VfB Stuttgart : FC Schalke 04

Fazit: Eine bittere Pleite für Schalke. In der ersten Halbzeit war man bei Standards dreimal nicht auf der Höhe. Danach zeigte man Moral und Willen, hatte mehrere Chancen und vergab alle, sogar ein Elfmeter konnte nicht helfen. Und dann schlägt Stuttgart zweimal kurz vor Schluss zu und macht es deutlich. Symptomatisches Spiel für die Schalker Saison.

Abpfiff 2. Spielhälfte

Noch das Sechste? Gott sei dank für Schalke ist Coulibaly zu eigensinnig. Da wäre der VfB eigentlich mit fünf gegen drei in Überzahl gewesen.

Didavi packt nochmal richtig einen aus. Zentral vor dem Tor aus 25 Metern darf er völlig unbgedrängt links oben einschießen. Hübsches Ding.

Jetzt wird es doch deutlich!

Kleiner Nachtrag. Bentaleb hatte noch Gelb gesehen.

Hui, fast noch das Fünfte. Sosas Hereingabe wird gefährlich abgefälscht und erwischt Langer auf dem Fuß. Aber "nur" Außennetz.

Das ist einfach der Unterschied. Stuttgart macht aus seinen Chancen vier Treffer. Schalke mit ungefähr derselben Zahl Gelegenheiten nur einen.

Er bekommt die Kugel mit dem Rücken zum Tor, dreht sich um Becker rum. Dann zieht Klement ab und links unten schlägt es ein!

Klement mit der Entscheidung!

Die Zeit läuft für den VfB - der aber in Halbzeit zwei zunehmend abgebaut hat.

Und nochmal Schalke. Beim Schuss von Serdar steht Kalajdzic im Weg. Sie wollen es unbedingt bei den Gästen.

Schöpf zieht aus 16 Metern ab. Doch der Stuttgarter Torwart kommt da wirklich noch dran und lenkt die Kugel an den Pfosten.

Kobel überragend!

Noch zehn Minuten. Schalke gibt sich immer noch nicht auf. Aber diese Aussetzer in Halbzeit eins und der verschossene Elfmeter sind dann doch vermutlich wieder zu viele Fehler. Zumindest für Zählbares.

Thiaw sieht jetzt Gelb. Mehrfach gab es Fouls gegen Kalajdzic.

Kempf geht. Starke Partie des Abwehrchefs, fast 85 Prozent Zweikampfquote.

Auf der Gegenseite Stuttgart mit der Chance zur Entscheidung. Nach Freistoß steht Mavropanos frei. Doch wieder mal ist Langer zur Stelle.

Aber was für ein erneuter Rückschlag für die Gäste! Es läuft in dieser Partie, in dieser Saison, alles gegen Schalke.

Schalke wechselt, während Kempf auf dem Rasen behandelt wird. Er hat da einen Kopftreffer einstecken müssen.

Aber dann ist das alles doch wieder Schnee von gestern, denn Kobel ist rechts unten und hält den schwach geschossenen Elfmeter.

Elfmeter verschossen für FC Schalke 04 durch Nabil Bentaleb

Aber da wird man bei Stuttgart natürlich sauer sein, denn wenn man diesen gibt, muss man ihn in Halbzeit eins für Stuttgart auch geben.

Das hat sich angedeutet. Klasse Antritt und Pass auf Harit. Der fällt im Zweikampf mit Endo. Kann man geben.

Elfmeter für Schalke!

Die bringt nicht ein. Aber ein Ansatz von Druck. Das hat man bei den Knappen heute noch gar nicht gesehen.

Schalke bleibt jetzt mal dran. Ecke für Schalke.

Schön durchkombiniert auf rechts, und dann ist Serdar rechts vor Kobel frei. Der VfB-Keeper pariert den Schuss stark.

Da ist die Chance für Schalke!

Und hauen die Kugel in die Mauer.

Noch drei Leute stehen da.

Endo mit heftigem Einsatz gegen Stambouli. Gute Position für einen Freistoß. Da bewerben sich eine ganze Reihe Spieler.

Schalke spielt hier auf Augenhöhe. Aber Stuttgart macht nicht mehr als nötig nach vorne. Und Schalke braucht schließlich zwei Treffer.

Der VfB fängt den Ball ab und kontert über Wamangituka. Sein Abschluss aus spitzem Winkel bleibt ungefährlich.

Aber die Gäste gehen jetzt früh drauf. Am Willen scheitert es, wie schon angesprochen, auch nicht.

Castro stoppt Harit unfair.

Stuttgart zieht sich mehr zurück, überlässt Schalke häufig den Ball. Wieso auch nicht? Man hat schnelle Außenspieler und führt 3:1. Da ist Konterspiel das logische Mittel.

Doppelwechsel bei Schalke.

Wieder Sosa mit einer Flanke. Wieder Kalajdzic als Zielspieler. Einen Tick zu hoch angesetzt.

Am Schalker Keeper liegt es hier nicht, dass man 1:3 zurückliegt. Es liegt eher an ihm, dass es nicht 1:5 oder 1:6 steht.

Kurz gespielt, dann abgelegt auf Orel Mangala. Der zieht aus 17 Metern ab. Der bärenstarke Langer verhindert brillant das Gegentor.

Und auch in Halbzeit zwei!

Konter VfB: Kempf erobert das Leder, spielt sich mit Castro nach vorne. Ecke gibts für Stuttgart. Da war doch was in Halbzeit eins...

Eckball für Schalke.

Beide Trainer haben übrigens von personellen Wechseln in der Halbzeitpause abgesehen. Die gleichen 22 Profis wie im ersten Durchgang auf dem Feld.

William schießt. Doch Teamkollege Harit läuft genau rein und verhindert, dass die Kugel gefährlich aufs Tor kommt.

Kalajdzic ist mal wieder nach einer Sosa-Flanke da. Knapp drüber.

Die kommenden 45 Minuten werden diese Frage beantworten.

Anpfiff 2. Spielhälfte

Sehen wir ein Comeback der Blauen oder die nächste Folge im Abgesang der Schalker?

Halbzeitfazit: Stuttgart führt völlig verdient gegen Schalke. Die Schalker hatten nach fünf Minuten eine große Chance, danach spielte vor allem der VfB und bestrafte die Standardschwäche der Knappen gleich dreimal. Schalke wirkte zwischendurch fast, als würde man eine Klatsche kassieren. Dann jedoch kam Kolasinac aus dem Nichts zum 1:3 und lässt S04 etwas hoffen.

Abpfiff 1. Spielhälfte

William probiert es aus der Distanz. Der Wille bei Schalke ist da.

Die Körpersprache bei den Gästen sieht natürlich jetzt wieder viel besser aus.

Geht für S04 noch etwas vor der Pause?

Stambouli setzt sich rechts durch. Die flache Hereingabe verwertet Kolasinac durch die Beine von Mavropanos rechts unten. Schalke lebt urplötzlich wieder!

Oder man macht sogar einen Treffer!

Für die königsblauen Gäste kann es nur darum gehen, jetzt kein weiteres Gegentor zu kassieren und heil in die Pause zu kommen.

Stuttgart spielt das jetzt aber auch bärenstark. Wobei sich die Gäste aktuell nicht wirklich wehren.

Halleluja. Förster zieht rechts zur Grundlinie. In der Mitte bekommt Kalajdzic die Kugel. Langer verhindert stark das vierte Gegentor.

Wieder Langer!

Auf der Gegenseite verspielt Schalke eine gute Angriffssituation.

Nach einer Ecke darf Sosa von links wieder reinflanken. Da steht Kalajdzic und köpft per Bogenlampe ins linke Eck.

Schalke geht hier unter...

Abwehrchef Kempf traut sich mit nach vorne, zaubert einen aus dem Hut, und Langer muss sich ganz lang machen.

Riesenparade von Langer!

Eine halbe Stunde ist rum. Stuttgart führt verdient, ist das bessere Team. Dennoch muss Schalke sich fragen, wie man zweimal bei einer Ecke Endo so viel Freiraum lassen konnte.

Dieses Mal ist Endo gedeckt, und die Kugel war bei der Ausführung auch im Toraus.

Nächste Sosa-Flanke. Eckball Stuttgart. Das bedeutet wieder Gefahr.

Die Kugel landet bei Michael Langer im Knappen-Tor.

Nur Sekunden später agiert Becker unfair gegen Sosa. Stuttgarts Spieler sind einfach einen Tick wacher und schneller.

Becker stoppt Wamangituka mit einem taktischen Foul. Verwarnung korrekt.

Eckball S04 jetzt.

Nein, der Treffer zählt. Unfassbar, dass Schalke zweimal den identischen Fehler macht.

Die Ecke geht komplett durch, eventuell hat Anton die Kugel noch etwas weitergeleitet. Hinten steht Endo wie beim ersten Treffer komplett alleine. Der Videoassistent prüft noch kurz, ob Anton dran war. Dann hätte Endo im Abseits gestanden.

Schalke lernt aus dem ersten Treffer einfach nicht.

Zweite Ecke, zweites Tor Endo!

Nächste Flanke von Wamangituka. Der spielt auf rechts Kolasinac mehr und mehr Knoten in die Beine. Letztlich gibt es eine Ecke.

Wieder Wamangituka, der eine Flanke quasi als Schuss reinbringt. Kalajdzic wird dann eher angeschossen und dadurch geht die Kugel über den Kasten.

Glück für die Knappen in dieser Situation.

"Du fällst ne halbe Stunde vorher", hört man den Schalker rufen. Der Videoassistent bemängelt die Entscheidung auch nicht. Das ist zumindest umstritten. Der Kontakt von Thiaw an Wamangituka war ziemlich klar. Auch wenn der Angreifer theatralisch fällt.

Strittige Szene jetzt auf der Gegenseite. Wamangituka zieht in den Strafraum und fällt im Zweikampf mit Malick Thiaw. Schiri Winkmann entscheidet auf Abstoß.

Stuttgart blockt den Freistoß und alle nachfolgenden Schussversuche.

Mavropanos legt den flinken Harit. Gute Freistoßposition für S04.

Schwache Ecke. Viel zu flach und kurz.

Harit holt die erste Schalker Ecke raus.

Jetzt das 2:0? Nein! Serdar mit einem kapitalen Ballverlust. Sosa darf für den VfB von links flanken, in der Mitte rutscht die Kugel Kalajdzic über den Schlappen. Wamangitukas Nachschuss landet auf der Tribüne.

Stuttgart kontert. Wamangituka geht durch drei durch, wird aber etwas abgedrängt und bleibt mit seinem Querpass hängen.

Stambouli sitzt auf dem Rasen. Er hatte da von Mangala einen mitbekommen. Steht aber schon wieder.

Bei einer Sosa-Ecke ist wirklich niemand weit und breit bei Waturu Endo. Der schiebt locker ein. Und Schalke läuft direkt mal einem Rückstand hinterher.

Dann muss eben ein Standard her!

Stuttgart übernimmt die Spielkontrolle, probiert es mit Flanken auf den langen Kalajdzic. Noch ohne Erfolg.

Das war die große Chance zur Schalker Führung! Tolle Flanke von rechts, Harit pflückt die Kugel stark runter. Er scheitert dann am starken Kobel im VfB-Tor.

Die ersten Flanken fliegen in den S04-Sechzehner. Noch wird es aber nicht gefährlich.

Kolasinac verliert die Kugel an Wamangituka und tritt den dann um. Erstes Foul der Partie.

Schalke in blau stößt an. Stuttgart agiert in weiß.

Anpfiff 1. Spielhälfte

Jetzt volle Konzentration auf Fußball und die Spannung, was wir hier sehen werden.

Schiedsrichter ist Guido Winkmann, Videoassistent Sascha Stegemann.

Schauen wir auf die Aufstellungen: Keine Wechsel beim VfB im Vergleich zum 1:0 in Köln. Matarazzo hat auch keinen Grund zu wechseln. Schalke rotiert auf drei Positionen. Michael Langer ersetzt den verletzten Ralf Fährmann im Tor. Dazu kehren zwei potenzielle Führungsspieler zurück: Shkodran Mustafi und Omar Mascarell beginnen statt Nassim Boujellab und Bastian Oczipka.

Bei Stuttgart scheinen die Querelen der eigenen Verantwortlichen keinen Einfluss auf das Team zu haben. Die Männer von Pellegrino Matarazzo blieben zuletzt dreimal in Folge im heimischen Stadion unbesiegt. Allerdings lief es davor zu Hause nicht so gut. Fünf der neun Heimzähler holte der VfB in diesen letzten Spielen. Auswärts dagegen gab es schon 20 Punkte – nur geht es heute nicht auf Reisen. 12 Zähler Vorsprung hat der VfB schon vor den Abstiegsrängen. Das dürfte für den Klassenerhalt reichen.

Seit drei Partien kein eigenes Tor, schlechteste Abwehr, noch kein Auswärtssieg. Alle sportlichen Statistiken sprechen gegen die königsblauen Gelsenkirchener. Mit Klaas-Jan Huntelaar und Shkodran Mustafi sollten zwei erfahrene Profis dem Team seit dem Winter weiterhelfen, doch Huntelaar ist mehr verletzt als fit und auch Mustafi musste gegen den BVB passen. Dazu fällt mit Torwart Ralf Fährmann wohl noch der konstanteste aller Knappen aus.

Die Nerven liegen blank im Ruhrgebiet. Das liegt natürlich auch am sportlichen Abschneiden. Die Knappen haben nur neun Punkte. S04 bietet die zweitschlechteste Bilanz der Bundesliga-Geschichte zu diesem Zeitpunkt auf – nur Tasmania Berlin war noch schlechter. Neun Punkte Rückstand auf Rang 15 aufzuholen, ist zwar noch möglich, aber kaum vorstellbar.

Ich erwarte von meinen Spielern, dass sie direkt auf mich zukommen, wenn ihnen etwas nicht passt“, sagte Gross kurz vor der Partie. Auf ihn sei kein Spieler zugekommen. „Wenn es so gewesen sein sollte, dass Spieler mich umgangen haben, vermisse ich diese Offenheit“, so der Trainer von S04.

Sportvorstand Jochen Schneider soll die Anfrage der Spieler abgelehnt haben und hat die entsprechenden Berichte dementiert. Schneider selbst hatte angekündigt, zu gehen, sobald es einen Nachfolger gebe. Dazu warteten wütende Fans nach der hohen 0:4-Derbyniederlage auf die Mannschaft. Der einst so ruhmreiche Klub, er gleicht in diesen Tagen eher einem Hollywood-Film als einem Fußballverein. „Schalke segelt führungslos und handlungsunfähig auf den Abgrund zu“, beschrieb WDR-Sportreporter Jan Wochner die aktuelle Situation bei WDR 2 „Liga Live“.

Seit gestern scheint klar zu sein, dass zwischen der Mannschaft und dem im Winter gekommenen Trainer Christian Gross einiges im Argen liegt. Führungsspieler sollen laut Medienberichten gestern Abend beim Sportvorstand vorgesprochen haben, um den Trainer abzusetzen. Er „verwechsele oft Spielernamen oder gegnerische Spieler“ und habe „fachliche Mängel“. Zumindest auf Pressekonferenzen hatte Gross tatsächlich Spielernamen seines Teams nicht richtig ausgesprochen.

Wer meint, diese Affären in Stuttgart gleichen schon einem Drehbuch für einen schlecht gemachten Film, der kennt die Lage beim Gegner auf Schalke nicht. Diese als "trostlos" und "katastrophal" zu beschreiben, ist vermutlich noch nett gemeint.

Aber bevor wir auf die sportlichen Statistiken schauen, müssen wir uns über Nebenkriegsschauplätze unterhalten. Denn in beiden Vereinen bestimmen nicht nur sportliche Themen die Schlagzeilen. Beim VfB gab es in der Führungsriege viele Querelen. Ein Machtkampf um die kommenden Präsidentschaftswahlen, eine Affäre um Datenschutz und eine kurzfristig verlegte Mitgliederversammlung.

Der VfB Stuttgart geht als Aufsteiger in die Partie gegen Schalke 04 – und dennoch als Favorit. Denn die Schwaben spielen bisher eine starke Saison, liegen bei 29 Punkten. Die internationalen Plätze liegen mit acht Zählern Rückstand näher als die Abstiegsränge.