Borussia Dortmund : Bayer 04 Leverkusen

Die Partie ist gar nicht wieder angepfiffen worden. Der BVB hat eine gelungene Generalprobe für die Champions League gefeiert, die Werkself wurde in dieser Höhe etwas unter Wert geschlagen.

Abpfiff 2. Spielhälfte

Jetzt wird's noch bitter für Bayer: Konter über drei Stationen auf rechts, Bruun Larsen auf Reus, und der schiebt zum Endstand ein.

Bei Bayer, das hier wirklich nicht schlecht auftrat, war dieses letzte Quäntchen Siegeswillen vor allem in den letzten 40 Minuten nicht auszumachen. Hinzu kommt die wenig torgefährliche Offensive. Das reichte für den Unterschied heute.

Der BVB hat sich nach der Pleite in Berlin zurückgemeldet. Engagement, Spielkontrolle, Torgefahr, der Wille zu siegen - all das hat gestimmt.

Havertz rennt Hakimi um. Gelb ist dafür die richtige Farbe.

Guerreiro macht endgültig den Deckel drauf. Sancho geht auf rechts durch, passt scharf in die Mitte, wo Hradecky das Leder abklatscht. Den Abpraller versenkt Guerreiro zur endgültigen Entscheidung im Bayer-Netz.

Guerreiro passt, Reus startet in den Fünfer - Hradecky ist schneller und wirft sich auf die Kugel. Mal wieder eine kleine Chance für den BVB.

Das war pure Verzweiflung: Tah zieht aus 28 Metern ab - und weit drüber.

Mag gut sein, dass der BVB jetzt schon die Champions-League-Partie am Mittwoch im Kopf hat, das Tempo jedenfalls hat sehr nachgelassen.

Dortmund stellt geschickt alles zu, Leverkusen sucht, aber findet keine Räume - so sieht die Geschichte dieses Spiels aktuell aus.

Jetzt mal wieder Leverkusen und einem Kopfball von Bailey. Doch die Flanke von Bellarabi war ein wenig zu ungenau, Bailey kommt nicht hinter den Ball, das Leder geht links vorbei am BVB-Tor.

Die Intensität in dieser Partie hat ein wenig nachgelassen. Der BVB hat das Ganze hier sichtbar im Griff und spielt die Führung - bislang - sehr abgeklärt und engagiert runter.

Leverkusen lässt den letzten Zug, den letzten Funken im Angriff vermissen. Der wäre aber jetzt enorm wichtig, falls die Gäste die Partie hier nochmal offen gestalten wollen.

Havertz aus kurzer Distanz, doch Bürki ist mit dem Fuß dran. Das war schon die dritte richtig gute Chance für die Werkself in Halbzeit zwei.

Hakimi passt an die Strafraumgrenze zu Alcácer. Dem ist offenbar nicht bewusst, wie viel Platz er da hat, und zieht direkt ab. Weit übers Tor.

Dortmund ist nun in einer komfortablen Situation, kann die Gäste kommen lassen und dann über schnelles Umschaltspiel versuchen, weitere Treffer zu erzielen.

Wieder so ein schneller Angriff des BVB, doch Hakimis für Reus gedachte Flanke rauscht ins Toraus.

Allerdings ist das, was der BVB bislang zeigt, wirklich beeindruckend. Zweimal im richtigen Moment das Tempo verschärft und zugeschlagen, das hat schon Klasse.

Das dürfte ganz schwer für die Rheinländer werden, das Ding hier noch zu drehen. Nicht weil sie um Welten schlechter wären als der BVB, sondern weil sie nach wie vor große Probleme haben, die Kugel im Tor unterzubringen.

Wendell catcht Sancho da förmlich um. Klare Sache: Gelb.

Und so ist Fußball: Eigentlich ist Bayer am Drücker, doch dann kann sich Sancho auf der rechten Seite durchsetzen. Den Pass ins Zentrum lässt Alcácer klasse durch und Reus vollendet cool und flach.

Direkt danach eine ganz dicke Chance für Bayer: Bellarabi geht allein aufs BVB-Tor zu, verzieht aber neben den langen Pfosten. Bayer startet eindrucksvoll in diese zweite Hälfte!

Die erste Chance in Halbzeit zwei hat Bayer: Guerreiro mit einem Ballverlust in der Nähe des eigenen Strafraums, doch der eingewechselte Bailey kann nicht einnetzen. Akanji klärt.

Bei Bayer soll Bailey für mehr Durchschlagskraft im Angriff sorgen, der BVB ist unverändert zurück.

Anpfiff 2. Spielhälfte

Verdiente Führung für den BVB wegen der höheren Torgefahr in einer hochklassigen Partie, der noch etwas die Torszenen fehlen. Bayer nahezu gleichwertig, doch vor dem gegnerischen Tor hapert's noch arg. Bis gleich.

Abpfiff 1. Spielhälfte

Der BVB in der Vorwärtsbewegung, als Amiri an den Ball kommt. Doch er entscheidet sich für die schlechteste Lösung, zieht ab - und verzieht.

Bis an den Strafraum sieht das bei Bayer alles sehr ordentlich aus. Aber dann fehlt doch die Torgefahr.

Nächster Versuch aus der Distanz von Volland - neben den linken Pfosten.

Die Gastgeber haben das Tempo wieder ein wenig rausgenommen, überlassen Bayer wieder mehr die Initiative.

Volland lässt Hummels aussteigen, doch dann übernimmt Delaney. Noch keine größere Schwäche bislang in der BVB-Hintermannschaft.

Bender will in den Dortmunder Strafraum durchstecken, doch Akanji löst das ganz abgeklärt und souverän.

Der Führungstreffer bedeutete übrigens die erste 1:0-Führung der Dortmunder in dieser Saison.

Der BVB hat nun ganz klar die Hoheit über die Partie übernommen.

Amiri reißt Witsel an der eigenen Torauslinie von den Beinen und sieht dafür ganz klar Gelb.

Getümmel im Bayer-Strafraum. Nacheinander vergeben Delaney und Hakimi aus kurzer Distanz. Da hätte der BVB nachlegen müssen!

Also, nun werden die Karten wieder neu gemischt. Aber als der BVB in den vergangenen Minuten das Tempo angezogen hat, kam Bayer einfach nicht mehr hinterher.

Bayer hatte im Halbfeld den Ball verloren, Hakimi flankte zentimetergenau auf den Fuß des im 16er heranspritzenden Alcácer und der vollendet volley unter die Latte. Recht nah an großem Kino.

Der Treffer wird aber wegen möglichem Abseits nochmal überprüft - doch das Tor zählt!

Und im direkten Gegenzug bekommt Akanji gerade noch eben das Bein in Bellarabis Schuss.

Zuvor hatte der Bayer-Keeper schon den ersten Schuss von Reus stark pariert.

Was für eine sensationelle Parade von Hradecky! Er verhindert auf der Linie gegen Brandt mit einem Wahnsinnsreflex den Rückstand.

Wieder lässt sich Brandt relativ leicht von Wendell das Leder abnehmen.

Bellarabi versucht's jetzt einfach mal auf eigene Faust: Flachschuss aus 16 Metern Richtung linker Pfosten. Aber Bürki muss nicht eingreifen, die Kugel zischt einen guten Meter am Tor vorbei.

Da löst Witsel am eigenen Strafraum gegen drei Leverkusener eine knifflige Situation ganz cool - doch beim folgenden schnellen Gegenangriff produziert Brandt einen ganz leichten Fehlpass. Der Ex-Leverkusener wirkt noch sehr nervös.

Die Partie bleibt physisch auf einem extrem hohen Level. Dieses Tempo dürften beide Teams wohl kaum 90 Minuten gehen können.

Der BVB legt nach: Dieses Mal verpasst Hummels im Fünfer um Haaresbreite den Freistoß von Reus.

Erste ansatzweise gefährliche Szene der Partie, nachdem Reus einen Freistoß ganz nah und scharf vors Bayer-Tor schlägt. Hradecky ist einen Sekundenbruchteil eher mit der Faust am Ball als Witsel mit dem Kopf.

Jetzt mal ein Versuch eines schnellen Dortmunder Angriffs. Aber der Pass auf Brandt kommt zu steil und geht ins Toraus.

Leverkusen versucht nach den etwas zurückhaltenden ersten Minuten nun, das Kommando zu übernehmen. Momentan gelingt das. Klarer Ballbesitzvorteil bei den Gästen vom Rhein.

Bellarabi sorgt auf der linken Leverkusener Angriffsseite bislang für mächtig Wirbel - Chancen gab's aber noch keine.

Da hatte Lasse Koslowski an der Seitenlinie lange gezögert bei Bellarabis Abschluss. Aber dann hebt er wie erwartet die Fahne: Abseits. Der Schuss wäre aber sowieso neben das Tor gegangen.

Sehr intensive Partie in diesen ersten Minuten - aber dadurch bedingt auch noch mit vielen Ballverlusten.

Beide Kontrahenten sind mit viel Bewegung unterwegs. Leverkusen momentan noch etwas mehr um Spielberuhigung und Passsicherheit bemüht.

Die Borussia startet sehr hoch, setzt Bayer schon ab dem eigenen Strafraum unter Druck.

Los geht's: Schiedsrichter Daniel Siebert hat die Top-Partie im ausverkauften Dortmunder Stadion vor 81.000 Zuschauern angepfiffen.

Anpfiff 1. Spielhälfte

Riesenstimmung schon vor dem Anpfiff auf den Rängen. Ein würdiger Rahmen für das erhoffte Fußballfest.

Und noch ein Blick in die Statistik, die vor allem BVB-Fans Hoffnung machen dürfte: In den jüngsten fünf Duellen zwischen dem BVB und Bayer fuhren die Dortmunder 13 der möglichen 15 Punkte ein, dabei schossen die Schwarz-Gelben satte 18 Treffer. Zuletzt gab es für die Borussia sogar drei Siege in Serie gegen die Werkself.

Beide Teams müssen je einen kurzfristigen Ausfall verkraften: Beim BVB fehlt Lukas Piszczek (Muskelprobleme), bei Leverkusen ist Kerem Demirbay aus privaten Gründen nicht dabei.

Für Julian Brandt ist es natürlich eine ganz besondere Partie. "Die Jungs wiederzusehen und gegen sie zu spielen nach fünfeinhalb Jahren, das ist ein bisschen komisch", bekannte er im Vorfeld. Und Brandt sieht sein Team in der Bringschuld: "Für uns ist das Spiel eine gute Chance zu zeigen, dass wir wieder zurückkommen."

Dass der BVB nach der Pleite bei Union mehr unter Druck steht als sein Team interessiert Bosz offenbar nicht: "Ich bin ein Trainer, der sich auf die eigene Mannschaft fokussiert. Es bringt mir nichts, darüber nachzudenken, was in Dortmund passiert."

Im Gegensatz zu seinem Gegenüber Favre zeigte sich Bayer-Coach Bosz vor der Partie vorfreudig: "Das wird ein Topspiel sein. Und wenn man dann noch das andere Topspiel zwischen Leipzig und München sieht, kann das für Fußball-Liebhaber ein schöner Tag werden."

Zum wiederholten Male dementierte Favre daher vor dem Duell mit Leverkusen, dass er noch immer mit dem ambitionierten Saisonziel der Borussia fremdelt: "Ich will immer das Maximum. Aber ich will doch nur nicht jeden Tag darüber sprechen, ich muss mich auf meinen Job konzentrieren."

Eine weitere Niederlage könnte hingegen für größere Unruhe beim selbst ernannten Titelanwärter sorgen und den Druck auf Trainer Lucien Favre erhöhen. "Nach der Niederlage in Berlin müssen wir Gas geben", forderte Julian Brandt. Favre wird dabei im Fokus stehen. Denn zuletzt kamen leise Zweifel auf, ob das Phlegma des Schweizers - der kein emotionaler Heißmacher ist - mit den hohen BVB-Zielen zusammenpasst.

Gerade die Dortmunder haben etwas gutzumachen: die 1:3-Pleite bei Aufsteiger Union Berlin am vergangenen Spieltag. Hinzu kommt: Dem BVB steht mit der heutigen Partie, dem Aufeinandertreffen mit dem FC Barcelona in der Champions League am Dienstag und der Auswärtsaufgabe bei Eintracht Frankfurt am nächsten Sonntag ein mehr als anspruchsvolles Programm bevor. Da käme ein Sieg heute psychologisch gerade recht.

Leverkusen liegt mit zwei Siegen und einem Remis momentan auf Tabellenplatz vier, Dortmund mit zwei Erfolgen und einer Niederlage einen Punkt hinter Bayer auf Rang fünf.

Die Partie steht unter dem Attribut "richtungsweisend". Beide Kontrahenten sind Champions-League-Teilnehmer, beide haben die obersten Tabellenregionen im Fokus - und beide dürfen sich eigentlich keine Niederlage erlauben.

Kaffee und Kuchen wird es heute Nachmittag wohl nicht geben - obwohl beim Topduell zwischen Dortmund und Leverkusen einige Wiedersehen anstehen: Borussia Dortmunds Julian Brandt trifft auf seine alten Kollegen und auf seinen Kumpel Kai Havertz, und Bayer-Coach Peter Bosz ging den umgekehrten Weg wie Brandt, trainierte den BVB in der Hinrunde 2017, bevor er im Januar 2019 Leverkusen übernahm.