VfB Stuttgart : Hannover 96

Schluss in Stuttgart: Ein in allen Belangen überlegener VfB stellte im ersten Durchgang die Weichen für den klaren Sieg gegen Hannoveraner, die in dieser Verfassung nicht bundersligatauglich sind.

Abpfiff 2. Spielhälfte

Die Hannoveraner sehnen nur noch den Schlusspfiff herbei.

Und die Stuttgarter Fans singen: "Oh, wie ist das schön." Stimmt, so etwas hat man hier wirklich lange nicht gesehen.

Abstoß Esser zu Wimmer am linken Strafraumrand. Der spielt den Ball zu Asano, der ihn sofort verliert. Gentner übernimmt die Kugel und passt in den Rückraum, Zuber ist zur Stelle und netzt aus sieben Metern flach ein.

Esswein-Flanke von links. Im Strafraumzentrum spitzelt Zuber den Ball über das Tor.

Das sollte die Vorentscheidung sein.

Castro-Ecke von rechts, Müller klärt den Ball vor die Füße Zubers. Dessen Schuss im Strafraum fälscht Jonathas gegen die Laufrichtung von Esser ins eigene Tor ab.

Jetzt geraten Esswein und Bakalorz heftig aneinander, der Stuttgarter ist kaum zu beruhigen. Zuvor hatte es einen Zweikampf zwischen Zuber und Bakalorz gegeben.

Defensiver Wechsel beim VfB.

Jetzt flankt Albornoz in den Stuttgarter Strafraum, Jonathas kommt mit dem Kopf nicht richtig hinter den Ball.

War das doch noch das Signal für eine Hannoveraner Aufholjagd? In den verbleibenden gut 20 Minuten inklusive Nachspielzeit kann noch einiges passieren.

Und dann trifft er doch: Haraguchi wird rechts steil geschickt, marschiert und flankt genau auf den Kopf von Jonathas, der den Ball aus fünf Metern über die Linie drückt.

Chance für Hannover? Nein. Jonathas kommt nach Kopfballverlängerung von Wood zwar am zweiten Pfosten zum Abschluss, stand dabei aber auch klar abseits.

Hanover steht hinten jetzt nicht mehr unter Dauerdruck, kann nach vorne aber auch keinen aufbauen.

Stuttgart lässt es weiterhin deutlich defensiver als im ersten Durchgang angehen. So bekommt Hannover mehr Ballbesitz, ohne diesen bislang nutzen zu könen.

Sorgs fünfte gelbe Karte. Damit ist er fürs kommende Spiel gesperrt.

Sorg räumt Gomez im Mittelfeld ab, das gibt Gelb.

Asano wird links steil geschickt, Kabak trennt ihn fair vom Ball und klärt ins Seitenaus.

Hannover hat dadurch jetzt mehr Platz und kommt sogar vors Stuttgarter Tor. Wood bedient Jonathas per Kopf am zweiten Pfosten, doch der steht klar abseits.

Der VfB agiert jetzt vornehmlich im Verwaltungsmodus und lauert auf Konter.

Aber schon wieder der VfB: Ascacibar zieht aus 15 Metern ab, verzieht den Ball aber - links geht die Kugel am Tor vorbei.

Der Ball läuft jetzt etwas besser durch die Hannoveraner Reihen.

Erster Torschuss von Hannover: Einen abgewehrten Ball von Pavard zimmert Haraguchi aus 20 Metern aufs Stuttgarter Tor, trifft aber nur die Torstange.

Gomez schickt Esswein in den Hannoveraner Strafraum, doch das Zuspiel ist etwas zu lang.

Ob Hannover im zweiten Durchgang ein anderes Gesicht zeigt? Lassen wir uns überraschen.

Doll stellt auf Viererkette um. Der VfB ist unverändert aus der Kabine gekommen.

Weiter geht's in Stuttgart.

Anpfiff 2. Spielhälfte

Pause in Stuttgart: Ein wirklich in allen Belangen überlegener VfB führt auch in der Höhe völlig zurecht. Hanover wird sich etwas einfallen lassen müssen, sonst droht hier in Debakel.

Abpfiff 1. Spielhälfte

Castro zieht die Ecke rein, vier Hannoveraner, allen voran Weydandt, können Kabak am Fünfer nicht am Kopfball hindern und wieder zappelt der Ball im Netz.

Esswein erläuft sich links den Ball, passt von der grundlinie zurück zu dem freistehenden Ascacibar. Dessen Schuss pariert Esser großartig zur sechsten VfB-Ecke.

Castro reklamiert beim Schiedsrichter ein Handspiel, Dankert schaltet den Videoassistenten ein und lässt dann weiterspielen.

Fünfte Ecke für den VfB, nachdem Beck Anton unter Druck gesetzt hat: Hannover klärt zunächst. Der zweite Ball landet bei Gomez am Fünfer, Esser pariert den Kopfball mit einem guten Reflex.

Hannovers Trainer Doll sieht sehr, sehr nachdenklich aus.

Auch wenn der Stuttgarter Druck jetzt etwas nachgelassen hat, man hat überhaupt nicht das Gefühl, dass die Hannoveraner planvoll zu einem Treffer kommen könnten. Jetzt flankt Albornoz von links, Zieler verschätzt sich, aber mehr auch nicht. Der Patzer bleibt ohne Folgen.

Ecke für den VfB: Esser, bester Hannoveraner, faustet sie weg.

Der VfB ist nach wie vor in allen Belangen überlegen. Erschreckend auch, dass Hannover nicht mal den Eindruck erweckt, eine Mannschaft zu sein.

Und der VfB gibt gleich wieder eine Antwort: Zuber wird von Ascacibar steil geschickt, kommt im Hannoveraner Strafraum aber frei vor Esser den berühmten Schritt zu spät.

Nochmal Hannover: Einen weiten Ball von Wimmer schnappt sich Zieler ohne Probleme.

Jetzt mal ein Missverständnis in der VfB-Abwehr. Einen Abpraller rührt Weydandt am Sechzehner nicht an, weil er abseits gestanden hätte. Asano kommt aber nicht an VfB-Keeper Zieler vorbei, der rechtzeitig aus dem Tor gekommen ist und die Situation bereinigt.

Und so steht 96-Trainer Doll kopfschüttelnd am Spielfeldrand.

Hier spielt der Drittletzte gegen den Vorletzten, und es offenbart sich ein Klassenunterschied. Es sieht düster aus für die Hannoveraner, denen absolut nichts gelingt, weder hinten noch nach vorne.

Diese individuellen Fehler bei Hannover sind schon haarsträubend und zeugen von großer Verunsicherung innerhalb der Mannschaft.

Und folgerichtig hat der VfB die nächste dicke Chance: Anton spielt 30 Meter vorm Tor einen Rückpass zu Keeper Esser. Gomez kommt dazwischen und zieht im Sechzehner ab - Esser pariert das Ding irgendwie.

Alle Zahlen sprechen für den VfB: 5:0 Torschüsse, 2:0 Schüsse aufs Tor, 3:0 Ecken, über 57 Prozent Ballbesitz, 56 Prozent gewonnene Zweikämpfe, und auch schon 600 Meter mehr gelaufen.

Was Hannover hier bisher abliefert, ist in jeder Hinsicht nicht bundesligatauglich.

Das Abwehrverhalten der Hannoveraner, es ist grotesk. Kabak stand gar nicht frei, doch alle Gegenspieler um ihn herum schauten nur zu, statt den Stuttgarter zu stören.

Dritte Ecke für den VfB: Castro schnibbelt sie in den Strafraum, Kabak steigt am höchsten und köpft aus sieben Metern ein.

Eine Viertelstunde ist rum: Stuttgart hat bislang alles im Griff, Hannover glänzt durch Harmlosigkeit und offenbart immer wieder schlimme Abwehrfehler.

Castro zieht die Ecke weit in den Strafraum, Felipe kann klären.

Nach Freistoß von Castro gibt es die nächste Ecke für den VfB.

Wieder der VfB: Beck bedient Ascacibar, der sofort zu seinem Kollegen zurückspielt. Dessen Schuss geht dann jedoch übers Tor.

Erster Vorstoß von 96: Weydandt flankt von rechts, Zieler pflückt sich die Kugel herunter.

Zehn Minuten sind gespielt: Der VfB ist drückend überlegen, führt völlig zurecht. Hannover ist bislang nur Statist.

Freistoß für den VfB vorm rechten Strafraumeck: Castro zieht ihn an den Fünfer, die Hannoveraner klären zur Ecke. Die verpufft.

Weiter der VfB im Vorwärtsgang: Ascacibar versucht es halbrechts aus 18 Metern - links vorbei.

Traumstart für den VfB. Und Hannover zeigte wieder einmal haarsträubende Abwehrfehler. So frei darf man Gomez da einfach nicht stehen lassen.

Im zweiten Anlauf klappt's für Gomez: Zuber spielt den Stürmer am Sechzehner an. Der völlig frei stehende Gomez muss sich nur noch drehen und abziehen - flach schlägt der Ball im Hannoveraner Gehäuse ein.

Das wäre was gewesen, wenn Gomez hier sofort ein Ausrufezeichen gesetzt hätte. Aber nun stehen alle vom Startschuss weg unter noch mehr Adrenalin.

Gleich eine Riesenchance nach 44 Sekunden für den VfB: Esswein bedient Gomez im Hannoveraner Strafraum. Der Stürmer marschiert, wird aber zu weit nach außen gedrängt, so dass er den Ball aus vier Metern ans Außennetz setzt.

Der Ball rollt. Schiedsrichter Bastian Dankert aus Rostock hat die Partie angepfiffen. Anstoß hatte Hannover.

Anpfiff 1. Spielhälfte

Die Mannschaften stehen schon in den Katakomben und kommen gleich auf den Platz.

Auch heute gibt es drei Wechsel bei Hannover: Wood, Sorg und Albornoz kommen für Bakalorz, Ostrzolek und Müller.

Thomas Doll sucht demgegenüber noch seine Stammelf, nach sechs Wechseln bei seinem Debüt gegen Leipzig nahm er vier, zwei und zuletzt drei Änderungen in der Anfangself vor.

Stuttgart trat zuletzt beim 1:1 in Bremen erstmals in dieser Saison mit einer unveränderten Startformation an, was zur Stabilität des Teams beitrug. Auch heute nimmt Weinzierl keine Änderungen vor.

Hannover gewann keines der vergangenen 23 Auswärtsspiele, der letzte Dreier auf des Gegners Platz datiert vom 21. Oktober 2017 und gelang in Augsburg (2:1). Die beiden Gastspiele des Jahres 2019 gingen mit 1:5 in Dortmund und 0:3 bei Hoffenheim deutlich verloren.

Der VfB ist auch vor eigenem Publikum schwach, holte in den vergangenen vier Heimspielen nur einen Punkt und kassierte elf Gegentore! Das sind mehr als in den 17 Heimspielen der vergangenen Saison zusammen. Neun Heimgegentore waren ligaweiter Bestwert 2017/18, jetzt ist Stuttgart der Bundesligist mit den meisten Gegentoren im eigenen Stadion (23).

Weitere grausame Zahlen: Stuttgart holte in den vergangenen acht Spielen ganze zwei Punkte, Hannover verlor sechs der vergangenen sieben Partien und sammelte hier drei Zähler ein. Beide Teams wurden im Laufe der Saison also noch schwächer.

Der VfB kassierte nach 23 Spieltagen die meisten Gegentore der Liga (51), Hannover die zweitmeisten (50). Und beide Teams erzielten nie in ihrer Bundesliga-Historie weniger Tore als aktuell (Stuttgart 19, Hannover 20).

Sowohl der VfB als auch 96 sind vorne und hinten zweitligareif. Beide können sich weder auf eine halbwegs stabile Defensive noch auf eine halbwegs treffsichere Offensive verlassen.

Heute wollen die Schwaben daran anknüpfen und den Vorsprung auf Hannover auf fünf Punkte ausbauen, was schon einen vorentscheidenden Charakter haben könnte.

Doll verdankte seine drei Punkte dem Heimspiel gegen früh dezimierte Nürnberger (2:0), ansonsten verlor er mit seinem Team dreimal chancenlos mit 0:3. Da zeigte Stuttgart zuletzt nicht nur beim 1:1 in Bremen etwas bessere Ansätze, auch die Leistung beim 1:3 im vorherigen Heimspiel gegen Leipzig war einigermaßen o.k.

Stuttgart und Hannover haben den Trainer schon gewechselt, eine nennenswerte Verbesserung brachte das nicht. VfB-Coach Markus Weinzierl holte in 16 Spielen elf Punkte, Kollege Thomas Doll in vier Partien drei Zähler. Das belegt, dass die Probleme woanders liegen.

Für viel Geld kamen Spieler wie Kabak, Maffeo, Gonzales, Sosa, Castro und Didavi beim VfB oder Walace, Haraguchi, Elez, Wimmer, Muslija, Wood und Asano bei 96. Eingeschlagen hat keiner davon. In Stuttgart musste Sportvorstand Michael Reschke schon gehen, während der ehemalige VfB-Manager Horst Heldt als Sportdirektor in Hannover noch im Amt ist.

Ein wichtiger Grund für den Niedergang ist die Transferpolitik beider Vereine. Der VfB versenkte für diese Saison etwa 45 Millionen Euro an Ablösesummen - mit Abstand Höchstwert der Vereinsgeschichte nach 30 Millionen im Jahr davor. Hannover kam wie schon 2017/18 auf etwa 19 Millionen Transferausgaben, mehr waren es nie.

Direktes Duell im Schneckenrennen um den Klassenerhalt zwischen Stuttgart und Hannover: Beide haben nach 23 Runden die schwächste Bilanz ihrer Liga-Geschichte, die Schwaben mit 16 Punkten und Hannover mit 14. Nur die beiden Klubs haben nach 23 Runden bereits 15 Saisonspiele verloren. Die Formulierung "Not gegen Elend" war wohl selten zutreffender.

Liebe Sportschau-Fans, herzlich willkommen zu den Sonntags-Partien des 24. Bundesliga-Spieltags. Zunächst steigt der Abstiegsgipfel zischen dem Drittletzten VfB Stuttgart und dem Vorletzten Hannover 96. Danach will der VfL Wolfsburg gegen Werder Bremen weiter fürs internationale Gschäft punkten. Wir wünschen gute Unterhaltung.