VfB Stuttgart : VfL Wolfsburg

Und Wolfsburg hat es zumindest trotz der Niederlage noch in der eigenen Hand, den Kurs Richtung Europa beizubehalten.

Freude und Erleichterung bei den Stuttgartern: Der Relegationsplatz ist gesichert. Doch den Schwaben stehen natürlich noch zwei wohl richtig harte Relegationsspiele bevor.

Abpfiff 2. Spielhälfte

Kleines Trostpflaster für die Gäste: Trotz der Niederlage blieben sie wegen der aktuellen Bremer Führung in Hoffenheim auf Europaplatz sieben.

Und auch die Höhe dieses Ergebnisses geht absolut in Ordnung. Für den VfB - neben dem jetzt sicheren Relegationsplatz - sicher ein guter Anschub für die bald anstehenden Relegationsspiele.

Wirklich starke Vorstellung des eingewechselten Didavi, der das Stuttgarter Angriffsspiel mit seiner Einwechslung entscheidend belebt hat.

Didavi beseitigt die letzten Zweifel. Nach Pass von Gentner vollendet er aus dem Strafraumzentrum flach in die rechte Ecke. Wolfsburg schaut zu.

Die Gesänge der VfB-Fans schallen durchs Stadion. Und es deutet nach wie vor nichts darauf hin, dass der VfB diesen Vorsprung nicht nach Hause brächte.

Willig zieht jetzt die Sicherheitsoption, bringt mit Badstuber einen kopfballstarken Abwehrmann für den offensiven Donis.

Fast der dritte Stuttgarter Treffer, aber Gonzalez verpasst eine scharfe Hereingabe am langen Pfosten um Zentimeter.

Die Zeit läuft den Wolfsburgern davon, die hier aber weiterhin kraft- und ideenlos agieren.

Donis erkämpft sich auf der rechten Seite die Kugel, passt in den Rücken der Wolfsburger Abwehr, wo aber kein Kollege abschließen kann.

Toller Einsatz von Gonzalez, der vor dem eigenen Strafraum im Spurt einen Flankenwechsel der Wolfsburger per Kopf entschärft.

Trotz dieser Chance: Wolfsburg lässt weiter den nötigen Siegeswillen vermissen, um hier noch was zu drehen.

Mal wieder eine halbwegs gefährliche Gästeaktion. Weghorst fehlen in der Luft nach der scharfen William-Flanke aber etwa fünf Zentimeter Höhe.

Gewühle im Gästestrafraum, ein Wolfsburger befördert die Kugel dann weg.

Tisserand holt Donis an der Seitenlinie von den Beinen und sieht zu Recht Gelb.

Noch eine halbe Stunde zu spielen. Fiele hier jetzt schnell der Anschlusstreffer, würden die Karten wohl nochmal ganz neu gemischt. Doch aktuell deutet wenig darauf hin.

Die "Wölfe" präsentieren sich weiter relativ zahnlos, finden nicht zu ihrem Spiel. Die Gastgeber zeigen eindeutig den größeren Siegeswillen - insofern ist die Führung absolut verdient.

Knoche ist der Ball im Strafraum vor die Brust gesprungen, die Stuttgarter Fans fordern Strafstoß, aber Brych lässt weiterspielen. Absolut korrekt.

Das sollte dem Spiel der Schwaben eigentlich jetzt mehr Sicherheit verleihen.

Supereinstand für den gerade eingewechselten Didavi, der sich auf der linken Seite durchsetzt, punktgenau in die Mitte auf Donis passt, der die Kugel zentimetergenau ins rechte Eck spitzelt.

Der Ball läuft jetzt bei den Gästen. Weghorst kommt am Fünfer zum Kopfball, platziert die Kugel unter Bedrängnis aber neben den rechten Pfosten.

Aber der VfB macht zumindest zunächst nicht den Fehler, die Wolfsburger ihr Spiel aufziehen zu lassen. Die Schwaben versuchen ihrerseits weiter, Druck nach vorn aufzubauen.

Die ersten Aktionen gehören den Gästen, die sich mit der Einwechselung von Malli bessere Situationen nach Ballgewinnen erhoffen.

Was haben die Wolfsburger noch auf der Pfanne? Wegen des Zwischenstandes in Hoffenheim liefe es eigentlich prima für die "Wölfe" - aber nur, wenn sie hier noch zweimal treffen würden.

Der VfB ist unverändert zurück.

Anpfiff 2. Spielhälfte

Der VfB belohnt sich also doch noch für seine Bemühungen und ist aktuell sicher Tabellen-16. Doch ob sich die Wolfsburger so einfach mit diesem Rückstand abfinden? Bis gleich.

Abpfiff 1. Spielhälfte

Und als alle auf den Pausenpfiff warten, fällt doch noch die Führung für den Gastgeber. Castro zieht von der Strafraumgrenze ab, die Kugel wird zweimal abgefälscht und prallt vom linken Pfosten ins Tor.

Wow, fast ein Tor des Jahres durch Arnold, der Zieler zu weit vor seinem Tor sieht und aus der eigenen Hälfte einfach mal aufs VfB-Tor abzieht. Zieler wäre zu spät gekommen - doch die Kugel tropft oben aufs Tornetz.

Die Schwaben agieren nach wie vor sehr einsatzfreudig und bemüht. Doch für irgendeine Torgefahr fehlt die Präzision bislang völlig.

Auf der Gegenseite Mehmedi aus 18 Metern - genau auf Zieler im Stuttgarter Tor.

Etwas unübersichtliche Situation mit Flipperelementen im Wolfsburger Strafraum nach einer Ecke. Letztlich hat Pervan die Kugel aber sicher.

Immerhin mal ein Schuss aufs Wolfsburger Tor, auch wenn der Flachschuss von Donis den Wolfsburger Keeper Pervan nicht vor nennenswerte Probleme stellt.

Gonzalez traut sich relativ frei nicht, aus 16 Metern einfach mal aufs Wolfsburger Tor abzuziehen, spielt stattdessen ab. Ein Indiz für Stuttgarter Verunsicherung.

Aber auch die Wolfsburger bringen nichts Gefährliches in den Stuttgarter Strafraum. Klaus mit einem Pass ins Strafraumzentrum - und direkt in eine Traube von Stuttgartern.

Die Schwaben mit den etwas höheren Spielanteilen. Doch fünf Meter vor dem Wolfsburger Strafraum ist dann meist Schicht.

Kurzer Blick auf die beiden anderen Kellerkinder: Sowohl bei Nürnberg als auch bei Hannover sind noch keine Tore gefallen.

Mal wieder sowas wie eine Torchance, als Pervan nach einer Flanke von Castro gerade so die Fäuste vor den heranstürmenden Stuttgartern hinbekommt.

Spannung ist hier natürlich nach wie vor in der Partie, zumal sich keine Mannschaft ein deutliches Übergewicht erarbeitet. An der Qualität hapert's allerdings gerade mächtig. Seit den beiden Torchancen in den Anfangsminuten hat sich in den Strafräumen so gut wie nichts getan.

Und die zweite folgt sogleich: Guilavogui sieht Gelb für ein taktisches Foul.

Esswein holt Steffen ziemlich rustikal von den Beinen. Schiedsrichter Brych zückt zum ersten Mal Gelb.

Konterversuch der Stuttgarter über Gonzalez, der Esswein aber einen Tick zu spät bedient. Esswein muss Tempo rausnehmen und schon sind mehrere Abwehrspieler um ihn herum.

Das Tempo hat inzwischen deutlich abgenommen, wirklicher Spielfluss kommt durch die vielen Ballverluste nicht auf. Ziemlich zerfahren aktuell das Ganze.

Jetzt aber bekommen die Stuttgarter den Ball mal längere Zeit nicht weg vom eigenen 16er. Doch eine gute Gelegenheit für die "Wölfe" resultiert daraus nicht. Ist auch viel Glückssache hier auf dem seifigen Rasen. Gezielte Aktionen werden da schwierig.

Viele Balleroberungen des VfB im Mittelfeld, das anschließende Umschalten funktioniert meist ebenfalls flott.

Schon nach zehn Minuten ist diese Partie hier absolut offen. Inzwischen mit deutlichen Vorteilen für die Schwaben, die die "Wölfe" jetzt mächtig unter Druck setzen.

Esswein versucht angesichts des rutschigen Bodens einfach mal einen Aufsetzer aus 22 Metern. Pervan im Wolfsburger Tor aber nimmt die Kugel sicher auf.

Akolo wird am Strafraum von Esswein bedient, rutscht aber weg und verliert den Ball. Doch nochmal bekommt Akolo eine Schusschance - und verzieht flach neben den linken Pfosten.

In Stuttgart schüttet es zwischenzeitlich wie aus Kübeln, was die Aufgaben der Akteure auf dem Rasen sichtlich erschwert.

Der Kölner Keller schaltet sich ein - aber es bleibt bei Brychs Entscheidung: kein Strafstoß.

Und auch an der nächsten aufregenden Szene ist William beteiligt, als er Gonzalez im eigenen Strafraum von den Füßen holt.

Und da ist schon die erste Chance für die Gäste: Der weit aufgerückte William stochert die Kugel im Fünfer Richtung Tor. Aber links vorbei.

Wie werden beide Teams die Sache hier angehen? Die Gäste könnten theoretisch erstmal die Gastgeber kommen lassen. Doch in den beiden ersten Minuten läuft der Ball fast nur durch die Wolfsburger Reihen.

Los geht's: Schiedsrichter Felix Brych hat die Partie vor 54.000 Zuschauern in Stuttgart angepfiffen.

Anpfiff 1. Spielhälfte

In einen möglichen Wechsel von Trainer Tim Walter vom Zweitligisten Holstein Kiel zu den Schwaben kommt übrigens Bewegung. Die Kieler bestätigten erstmals, dass eine Anfrage der Schwaben bei Holstein eingegangen und auch Walter in dieser Sache an den Verein herangetreten ist.

Der VfB muss auf den am Knie verletzten Andreas Beck verzichten, ebenso auf Timo Baumgartl und Erik Thommy. Kapitän Christian Gentner steht erstmals seit seiner Verletzung wieder in der Startelf. "Gentner ist Kapitän dieser Mannschaft und eine Mannschaft braucht ihren Kapitän auf dem Platz", sagte Willig.

Nicht mit nach Stuttgart ist John Anthony Brooks gereist. Der Innenverteidiger fällt wegen einer Innenbandverletzung aus. Dagegen steht der französische Außenverteidiger Jerome Roussillon vor seinem Comeback nach Oberschenkelproblemen. William hat seine Gelbsperre abgesessen.

"Wir fahren mit viel Freude nach Stuttgart, wissen aber auch, dass da eine schwere Aufgabe auf uns wartet", sagte Labbadia, der den VfB von 2010 bis 2013 betreute. Er wünscht seinem Ex-Klub "das Beste für den Klassenerhalt" - man fahre aber "natürlich nach Stuttgart, um unsere eigenen Ziele zu erreichen."

Druck verspürt Labbadia nicht: "Es ist eher eine positive Anspannung." Denn die vergangenen beiden Spielzeiten beendeten die Wolfsburger dort, wo die Stuttgarter aktuell stehen. "Wir wissen also, wo wir herkommen", betonte Labbadia.

Sogar Rang vier und die Champions League sind bei zwei Zählern Abstand für die "Wölfe" noch nicht abgeschrieben, auch wenn Bruno Labbadia betont: "Wir schauen nie auf die Tabelle."

Einen Schritt gehen will auch Willigs Gegenüber Bruno Labbadia in seinem letzten Auswärtsspiel mit Wolfsburg. Der scheidende Wolfsburger Trainer könnte mit seinem Team heute einen europäischen Platz eintüten - sofern die "Wölfe" gewinnen und Werder Bremen zeitgleich die TSG Hoffenheim schlägt.

Willig will sich nur auf sein eigenes Team fokussieren: "Wir wollen in diesem Wettrennen Dynamik aufnehmen. Wir wollen nicht schauen, dass die anderen stehen bleiben, sondern wir wollen diesen Schritt gehen."

Doch die Schwaben wollen die Relegation heute aus eigener Kraft perfekt machen. "Für mich ist dieses Spiel ein Halbfinale um dieses Relegationspokalendspiel. Wenn wir es gewinnen, dann brauche ich kein anderes Ergebnis auf einem anderen Platz", sagte Interimscoach Nico Willig vor dem letzten Heimspiel der Saison.

Sicher, nach den verrückten Europapokal-Abenden in dieser Woche sollte man mit Prognosen vorsichtig sein. Doch die Realität sieht so aus: Der VfB kann nur noch auf einen direkten Abstiegsplatz rutschen, wenn er die beiden letzten Spiele verliert und gleichzeitig Nürnberg oder Hannover ihre beiden letzten Spiele gewinnen.

In der heutigen Partie in Stuttgart ist noch richtig Spannung drin. Der VfB könnte mit einem Sieg den Abstiegsrelegationsplatz endgültig aus eigener Kraft sichern. Und Gegner Wolfsburg könnte - sofern es perfekt läuft - die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb klarmachen.