Speiseeis: So erkennt man gute Qualität
Fast acht Liter Eis isst jeder Deutsche pro Jahr. Der Großteil stammt aus dem Supermarkt. Wie gut ist industriell hergestelltes Eis? Warum sind die Preisunterschiede so groß? Was unterscheidet Eis von Eiscreme?
Vergleicht man die verschiedenen im Supermarkt erhältlichen Eissorten, wird schnell klar: Umgerechnet auf den Liter ist die Preisspanne enorm: Während das Eis vom Discounter bereits für weniger als zwei Euro pro Liter zu haben ist, liegt das Eis einer Premium-Marke bei bis zu 15 Euro pro Liter. Vergleicht man allerdings das Gewicht, ist der Preisunterschied nicht immer so groß. Denn manche Produkte haben ein viel größeres Volumen, weil der Hersteller dem Eis Luft zufügt. Es empfiehlt sich daher, nicht nur auf die Liter-, sondern auch auf die Gewichtsangabe auf der Packung zu achten.
Einige Hersteller haben die Preise jüngst erhöht und verweisen als Begründung auf gestiegene Energie- und Rohstoffpreise.
Stabilisatoren haben nicht nur positive Eigenschaften
Damit das Eis seine luftige und cremige Konsistenz erhält, werden häufig Emulgatoren und Stabilisatoren wie etwa Carragen eingesetzt. Sie haben einen weiteren Effekt: Das Eis schmilzt langsamer. Dadurch lässt es sich leichter portionieren und ist nicht so hart gefroren, wenn es aus der Tiefkühlung kommt - eine Eigenschaft, die viele Verbraucher schätzen. Allerdings kann Carragen bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen.
Eis oder Eiscreme - was ist der Unterschied?

Ein Blick auf die Verpackung lohnt sich auch aus einem weiteren Grund. Einige Hersteller sind dazu übergegangen, die klassischen Eiszutaten Vollmilch und Sahne durch Magermilch sowie Kokosfett oder andere pflanzliche Fette zu ersetzen. Dadurch sparen sie Geld, denn Milchfett ist deutlich teurer. Ob ein Produkt mit pflanzlichen statt mit Milchfetten hergestellt wurde, zeigt die Packung: Steht dort lediglich "Eis", darf das Produkt neben Milch und Sahne auch pflanzliches Fett, meist Kokosfett enthalten. "Eiscreme", "Milcheis" und "Rahmeis" enthalten dagegen neben Sahne und Milch ausschließlich Milchfett. "Eiscreme" ist also ein Produkt mit hochwertigeren Zutaten als "Eis".
"Eis mit Vanillegeschmack" oder Vanilleeis?
Genaues Hinsehen empfiehlt sich besonders beim Kauf von Vanilleeis. Denn als Vanilleeis darf nur Eis mit Vanilleextrakt oder natürlichem Vanillearoma bezeichnet werden. "Eis mit Vanillegeschmack" enthält dagegen künstlich hergestelltes Vanillin. Die typischen kleinen schwarzen Punkte sind ebenfalls noch kein Hinweis auf Qualität. Sie stammen meist nicht vom Vanillemark, sondern von gemahlenen minderwertigeren Vanilleschoten.
