Plastikverzicht: Weniger Weichmacher im Blut
Im Selbstversuch hat Markt Autor Uwe Leiterer schon auf Zucker und Fleisch verzichtet. Jetzt möchte er herausfinden, ob er ohne Plastik leben kann - und wie sich der Verzicht auf seine Gesundheit auswirkt. Im Blog berichtet Uwe jede Woche über seine Erfahrungen.
von Uwe Leiterer
Macht Plastik krank? Eine schwierige Frage. Kunststoffe selbst sind nicht giftig. Allerdings enthalten sie oft Weichmacher - und die können den Hormonhaushalt beeinflussen. Forscher haben die Wirkung in Tierversuchen dokumentiert. Nach Einschätzung der Europäischen Union können Weichmacher wie Phthalate und Bisphenol A die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen, Kinder im Mutterleib und Wasserorganismen schädigen und Allergien auslösen. Substanzen wie die Phthalate DEHP, BBP, DBP sind deshalb EU-weit in Kinderspielzeug und Babyartikeln verboten.
Plastikwerte im Blut
Im Labor habe ich meinen Urin auf Weichmacher untersuchen lassen - vor dem Verzicht auf Plastik und danach. Aus den Werten bestimmter Stoffwechselprodukte lässt sich die Konzentration der Weichmacher im Blut bestimmen. Das Ergebnis:
Weichmacher | Probe vom 10.4.2018 | Probe 25.5.2018 | Referenzwert für Erwachsene |
---|---|---|---|
DEHP | 6,9 | 2 | unter 21,5 |
BBP | 1 | 1,3 | unter 15 |
DBP | 9,9 | 8,4 | unter 70 |
DIP | 6,7 | 5,6 | unter 140 |
Bisphenol A | 2 | nicht nachweisbar | unter 7 |
Durch den Plastikverzicht habe ich die Belastung meines Körpers durch Weichmacher deutlich gesenkt - im Durchschnitt um mehr als ein Drittel. Allerdings lagen die Ausgangswerte bereits deutlich unter den Referenzwerten für Erwachsene. Das liegt vermutlich daran, dass ich seit geraumer Zeit nur frisch zubereitete Lebensmittel zubereite - und meine Leber laut Laborleiter wohl gut in Schuss ist.
