Solaranlage auf einem Wohnhaus © colourbox Foto: Gollander Photo

Mit der Photovoltaik-Anlage die Stromkosten senken

Stand: 02.07.2021 18:20 Uhr

Entlang der Autobahnen und auf Dachflächen entstehen immer mehr Photovoltaikanlagen. Auch private Haushalte können mit einer Photovoltaikanlage die Stromkosten senken und Gutes für die Umwelt tun.

von Marion Klinghammer, NDR 1 Radio MV

Der Aufbau einer Photovoltaikanlage lohnt auch auf kleineren Flächen. "Der Wirkungsgrad der neuen Photovoltaikmodule ist in den letzten Jahren stark gestiegen", sagt Andre Schmidt, Vorstand des Solarverbands Mecklenburg-Vorpommern e.V. "Hatte ein Modul vor Jahren noch 200 Watt Leistung, so ist es heute schon die doppelte Leistung, nämlich 400 Watt. Insofern empfehle ich den Aufbau einer Photovoltaikanlage auch Familien, die kleinere Dachflächen haben." Besonders lohne sich der Aufbau einer Photovoltaikanlage für Fahrer von E-Autos oder E-Bikes. So kann der Akku direkt mit dem Sonnenstrom vom eigenen Dach aufgeladen werden.

Schmidt empfiehlt auch, sich einen Speicher für überschüssigen Strom einbauen zu lassen. So stehe regenerative Energie auch zur Verfügung, wenn die Sonne nicht scheint, so Schmidt. "Seit Ende vergangenen Jahres darf man in Privathaushalten den eigenen Strom auch von größeren Anlagen nutzen. Und zwar darf man bis zu 30.000 Kilowattstunden Strom vom eigenen Dach verbrauchen, ohne die anteilige EEG-Umlage (Eneuerbare-Energie- Gesetz-Umlage) zu zahlen." Das rechne sich besonders für Besitzer von E-Autos oder von Wärmepumpen-Heizungen.

Noch wenig verbreitet: Das Stecker-Solarmodul

Auch wer kein Eigenheim besitzt, könne seit einiger Zeit Sonnenstrom mit einem sogenannten Stecker-Solarmodul nutzen. Dieses Modul werde in die Steckdose gesteckt und könne auf dem Balkon einer Wohnung oder im Garten benutzt werden. "Der Gesetzgeber erlaubt, zwei Module mit einer Leistung von bis zu 630 Wp (Watt pek) Leistung direkt im häuslichen Stromnetz zu betreiben. Und damit kann zum Beispiel eine handelsübliche Bohrmaschine betrieben oder ein E-Bike aufgeladen werden“, sagt Schmidt. 

Die Kosten für eine Photovoltaikanlage

"Ein gutes Stecker-Solarmodul gibt es ab 300 Euro", so Schmidt weiter. Deutlich höher seien die Kosten für eine fest installierte Anlage auf dem Dach. Photovoltaik-Installateur Klaus Riedner: "Für einen Vier-Personen-Haushalt kostet eine Anlage ungefähr 7.000 bis 10.000 Euro. Ich empfehle den Einbau eines Solar-Strom-Speichers. Damit fällt die nächste Energierechnung kleiner aus." Nach rund zehn Jahren habe sich die Photovoltaikanlage rentiert.

Voraussetzungen beim Dach

Photovoltaikanlagen können bei Privatpersonen auf Haus-, Garagen- oder Schuppendächer gebaut werden. "Aber die Dächer müssen noch zusätzlich mindestens 20 Kilogramm pro Quadratmeter tragen können", sagt Riedner. "Im Zweifel sollten Interessierte ihre Dächer von einem Statiker begutachten lassen." Der optimale Winkel zur Sonne betrage in unseren Breitengraden 32 Grad. Aber auch Anlagen, die vom optimalen Sonnenwinkel abweichen, machen durchaus Sinn, so Riedner weiter. Im Laufe der Jahre habe sich auch die Ausrichtung der Himmelsrichtung ein wenig verändert. "Früher hat man nur in Richtung Süden Photovoltaikanlagen gebaut", sagt Riedner, "heutzutage werden Anlagen auch in Richtung Osten und Westen gebaut, weil in vielen Haushalten morgens und abends deutlich mehr Strom verbraucht wird als mittags".

Verfahren zum Aufbau einer Photovoltaikanlage

"Interessierte wenden sich an ihren Hauselektriker, an die Handwerkskammern oder an die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern", so Andre Schmidt. "Dort gibt es Hinweise zu Installationsbetrieben in der jeweiligen Region und Beratungsangebote. Von der Planung bis zum eigenen Sonnenstrom vom Dach dauere es zur Zeit übrigens ungefähr drei Monate."

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 02.07.2021 | 19:30 Uhr

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