Süßigkeiten zu Ostern: Höhere Preise durch Mogelpackungen
Die Hersteller von Süßwaren machen mit saisonalen Produkten ihren größten Umsatz. 220 Millionen Osterhasen aus Schokolade hat die deutsche Süßwarenindustrie nach eigenen Angaben für das diesjährige Osterfest produziert. In Deutschland gibt jeder durchschnittlich fünf bis sechs Euro für Oster-Süßigkeiten aus.
Das nutzen die Hersteller aus. Im Vergleich zum herkömmlichen Produkt, also zum Beispiel einer Tafel Schokolade, kostet die Schokolade als Oster-Variante in einer Stichprobe von Markt bis zu 200 Prozent mehr. Große Hersteller wie Lindt und Ferrero argumentieren damit, dass Herstellungsprozesse und Verpackungen für die Oster-Produkte teurer seien.
Süßigkeiten-Preise pro 100 Gramm vergleichen
Die Verbraucherzentralen warnen vor den höheren Preisen für Süßigkeiten zu Ostern: Verbraucher sollten die Preise vergleichen, zum Beispiel von einer Tafel Schokolade und Oster-Schokolade eines Herstellers. Hilfreich ist dabei der sogenannte Grundpreis, also der Preis pro 100 Gramm auf dem Preisschild im Supermarkt oder beim Discounter.
Wie Hersteller mit Mogelpackungen tricksen
Von Preiserhöhungen bei Süßigkeiten und anderen Lebensmitteln bekommen viele Verbraucher nichts mit, weil einige Hersteller mit verschiedenen Tricks arbeiten:
- Neue Sorte, weniger Inhalt: Die Hersteller von Lebensmitteln wie Joghurt, Frischkäse oder Schokolade bieten immer wieder neue Sorten an. Sie unterscheiden sich oft kaum von den entsprechenden altbekannten Produkten. Dafür reduzieren manche Hersteller den Inhalt. Viele Verbraucher bemerken die versteckte Preiserhöhung nicht, weil sie die gelernten Abfüllmengen nicht bei jedem Einkauf kontrollieren.
- Light-Produkte mit weniger Inhalt: Oft ist die vermeintlich gesündere Variante mit weniger Zucker oder Fett deutlich teurer als das Original. Für Verbraucher ist der höhere Preis nicht immer auf Anhieb erkennbar: Einige Hersteller verwenden eine ähnliche Verpackung wie beim herkömmlichen Produkt, reduzieren aber den Inhalt.
- Verpackungen: Oft sind große Packungen pro 100 Gramm teurer als kleine Packungen. Einige Hersteller reduzieren den Inhalt, lassen aber die Verpackung und den Preis gleich. Und besonders bei Kosmetik gibt es oft große Verpackungen, deren Inhalt eher klein ausfällt. Die Kunden sollen das Gefühl bekommen, viel für ihr Geld zu bekommen.
Versteckte Preiserhöhungen erkennen
Verboten sind die Tricks nicht, denn es gibt keine rechtlichen Vorgaben für bestimmte Füllmengen oder Preisaufschläge auf saisonale Produkte. Über Mogelpackungen informieren auch die Verbraucherzentralen: Sie stellen regelmäßig Beispiele für Mogelpackungen vor.
