Hertha BSC Berlin : Werder Bremen

Fazit: Schluss in Berlin! Das Bemühen der Hertha reicht nicht. Bremen hat das defensiv kompakt und offensiv eiskalt gespielt. Das 4:1 ist vielleicht ein bisschen hoch, der Sieg der Gäste aber absolut verdient. Für Werder war das ein "Big Point" im Abstiegskampf und für Berlin der zweite Nackenschlag in einer Woche gegen einen direkten Konkurrenten. Das wird hart für Trainer Labbadia, und es werden stürmische Wochen an der Spree.

Abpfiff 2. Spielhälfte

Konter Bremen. Sargent legt in den Lauf von Rashica. Der zieht auf links los und dann aus spitzem Winkel ab. Drüber.

Hertha kämpft und flankt. Doch der Aktionismus wird an der nächsten Heim-Niederlage nichts mehr ändern.

Drei Minuten werden nachgespielt.

Die Ecke von links kommt weit auf den zweiten Pfosten. Cordoba geht hoch und Pavlenka wischt den Kopfball zur Seite weg.

Nochmal Cunha. Nach einem Piatek-Pass zieht er von links im Strafraum ab. Der Ball wird zur Ecke geblockt.

Cunha schießt Eggestein im Strafraum an und fordert Handelfmeter. Er ist allerdings der Einzige und so läuft das Spiel weiter.

Netz holt auf links nochmal einen Freistoß raus. Darida dirigiert und zieht den Ball an den Fünfer. Da ist Sargent und köpft ihn raus. Cunha hämmert den Nachschuss weit neben das Tor.

Da übertreibt es Bittencourt gegen Guendouzi etwas, hängt sich Huckepack an der Mittellinie auf den Berliner. Das gibt zurecht Gelb.

Und die Hertha? Gekämpft haben sie. Aber da passt fast nichts zusammen. Offensiv ist Cunha Alleinunterhalter. Hinten kommt immer mal eine Chance für den Gegner raus. Das sieht finster aus. Gewinnt Köln morgen gegen Hoffenheim, würde Berlin auf Platz 15 abrutschen, punktgleich mit dem Relegationsplatz.

Ok. Das wird wohl ein Bremer Sieg. Werder verschafft sich damit richtig Luft im Keller. Und: In den Duellen mit den Teams aus der unteren Hälfte hätten die Hanseaten jetzt 17 ihrer 21 Punkte gesammelt.

Vier Tore hat Bremen in dieser Saison noch nicht gemacht - und das mit fünf Schüssen aufs Tor. Respekt.

Sargent macht den Deckel drauf. Nach einem Ballgewinn dreht er sich, guckt und zimmert das Ding dann aus 25 Metern von halbrechts ins kurze Eck. 1:4.

Die Zeit läuft für Hertha zu schnell runter. Noch 15 Minuten. Netz schraubt sich an der Strafraumgrenze mit Mut in eine hohe Flanke, erwischt den Ball mit dem Kopf. Es wird eine Bogenlampe, die neben dem Tor ins Aus geht.

Leckie mit einem Abschluss aufs Tor, aber der aufmerksame Pavlenka ist zur Stelle.

Die Gastgeber gehen jetzt früh und aggressiv drauf. Dass sich Hertha in sein Schicksal ergibt, kann man nicht sagen.

Bremen findet nach wie vor immer schnell zurück in die Ordnung, steht auch gegen die massive Berliner Offensive gut gegen den Ball. Dazu sind immer wieder Konteransätze da. Selbst wenn die Gäste noch ein Tor kassieren, sieht es so aus, als hätten sie immer noch was im Köcher.

20 Minuten hat Hertha noch Zeit, die zweite Heim-Niederlage in einer Woche abzuwenden. Bleibt es so, dürfte es langsam auch für den Trainer eng werden. Der Hauptstadt-Klub läuft heiklen Zeiten entgegen. Der nächste Gegner heißt Eintracht Frankfurt. Bei den formstarken Hessen dürfte es nicht leichter werden.

Schmid schiebt den Ball mit dem Außenrist von links in Rashicas Lauf in den Strafraum. Der rutscht mit langem Bein am Ball vorbei.

Freistoß Bremen. Bittencourt zieht den Ball weit von links in den Strafraum. Die Berliner Abwehr ist im Bilde und klärt per Kopf. Den Nachschuss donnert Eggestein aus 35 Metern ins Nirgendwo. Abstoß.

Ruckzuck geht es auf der anderen Seite ab. Cunha zieht von halblinks in den Strafraum. In der Mitte lauert Piatek. Aber Cunha macht es im Eins-gegen-Eins aus ungünstigem Winkel gegen Pavlenka selbst und verzieht.

Konter Bremen. Rashica geht an Alderete vorbei und läuft von drei Mann verfolgt Richtung Strafraum. Der Abschluss aus 16 Metern geht genau auf Schwolow.

Klar, bei dem Spielstand kann Labbadia nicht groß Taktieren. Zwei Offensive rein, zwei Defensive raus. Jetzt muss die Hertha alles reinhauen, damit es Richtung Keller nicht immer finsterer wird.

Nach einem Duell mit Netz geht es für Bittencourt über die Bande. Er muss sich ein bisschen berappeln, kommt dann aber zurück.

Wieder geht Bittencourt gut in die aufrückende Abwehr, aber dieses Mal ist Alderete noch dran, geht wuchtig zwischen Ball und Gegner und entschärft die Situation an der Außenkante des Strafraums.

Klar, es ist noch eine halbe Stunde zu spielen, aber trotz des Hertha-Engagements hat Werder nicht die Ruhe verloren und den Hieb gesetzt. Was steckt da noch drin für die Gastgeber?

Bremen scheint weiter ein Experte für Kellerspiele zu sein. Nächste Woche heißt der Gegner übrigens: Schalke 04.

Tja, da tut Berlin einiges und es läuft ganz gut - und dann das: Eggestein findet mit einem Heber über die Abwehr in den Strafraum den eingestarteten Bittencourt. Der nimmt den Ball kurz an, dreht sich und vollendet zum 3:1.

Eine Darida-Ecke von rechts bleibt am ersten Pfosten bei Gebre Selassie hängen. Aber bei Berlin ist jetzt mehr Druck und Drang drin.

Mit Toprak musste ein zweiter Werder-Spieler nach Selke verletzt runter. Das ist natürlich bitter.

Wieder kommt Hertha mit Tempo. Cordoba dribbelt von links in den Strafraum. Der Passversuch auf den nachrückenden Cunha bleibt hängen.

Ja, geht gut los. Nach einer langen Flanke von links legt Cordoba per Kopf auf Cunha ab. Der hält aus 14 Metern von halblinks sofort drauf. Pavlenka ist da.

Labbadia bringt mit Leckie Tempo für die Außenbahn. Ob Hertha den Schwung aus dem Halbzeit-Schlussspurt mitnehmen kann?

Anpfiff 2. Spielhälfte

Halbzeit-Fazit: Pause in Berlin! Die letzten Minuten haben Berlin Hoffnung gemacht. Mit mehr Mut und mehr Tempo hat die Hertha den Anschluss durch Cordoba hergestellt. Dabei sah es 35 Minuten sehr trostlos aus. Ein Elfmeter und ein Eckball führten zum Rückstand. Dazu hat Cunha einen Elfer verschossen. Aber jetzt sind sie ja dran. Das wird interessant in Halbzeit zwei.

Abpfiff 1. Spielhälfte

Das war mal richtig gut. Über drei schnelle Pässe kommt Pekarik auf rechts durch, zieht die Flanke toll an den Fünfer und Cordoba köpft wuchtig ein. 1:2. Hertha ist dran.

Angezeigte Nachspielzeit: drei Minuten.

Daridas Hereingabe klären die Gäste. Aber der Berliner kommt nochmal dran, dreht den Ball rein. Pavlenka ist mit den Fäusten da.

Eine Flanke aus dem Mittelfeld klärt Gebre Selassie per Kopf zur Ecke.

Schiedsrichter Schlager ist draußen an der Bremer Bank. "Da ist Ruhe jetzt", fordert er. Zuletzt war da vor allem verbal zu viel Betrieb.

Cunha macht echt viel, holt sich die Bälle, traut sich was. Aber es fehlt ihm an Anspielstationen. Alleine gegen drei, vier Bremer geht es ja auch nicht.

Darida steht bereit, die Mauer auch. Darida macht es direkt. Über die Mauer und auch über das Tor. Abstoß.

Den Freistoß gibt es für Hertha. 30 Meter, zentral.

Uh, da kracht es wieder mächtig zwischen Toprak und Cunha. Bei einem Befreiungsschlag des Bremers geht Cunha voll drauf. Beide bleiben liegen, aber es geht wohl weiter.

Richtung Pause hat man das erste Mal das Gefühl, dass Hertha wirklich an Oberwasser gewinnt.

Diese Ecke ist zu weit, aber Berlin kommt nochmal auf rechts dran. Ein paar Mal geht es im Strafraum hin und her. Dann hat Pavlenka den Ball.

Die Ecke spielen die Berliner erst hinten herum. Dann flankt Mittelstädt. Die Kugel dreht sich Richtung Tor und Pavlenka wischt sie zur nächsten Ecke über die Latte.

Und nochmal Hertha. Mittelstädt setzt sich auf links durch. Das flache Zuspiel in die Mitte klärt Fridel zur Ecke.

Das war doch mal ein Angriff. Verlagerung über ein paar Pässe auf links. Netz spielt direkt an den Strafraum zurück auf Mittelstädt. Der zieht ab und Pavlenka faustet die Kugel gerade noch so nach außen weg.

Darida dreht einen Freistoß von rechts in den Strafraum. Die Bremer Abwehr klärt ohne Probleme. Von Berlin kommt Richtung Tor wirklich überhaupt nichts. Außer der einen Einzelaktion von Cunha, die zum Elfmeter führte, Berlin komplett harmlos.

Rein nominell ist der Wechsel für Bremen gar nicht so schlecht. Der eher auf Konterspiel angelegte Sargent kommt zu einem für die Gäste guten Zeitpunkt ins Spiel.

Bei Bremen macht sich Sargent startklar. Für Selke ist nach dem Duell gerade im Mittelfeld Schluss. Der Stürmer liegt erst auf dem Boden, wird nochmal behandelt und geht dann raus.

Zwei-Tore-Führung für Werder. Es sieht immer finsterer für Hertha aus - und das nach gerade einmal einer halben Stunde.

Zack. 2:0. Toprak ist bei einer Ecke mit vorne, und köpft die Hereingabe von Bittencourt aus acht Metern wuchtig ein.

Mal ein guter Ansatz von Mittelstädt: Der hohe Ball von links durch die Mitte kommt in Cordobas Lauf. Pavlenka ist jedoch im Strafraum früher da und holt sich den Ball.

Selke nimmt es mit drei Mann auf, Alderete rammt seinen Körper rein. Das gibt Freistoß für Bremen an der Mittellinie. Cordoba sieht Gelb, weil er sich zu heftig über den Pfiff aufgeregt hat.

Was kommt jetzt von Hertha? Wenn es schon vorher schwer war, wird es jetzt nicht leichter.

So läuft das, wenn es gar nicht läuft. Die Berliner machen wirklich keinen guten Eindruck.

Das passt zu Hertha, passt zu Cunha. Der Brasilianer verzögert den Anlauf extrem und schießt dann fast aus dem Stand halbhoch aus seiner Sicht in die rechte Ecke. Pavlenka ist da und hält.

Elfmeter verschossen für Hertha BSC durch Matheus Cunha

Jetzt gibt es auch für Hertha Elfmeter. Mbom läuft Cunha im Dribbling von hinten in die Hacken. Strafstoß berechtigt und Gelb für Mbom gibt es auch noch.

Cordoba setzt sich auf rechts mal durch, zieht die Flanke zurück an die Strafraumgrenze. Mittelstädt geht mit dem Kopf rein - links am Tor vorbei.

Da kommt Hertha mal nach einem Ballbesitz ins Tempo. Aber dann spielt Guendouzi einen schwachen Pass Richtung Rechtsaußen. Zu wenig.

Freistoß für Hertha von links. Der Ball segelt halbhoch einmal längs in den Strafraum und drüben wieder raus.

Ok, Schwolow musste auf der Gegenseite auch noch nicht viel leisten. Trotzdem wirken die Gäste deutlich zielstrebiger, wenn sie mal auf Offensive schalten.

Berlin hat bisher überhaupt keine offensiven Ideen. Die Flügel sind dicht. Lange Bälle als Seitenwechsel kommen nicht an. Da geht gar nichts. Torwart Pavlenka hatte auf Bremer Seite noch nichts zu tun.

Hoppla, jetzt geht es aber echt ruppig zu. Bittencourt verpasst Cunha von hinten an der Mittellinie einen. Schiedsrichter Schlager holt erst einmal die Beteiligten und versucht, Ruhe reinzubringen.

Ok. Fassen wir mal zusammen: Bremen kompakt und effektiv. Berlin mit Ballbesitz, aber ohne Zug Richtung Tor. Die Gastgeber brauchen eine Idee.

Puh, da geht Selke ziemlich rücksichtslos in ein Duell mit Cunha und tritt dem Brasilianer voll das Standbein weg. Das gibt Gelb.

Ei, ei, da ist Mittelstädt im Strafraum viel zu spät gegen Schmid, rutscht hinten rein. Selke verwandelt den fälligen Elfmeter eiskalt mit einem tollen Schuss in den rechten Winkel.

Labbadia steht an der Seitenlinie deutlich unter Strom, dirigiert, organisiert, treibt an. Optisch gehören seiner Mannschaft die ersten Minuten - weil sich Bremen zurückhält.

Selke kommt nach einer Flanke von rechts mit Starke in Kontakt und fällt. Schiedsrichter Schlager winkt sofort ab, Köln bestätigt das. Kein Elfmeter.

Wie Kohfeldt sagt: Bremen muss mit den Mitteln spielen, die zur Verfügung stehen. Hurra ist das nicht.

Bremen hat direkt seine Kompaktheit gefunden. Da ist für die Gastgeber zunächst wenig Platz, um nach vorne was zu starten.

Alderete chippt den Ball mal Richtung Strafraum. Cunha kommt nicht dran. Abstoß.

Mittelstädt kommt auf links das erste Mal weiter vor. Die flache Hereingabe in den Strafraum ist aber kein Problem für die Bremer Abwehr.

Bremen geht nicht mit totalem Dampf drauf, lässt Berlin in den ersten Sekunden bis zur Mittellinie gewähren.

Anpfiff 1. Spielhälfte

3 Grad, leicht bewölkt - Winter-Fußball halt. Auf geht's.

Die Spieler sind auf der Rolltreppe nach unten. Klar, das Bild passt aktuell gut zur Hertha-Situation. Schiedsrichter Schlager nimmt die Treppe und wird gleich im Austausch mit VAR Reichel in Köln die wichtigen Dinge klären. Gleich geht's los im hell erleuchteten und natürlich leeren Olympiastadion.

Der bisher letzte Bremer Sieg im Olympiastadion ist übrigens schon etwas mehr als vier Jahre her. Im Dezember 2016 schoss Max Kruse ein 1:0 in Berlin heraus.

Ach doch, eine Klatsche gab es ja für Bremen: Beim 1:4 im Hinspiel zum Bundesligastart sahen die Hanseaten alt aus. Seitdem hat Bremen aber auch zum Beispiel in Leipzig oder München gut ausgesehen.

Es könnte durchaus sein, dass das eine Partie wird, die den Bremer Möglichkeiten in die Karten spielt. Mit einem Sieg würde Werder den Abstand auf einen der drei unteren Plätze zumindest vorerst auf sechs Punkte ausbauen.

Für die Partie heute hat Trainer Kohfeldt relativ viel Offensive auf den Rasen gebracht. Mit Selke ist ein echter Strafraumstürmer am Start, Bittencourt rückt im Mittelfeld rein. Möhwald war eigentlich eingeplant, musste aber doch kurzfristig passen.

Werder Bremen ist nur einen Punkt vor Hertha, aber trotzdem ist man an der Weser nicht ganz unzufrieden. Wie ein Eichhörnchen sammeln die Bremer ihre Punkte, haben noch keine richtige Klatscht kassiert und vor allem gegen die Keller-Konkurrenten gepunktet. Gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte haben die Bremer 14 ihrer 18 Punkte geholt. So bleibt man drin.

Insgesamt hat Labbadia zu wenig Auswahl. Gegenüber dem 0:3 gegen Hoffenheim unter der Woche gibt es deshalb nur eine Änderung. Das 17-jährige Eigengewächs Luca Netz kommt als Linksverteidiger zu seinem Startelf-Debüt.

Auch Cunha ist so ein Fall. Der Brasilianer hat starke Momente, hilft der Mannschaft aber nicht immer. Anders als Lukebakio darf er aber heute mitmischen.

Hertha-Trainer Labbadia hat vor der Partie ein Zeichen gesetzt, wo es lang gehen soll. Lukebakio ist, obwohl fit, nicht im Kader. Wenn man mal zwischen den Zeilen des Vorspiel-Interviews liest, weil er sich zuletzt ziemlich konsequent nicht an die Anweisungen des Trainers gehalten hat.

Den Berlinern hängt der Fluch des "Big-City-Clubs" wie Blei an den Beinen. Die Investitionen haben sich bisher nicht gelohnt. Das Team kommt nicht in Tritt. Nach nur einem Sieg aus den jüngsten sieben Spielen sind die Abstiegsplätze so nah wie lange nicht. Das macht das Spiel gegen Bremen ganz wichtig.

So, Samstagabendspiel. Hertha gegen Werder. Vor ein paar Jahren hätte man gesagt: Prima, Europacup-Stimmung. Aber anno 2021 stecken beide unten drin und es geht um viel an diesem Abend im Olympiastadion. Deshalb sind wir gespannt und freuen uns auf einen Keller-Fight.