Werder Bremen : 1. FC Union Berlin

Völlig verdienter Erfolg der Berliner bei Werder. Die Form des Pokalsieges gegen Dortmund konnten die Bremer heute zu keiner Zeit abrufen.

Abpfiff 2. Spielhälfte

Union dagegen verschafft sich mit diesem Sieg heute ein beruhigendes Polster auf die Abstiegszone. Sicher, abgeklärt und auch spielerisch überzeugend haben die "Eisernen" heute agiert.

Drei Minuten obendrauf.

Für die Bremer dürfte es nun ziemlich finster werden. Die Mannschaft hat heute wenig gezeigt, was andere Teams im Abstiegskampf auszeichnet. Der letzte Biss, der letzte Punch haben gefehlt.

Die Partie dürfte hier gelaufen sein. Bremen fällt weiter spielerisch nichts ein, um Union hier ansatzweise in Verlegenheit zu bringen.

Doch Bittencourt selbst bettelt aktuell förmlich auch selbst um eine Karte.

Andersson hat Bittencourt da nach einem Foul des Bremers weggeschubst und sieht dafür Gelb.

Bittencourt ist aktuell sehr dünnhäutig unterwegs und hat Glück, dass er für seine Attacken auf Lenz unbestraft bleibt.

Die Gäste spielen die Partie weiter ganz souverän runter.

Prömel und Friedl geraten sich da gegenseitig ins Gehege. Die Konsequenz für beide lautet Gelb.

Ein kurzer Blick auf die Blitztabelle: Dort ist Werder aktuell auf Rang 17 abgesackt.

Kann Goalgetter Pizarro der Partie hier vielleicht noch eine Wende geben?

Rashica feuert aus 18 Metern den Ball knapp am rechten Pfosten vorbei. Mehr als Distanzschüsse bleiben den Bremern nicht gegen diese sichere Union-Defensive.

Gegen diese abwehrstarken Gäste müsste Werder jetzt zumindest schon ein kleines Wunder anzetteln, um die Partie hier noch zu drehen.

Ja, der Treffer von Bülter zählt, der Ball war ein ganzes Stück hinter der Torlinie, bevor ihn Moisander klärte. Der Berliner hatte einen Abpraller aus spitzem Winkel gedankenschnell direkt genommen und seinen zweiten Treffer erzielt.

Der Ball ist erneut im Bremer Tor. Doch war der Ball hinter der Linie?

Osako mit vollem Risiko bei einer Direktabnahme. Weit übers Tor.

Alle Spieler bis auf Pavlenka nun in der Berliner Hälfte. Bremen drückt, doch große Torgelegenheiten unterbindet Union weiterhin sicher.

Bittencourt von rechts auf Osako, der per Kopf auf Selke verlängert. Der nimmt die Kugel direkt, verzieht aber links neben das Tor.

Trimmel foult Klaassen und sieht dafür richtigerweise Gelb.

Puh, da versucht Lenz mit einem Schuss auf den kurzen Pfosten Pavlenka zu überraschen. Den Bremern stockt für einen Moment der Atem. Doch der Bremer Keeper ist da, und der Schuss wäre wohl auch ans Außennetz gegangen.

Union nun natürlich mit mehr Freiräumen vor dem Bremer Tor. Doch dieses Mal schiebt Bülter freistehend die Kugel einem Bremer in die Beine.

Bremen dreht auf, doch nach wie vor fehlen die spielerischen Mittel, um Union in der Abwehr wirklich in Verlegenheit zu bringen.

Bittencourt haut einen raus aus 18 Metern. Sah gut aus, doch wirklich anstrengen musste sich Gikiewicz nicht, um die Kugel über die Querlatte zu lenken.

Schöne Aktion von Selke, der sich in der rechten Strafraumhälfte durchsetzt und dann aus spitzem Winkel abzieht. Aber kein Problem für Gikiewicz, der einfach nur stehenbleiben muss.

Ein leicht frustriert wirkender Florian Kohfeldt diskutiert an der Seitenlinie mit dem Schiedsrichterassistenten.

Wieder spielen sich die Gastgeber vor dem Berliner Strafraum fest. Union steht wirklich sehr kompakt und sicher.

Bremen verstärkt seine Offensivbemühungen, doch die Gefahr bleibt überschaubar. Flanke Selke von der linken Seite - genau in die Arme von Gikiewicz.

So langsam müsste Werder die Qualitäten aus dem Pokalspiel gegen Dortmund auspacken.

Klassekonter der Gäste, auf der linken Seite bedient Lenz flach Bülter im Zentrum, der zur Führung für Union einschiebt.

Um auch das festzuhalten: Es war die erste Torchance für die "Eisernen".

Dass Werder noch kein Gegentor kassiert hat, hätte sich aber gerade fast geändert: Tolle Flanke auf Andersson, dessen Klassekopfball Pavlenka mit einer ebenso großartigen Reaktion über die Latte lenkt.

Um auch mal positiv zu sein: Immerhin hat Werder bislang noch keinen Gegentreffer kassiert.

Eckball Rashica, Selke verpasst in der Mitte.

Noch nicht allzuviel Veränderung im Vergleich zur ersten Hälfte: Die bevorzugte Passrichtung ist quer.

Beide Teams sind unverändert zurück.

Anpfiff 2. Spielhälfte

Diese erste Halbzeit wird definitiv nicht in die Annalen der Bundesligageschichte eingehen. Sicherheit bestimmt jegliches Handeln auf dem Platz. Bremen mit leichten Vorteilen, Union in der Abwehr sehr sicher. Bleibt die Hoffnung, dass es in Halbzeit zwei besser wird. Bis gleich.

Abpfiff 1. Spielhälfte

Mal wieder ein Schussversuch von Werder, doch Friedls Flachschuss rauscht vier, fünf Meter am rechten Pfosten vorbei. Das dankbare Publikum quittiert es trotzdem mit Applaus.

Klaassen will auf den im Strafraum freistehenden Osako passen. Doch der Passversuch über wenige Meter ist zu unpräzise und läuft an Osakos Füßen vorbei ins Toraus. Das sind solche letzten fehlenden Prozente, mit denen sich die Hanseaten das Leben selbst schwer machen.

Rashica und Selke bekommen von den Berlinern kaum Luft zum Atmen. Eggestein ist momentan der große Aktivposten im Bremer Team.

Angriff Werder über rechts, in der Mitte kommt der Ball zu Eggestein, dessen Schuss an die Füße von Kollege Klaassen springt und von dort ins Toraus geht. Hätte sonst tatsächlich gefährlich werden können.

Bremen wirkt in den vergangenen Minuten etwas frischer und lebendiger. Zu großer Gefahr hat das alles aber noch nicht geführt.

Vogt hatte sich vehement über Topraks Gelbe Karte beschwert und sah deshalb dieselbe Farbe.

Ein langer Pass auf den in den Strafraum stürmenden Selke ist zu lang. Der Bremer kommt nicht ran.

Der Bremer sieht für ein taktisches Foul Gelb. Und die Werder-Profis erregen sich, denn Schiri Schlager hatte in einer ähnlichen Situation von Gelb gegen Berlins Hübner abgesehen.

Werder nun am Zug, wieder ein schneller, direkter Angriff, eine Flanke von Friedl senkt sich an den Berliner Fünfer, wo Gikiewicz nicht konsequent genug hingeht. Aber es reicht, um die Kugel aus der Gefahrenzone zu befördern.

Und dann endlich mal Tempo im Spiel - und die erste dicke Chance für Werder: Rashica schickt Selke steil, der von rechts ins Zentrum auf Eggestein passt. Doch der setzt unter Bedrängnis die Kugel am rechten Pfosten vorbei.

Weiterhin alles sehr statisch und ängstlich, was hier im Weserstadion auf dem Platz passiert.

Union beschränkt sich seinerseits bislang meist darauf, das Bremer Spiel zu unterbinden.

Jetzt ist die Kugel gefühlt eine Ewigkeit in der Bremer Hälfte unterwegs. Werder schiebt sich den Ball zu, spielerische Mittel, das Pressing von Union zu überwinden, fehlen. Noch?

Schneller Angriff der "Eisernen". Andersson gelangt mit dem Ball am Fuß in den 16er, wird dann aber ganz stark von Eggestein bearbeitet und vom Ball getrennt.

Falls man in dieser Partie von Torgefahr sprechen kann, geht davon ein wenig mehr von den Gastgebern aus. Doch die Angst, einen Gegentreffer zu kassieren, bestimmt hier auf beiden Seiten das Geschehen.

Pavlenka hat sich bei seiner Faustabwehr offenbar wehgetan, muss kurz behandelt werden, kann aber wohl weitermachen.

Selke kassiert Gelb, offenbar wegen einer Schwalbe. Da es seine fünfte ist, bleibt ihm kommende Woche nur die Zuschauerrolle.

Trimmel bringt eine Ecke scharf vors Bremer Tor. Pavlenka geht auf Nummer sicher und faustet die Kugel weg.

Toprak nimmt mit vollem Risiko einen Abpraller aus 20 Metern. Das Risiko wird nicht belohnt, die Kugel rauscht weit übers Tor. Immerhin - der erste Torschuss in dieser Partie.

Wieder Bremen, wo Rashica Bittencourt auf der rechten Seite bedienen will. Doch das Ding war definitiv zu steil und geht ins Toraus.

Patzer von Berlin im Spielaufbau, Eggestein dazwischen, in der Folge kommt Selke im Strafraumzentrum an den Ball. Da ist aber alles zu dicht - Selke spielt sich fest.

Eine Anfangsphase, wie sie zu erwarten gewesen war. Für beide Teams steht Sicherheit erstmal im Vordergrund. Die beiden Strafräume sind bislang eher wenig frequentiert.

Berlins Bülter setzt sich mit viel Einsatz auf der linken Seite durch, sein Pass ins Zentrum landet aber direkt in der Bremer Abwehr.

Jetzt mal ein direkt gespielter Angriff der Bremer. Rashica will von links ins Zentrum passen, aber der abgefälschte Pass landet direkt in den Armen von Gikiewicz.

Der SV Werder zunächst, nennen wir es mal "sehr überlegt". Die Gäste drücken die Hanseaten aktuell ziemlich in ihre eigene Hälfte.

Union direkt mit viel Vorwärtsdrang. Die "Eisernen" attackieren schon weit vor der Mittellinie.

Los geht's. Schiedsrichter Daniel Schlager hat die Partie im mit 42.100 Zuschauern ausverkauften Weserstadion angepfiffen.

Anpfiff 1. Spielhälfte

Im Vergleich zum Pokalspiel rückt Ömer Toprak bei Werder für Milos Veljkovic in die Anfangself. Bei Union fehlt der gesperrte Marvin Friedrich. Für ihn spielt Florian Hübner.

Unions Trainer Urs Fischer erwartet eine bissige Bremer Mannschaft. "Sie wollen den Schwung vom Pokalsieg gegen Dortmund mitnehmen. Sie werden bereit sein", sagte der Schweizer, der dasselbe natürlich bei seinem Team voraussetzt.

Die Bremer hatten im Vergleich zu den Berlinern, die am Mittwoch beim Viertligisten SC Verl gewannen, einen Tag mehr Regenerationszeit. Union betrachtet das jedoch nicht als Nachteil. "Die Zeit reicht aus, um gut zu regenerieren", sagt Berlins Kapitän Christopher Trimmel. "Für beide Mannschaften geht es um sehr viel. Das wird man merken."

Der 1. FC Union will bei Werder den Vorsprung auf die Abstiegsplätze vergrößern. "Uns erwartet dort ein heißer Fight", sagte Verteidiger Christopher Lenz: "Es ist ein wichtiges Spiel in der Liga. Beide Mannschaften wissen, worum es geht. Wir fahren nach Bremen, um Punkte zu holen."

Eine wichtige Rolle soll Winterneuzugang Davie Selke einnehmen, dessen Mitwirken wegen Problemen mit dem Hüftbeuger auf der Kippe stand. "Er hat für den Gegner eine sehr unangenehme Art. Er ist eklig", beschrieb Kohfeldt seinen neuen Hoffnungsträger im Angriff.

Gäbe es für Werder mit dem zweiten Sieg innerhalb kurzer Zeit das nächste Erfolgserlebnis, dürfte das lange verschüttete Selbstvertrauen weiter zunehmen - und Berlin wäre zurück im Abstiegskampf. "Bislang spielen sie aber eine deutlich bessere Saison als wir", erkannte Kohfeldt die bisherige Berliner Leistung an.

Doch an der Weser macht sich neuer Mut breit. "Die Mannschaft hat eine gewisse Qualität nun nachgewiesen. Dinge, für die wir stehen, sind noch da. Es ist nicht alles weg", erläuterte Kohfeldt.

Und so hoffen sie in Bremen auf den Rückenwind durch den Pokalerfolg. Doch Florian Kohfeldt weiß auch, dass Pokal und Liga-Alltag nicht vergleichbar sind. "Es wird ein ganz anderes Spiel mit einer ganz anderen Ausgangslage", sagt der Werder-Coach.

Union Berlins Auswärtsbilanz ist mit einem Sieg zwar ebenso schlecht wie Bremens Heimbilanz. Doch der Aufsteiger hat aktuell immerhin noch sechs Punkte Vorsprung auf Werder, das ja eigentlich in dieser Saison um die internationalen Ränge mitmischen wollte.

Im heimischen Weser-Stadion gelang den Bremern in dieser Saison nicht viel. Lediglich einen Sieg in neun Bundesliga-Partien verzeichnen die Hanseaten auf der Habenseite.

Der SV Werder kegelte am Dienstag mehr als überraschend Borussia Dortmund aus dem DFB-Pokal. Doch in der Bundesliga rangiert das Team von Trainer Florian Kohfeldt aktuell auf dem Relegationsplatz und schwebt in höchster Abstiegsgefahr.

In Bremen treffen jetzt gleich zwei frischgebackene Pokal-Viertelfinalisten aufeinander. In der Liga allerdings treten beide Vereine unter unterschiedlichen Vorzeichen an.