Bayern München : VfL Wolfsburg

Schiedsrichter Stegemann hat ein Einsehen mit den Wolfsburgern. Pünktlich pfeift er ab. Bayern gewinnt verdient mit 6:0.

Abpfiff 2. Spielhälfte

Noch zwei Minuten. Für Bayern war das hier nicht mehr als ein Trainingsspiel. Wolfsburg hat sich nach 30 Minuten nahezu ergeben. Die Wölfe waren hier völlig zahnlos. So kann man in München nichts holen - im Gegenteil, dann wird man abgeschossen.

Für Casteels ist das bitter. Man darf es bei sechs Gegentreffern eigentlich gar nicht schreiben. Aber er ist tatsächlich der beste Wolfsburger auf dem Platz. Bei den Toren war er machtlos. Und er hat in vielen Szenen weiteres Ungemach verhindert.

Da gehen die Wolfsburger mal in einen Zweikampf und dann gibt es Gelb.

Das Abwehrverhalten der Wolfsburger ist hanebüchen. Ribéry darf allein die linke Seite entlanglaufen. Der Franzose flankt. Lewandowski köpft. 6:0.

Kimmich darf jetzt auch noch treffen. Nach einer Flanke von Ribéry steht der Verteidiger völlig allein am zweiten Pfosten und er kann einfach nur einnicken.

Neuer mit einer starken Parade gegen Steffen. Aber der Wolfsburger stand ohnehin im Abseits. Immerhin waren die Wolfsburger da mal im Strafraum der Bayern.

Das geht für die Münchener jetzt wie im Training. Besser kann es zur Vorbereitung auf das Champions-League-Spiel am Mittwochabend gegen Liverpool kaum laufen. Und die Bayern schrauben auch noch an ihrem Torverhältnis im Vergleich zu Borussia Dortmund.

Sanches tanzt im Strafraum Roussillon aus und legt zurück auf Ribéry, der passt zu Müller. Und der ausgemusterte Nationalspieler trifft mit links durch die Beine eines VfL-Verteidigers.

Gut 15 Minuten noch. Bayern spielt das bisher souverän runter.

Lewandowski, Goretzka, Casteels. Am Ende immer wieder Casteels. Die Wolfsburger betteln fast um den vierten Gegentreffer.

Lewandowski rutscht um fünf Zentimeter an seinem zweiten Treffer heute vorbei. Nach einer Flanke von Müller fliegt der Pole heran, erwischt den Ball aber nicht.

Den Wolfsburgern gelingt nichts mehr. Selbst einfache Pässe landen jetzt oft im Aus oder bei den Bayern-Spielern.

Gleich zweimal muss Casteels gegen Müller und dann gegen Goretzka parieren. Mit dieser Doppelparade verhindert der Wölfe-Keeper das 0:4.

Jetzt darf auch Manuel Neuer mal eingreifen. Eine Flanke von Steffen fängt er aber sicher ab und leitet sofort den Konter ein.

Und im Nachgang ist Lewandowski da. Mit links zieht er aus 16 Metern flach ab. 20 Zentimeter am Torpfosten vorbei.

Thiago mit einem Distanzschuss. Abgefälscht, Glück für die Wölfe. Es gibt nur einen Eckball.

Wolfsburg glaubt auch nicht mehr dran. Nach vorne kommt nichts mehr und in der Defensive begleiten die Grünen die Roten meist höflich.

Knapp 30 Minuten noch. Die Münchener kontrollieren das Spiel.

Ribery stürmt gleich mal in den Strafraum und läuft auf Roussillon auf. Der Münchener Angreifer fordert kurz einen Elfmeter. Aber das war viel zu wenig und so bleibt die Pfeife von Schiedsrichter Stegemann zu Recht stumm.

Doppelwechsel der Bayern: Kovac schont zwei seiner Stars für das Spiel am Mittwoch gegen Liverpool.

Aber das war es wohl mit der Hoffnung. Thiago spielt James am 16er an und der Kolumbianer schlenzt den Ball ganz überlegt mit links flach ins rechte untere Toreck. Keine Chance für Casteels.

Vielleicht macht den Wölfen ja auch das letzte Aufeinandertreffen in der Allianzarena ein wenig Mut. Auch da führten die Bayern 2:0. Am Ende hieß es 2:2.

Wolfsburg beginnt den zweiten Durchgang etwas mutiger. Die Mannschaft von Bruno Labbadia stört die Münchener jetzt schon in der eigenen Hälfte.

Weiter geht's - beide Teams starten übrigens unverändert in die zweite Hälfte.

Anpfiff 2. Spielhälfte

Die Spieler in München sind zurück. Gleich geht es weiter.

Bayern führt verdient und geht als Tabellenführer in die Pause. Wir sind gleich zurück.

Abpfiff 1. Spielhälfte

Hummels noch mal mit einer großen Chance. Nach einem verunglückten Klärungsversuch der Wolfsburger nimmt er den Ball volley aus der Drehung, verpasst das Tor der Wolfsburger aber um einige Meter.

Zwei Minuten gibt es obendrauf.

Martinez hat sich weh getan. Er wird kurz draußen behandelt, aber es geht zunächst weiter für den Spanier.

Im Nachhinein muss man vielleicht auch sagen, dass die Münchener Wolfsburg eingeschläfert haben. Denn als die Bayern kurz mal das Tempo angezogen haben, klingelte es gleich zwei Mal im Wölfe-Tor.

Damit ist Lewandowski auch der erfolgreichste ausländische Torschütze in der Bundesliga: 196 Treffer hat er jetzt auf seinem Konto und damit Claudio Pizarro überholt.

Es ist der 19. Treffer von Lewandowski im 17. Spiel gegen Wolfsburg. Eine Wahnsinnsbilanz.

Bayern legt nach. James auf Gnabry, der steht allein vor Casteels, legt aber nochmal quer auf Lewandowski. Und der Pole hat aus sechs Metern keine Probleme mehr, ins leere Tor einzuschieben.

Stand jetzt - sind die Münchener Tabellenführer.

Und dann klingelt es doch im Wolfsburger Tor. Müller setzt sich im Strafraum durch, passt zurück an den Fünfmeterraum, da ist Gnabry schneller als zwei Wolfsburger und so steht es 1:0 für München.

Außenrist, Lupfer. Die Münchener versuchen zu zaubern, bekommen aber nur einen Eckball.

Nach gut einer halben Stunde wirkt es ein wenig so, als hätte Wolfsburg die Münchener eingeschläfert. Die meisten Aktionen der Hausherren sind sehr behäbig.

Jetzt mal ein schneller Angriff der Münchener. Es geht über Kimmich, Gnabry und am Ende ist es Lewandowski, der aus 16 Metern mit rechts abzieht. Aber kein Problem für Casteels im Wölfe-Tor.

Und die beste Chance des Spiels bisher hat ein Wolfsburger. Nach einer Ecke steht Yannick Gerhardt in der Luft und drückt den Ball Richtung Tor von Manuel Neuer. Doch die Kugel streift knapp über den Kasten.

Die drei ehemaligen Nationalspieler der Münchener sind übrigens noch nicht besonders in Erscheinung getreten.

Wolfsburg steht inzwischen ziemlich gut. Bayern fehlt bisher das Tempo, um wirklich mal zu einem gefährlichen Abschluss zu kommen.

Nachdem die Münchener in der Anfangsphase oft über die Außen versucht haben, vor das Wölfe-Tor zu kommen, verlagern sie das Spiel jetzt zunehmend in die Mitte. Aber die haben die Wolfsburger bisher gut zugestellt.

Gefühlt hat Casteels im Wolfsburger Tor bisher die meisten Ballkontakte beim VfL. Allerdings musste er auch noch keine wirklich brenzlige Situation entschärfen.

Müller jetzt mal mit einem Abschluss aus gut 25 Metern. Aber der Ball landet im Oberrang.

Gut zehn Minuten sind gespielt. Die Bayern haben die Wölfe im Griff, ohne allerdings das ganz große Anfangsfeuerwerk zu zünden.

Bayern macht von Beginn Druck, Rafinha über links, Thiago legt im 16er mit der Brust für Gnabry ab, aber der verzieht.

Und dann muss Casteels wenige Sekunden nach dem Freistoß schon wieder eingreifen. Müller auf Lewandowski, der aus kurzer Distanz dann aber am Wölfe-Keeper scheitert.

Erster Freistoß für die Bayern: Kimmich flankt. Koen Casteels im Wolfsburger Tor fängt den Ball. Nichts passiert.

Der Ball rollt in München - los geht's.

Anpfiff 1. Spielhälfte

Kurz vor dem Anpfiff wird in München noch Sepp Maier geehrt: 75 Jahre alt ist die Bayern-Legende in dieser Woche geworden. Wir schließen uns den Glückwünschen an.

Die Münchener haben die roten Trikots aus dem Koffer geholt. Bei Wolfsburg hat der Zeugwart das grüne Dress mit weißen Hosen bereitgelegt. Gleich geht's los. Wir freuen uns auf ein unterhaltsames Spiel.

Und damit rein ins Spiel. Die Mannschaften betreten den Rasen, angeführt von Schiedsrichter Sascha Stegemann aus Niederkassel.

Und der Wölfe-Trainer kann nahezu aus dem Vollen schöpfen: bis auf die Langzeit-Verletzten Daniel Ginczek und Ignacio Camacho sind alle Mann an Bord. Im Vergleich zum Unentschieden gegen Bremen am Sonntag wechselt Labbadia nur auf einer Position. Für Felix Klaus spielt Josip Brekalo.

Entsprechend selbstbewusst gab sich Labbadia auch vor dem Spiel beim Rekordmeister: "Wir gehören zu den auswärtsstärksten Mannschaften in der Liga. Auch wir sind nicht so einfach zu knacken. Von daher wird es ein sehr interessantes Spiel", sagte er.

Schlecht für die Wolfsburger – und hinzu kommt noch, dass es zwischen Sportchef Jörg Schmadtke und Trainer Bruno Labbadia kriselt. Keine Pressekonferenz auf der Labbadia nicht dazu befragt wird. Dabei kann er eine sehr gute sportliche Entwicklung nachweisen. Gäbe es eine Tabelle der letzten zwölf Spieltag, wäre Wolfsburg hinter Bayern und Leverkusen auf Platz 3.

Umso positiver lesen sich die Duell-Bilanzen natürlich aus Bayern-Sicht: Die Münchener gewannen 13 der letzten 15 Bundesliga-Spiele gegen Wolfsburg. Von 43 Bundesliga-Duellen mit dem VfL verlor der Rekordmeister nur vier (33 Siege, sechs Remis) und schaltete die Wölfe zudem in allen sechs Aufeinandertreffen im DFB-Pokal aus.

Auch wenn die Wölfe seit fünf Spielen ungeschlagen sind (drei Siege, zwei Unentschieden) werden die Bayern keine Angst vor dem VfL haben. Schließlich haben die Wolfsburger noch nie ein Gastspiel in München gewonnen und in 21 Versuchen ganze zwei (!) Punkte geholt!

Ohnehin rotiert der Bayern-Trainer im Vergleich zum 5:1-Sieg vom vergangenen Wochenende und vor dem so wichtigen Champions-League-Spiel am Mittwoch gegen den FC Liverpool nur auf einer Position: Niklas Süle sitzt heute auf der Bank, für ihn spielt eben Hummels.

"Die Spieler werden ihre Reaktion auf dem Platz zeigen", hatte Kovac unter der Woche gesagt. Wir werden sehen. Denn der Coach schickt alle drei auf den Rasen: Boateng, Müller und Hummels dürfen von Beginn an ran.

Formulieren wir es positiv: Seit dieser Woche ist klar, dass sich Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller auf die Aufgaben im Club konzentrieren können. Denn Bundestrainer und DFB-Spitze haben die drei Münchener bei der Nationalmannschaft aussortiert. Vor allem die Art und Weise, wie das geschehen ist und der gewählte Zeitpunkt kamen weder bei den ausgemusterten Kickern noch bei den Verantwortlichen in der Clubführung des FC Bayern gut an.

Es könnte also alles so schön sein beim FC Bayern. Doch das Thema der Woche war nicht das gute Spiel in Mönchengladbach oder die erfolgreiche Aufholjagd in der Bundesliga. Es war eine Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw.

Bayern ist heiß auf Platz 1. Das haben die Münchener am vergangenen Wochenende eindrucksvoll bewiesen, als sie in Mönchengladbach die Chance nutzten, nach Punkten mit Borussia Dortmund gleichzuziehen. Für Trainer Niko Kovac war der 5:1-Erfolg in Gladbach die vielleicht beste Saisonleistung der Roten. Und heute kommt mit dem VfL Wolfsburg der Lieblingsgegner in die heimische Arena.