. Ihren fünften Erfolg in dieser Spielzeit verdienten sich die Hanseaten erst im zweiten Abschnitt. Vor der Halbzeit waren die Gäste das gefährlichere Team, betrieben aber Chancenwucher.
"Karlsruhe hat es in der ersten Halbzeit extrem gut gemacht, wir haben es nicht so gut gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir ein, zwei Sachen umgestellt. Ich finde, das hat man brutal gemerkt. Da hatten wir das Spiel mehr im Griff, haben reifer und erwachsener gespielt. Und meiner Meinung nach haben wir am Ende auch verdient gewonnen“, sagte Mittelfeldakteur Jonas Meffert, der mit seinem Team zumindest vorübergehend auf Rang zwei sprang.
Reis trifft wie aus dem Nichts
Der HSV tat sich im ersten Abschnitt gegen hoch verteidigende Karlsruher schwer. Kombinationen über mehrere Stationen hatten Seltenheitswert. Den Hausherren mangelte es in der Vorwärtsbewegung an Tempo und Ideen. Zwei Abschlüsse von Sonny Kittel (7., 40.), von denen Letzterer noch rechtzeitig geblockt wurde, waren die einzigen nennenswerten Offensivaktionen der Walter-Elf, bevor sich Reis ein Herz nahm und mit einem Linksschuss zum 1:0 traf. Der Niederländer profitierte bei seinem ersten Saisontor nicht nur von seiner tollen Technik, sondern auch der Passivität des KSC in dieser Szene.
Schleusener betreibt Chancenwucher
Die Hamburger Halbzeitführung war glücklich. Die Gäste waren vor der Pause das bessere Team, hatten in Fabian Schleusener aber auch einen Pechvogel in ihren Reihen. Der 30 Jahre alte Angreifer ließ in den ersten 45 Minuten vier Chancen ungenutzt. Zweimal scheiterte er an Keeper Daniel Heuer Fernandes (12., 42.), zweimal verfehlte er knapp das Ziel (1., 34.).
Glatzel verpasst die Vorentscheidung
Der HSV war also gewarnt - aber auch nach dem Seitenwechsel in der Abwehr zunächst noch anfällig. So konnte Marvin Wanitzek in der 57. Minute ungehindert aus aussichtsreicher Position abziehen. Heuer Fernandes und der Außenpfosten bewahrten die Hausherren vor dem 1:1. Erst nach dem Beinahe-Ausgleich standen die Hanseaten hinten sicher. Und mit fortlaufender Spieldauer wurde auch ihr Offensivspiel etwas besser.
Der bis dahin nahezu wirkungslose Top-Torjäger Robert Glatzel besaß binnen sechs Minuten dreimal die Chance zum 2:0 (74., 75, 80.). Zunächst scheiterte der Stürmer an Keeper Marius Gersbeck, dann zweimal an seinen Nerven.
Der "Fall Bénes": Elfmeter oder nicht?
Die Hamburger mussten also weiter um den fünften Saisonsieg zittern. So richtig Aufregung gab es im Volksparkstadion in der Schlussphase allerdings nur noch einmal, als Schiedsrichter Tobias Reichel (Stuttgart) dem HSV zunächst einen Foulelfmeter zusprach (87.), seine Entscheidung nach Sichtung der Bewegtbilder aber wieder revidierte. Der eingewechselte László Bénes war im KSC-Strafraum zu Boden gegangen. Ob dies durch eine Berührung des Karlsruhers Paul Nebel hervorgerufen wurde, war aber nicht abschließend festzustellen. Und wie heißt es so schön: Im Zweifel für den Angeklagten...