Stand: 19.03.2020 17:04 Uhr

Diese Gefahren lauern für Tiere im Haushalt

Kippfenster, Balkonbrüstungen, Hitzequellen, Stromkabel oder Kernobst: Dinge, die für Menschen zum täglichen Leben im Haushalt gehören, können für Katzen, Hunde, Vögel oder kleine Nager - wie Kaninchen oder Meerschweinchen - zur tödlichen Gefahr werden. Diese Tipps helfen, folgenschwere Verletzungen und Unfälle von Haustieren zu vermeiden.

Verletzungsgefahr am Kippfenster

Eine Katze blickt von einem Balkon, der mit einem Netz geschützt ist. © Picture-Alliance / dpa Themendienst Foto: Monique Wüstenhagen
Katzenhalter sollten Balkone mit Netzen sichern, damit die Tiere nicht abstürzen können.

Ist ein Kippfenster in der Wohnung oder im Haus geöffnet, weckt das häufig die Neugier von Katzen. Die Tiere können hervorragend klettern und springen, sodass der Spalt eines geöffneten Fensters zur Falle werden kann. Sie schieben ihren Kopf hindurch und bleiben mit dem Hinterteil hängen. Versuchen die Besitzer die Katzen dann zu befreien, geraten die Tiere häufig in Panik, strampeln und beißen um sich. Dabei können Katze und Mensch, der helfen möchte, Verletzungen erleiden. "Im Baumarkt sind Fenstersicherungen erhältlich, die verhindern, dass sich die Fenster mehr als zwei Zentimeter öffnen lassen. Alles, wo ein Katzenkopf hindurchpasst, ist zu breit", rät Tierärztin Dagmar Vogel.

Balkone mit Netzen sichern

Balkonbrüstungen laden Katzen zum Balancieren auf dem schmalen Geländer. Wird dann der Jagdinstinkt - beispielsweise durch Vögel im Garten - geweckt, sind Stürze programmiert. Dabei gilt: Je höher der Balkon, desto größer die Chance für das Tier, den Sturz unbeschadet zu überstehen - durch die längere Flugbahn haben Katzen mehr Zeit sich zu drehen und mit den Pfoten zuerst auf dem Boden zu landen. "Die Katzen wissen nicht, in welcher Höhe und in welcher Gefahr sie sich befinden, denn ein Mensch hat sie in der Regel in einer Box in die Wohnung hinaufgetragen", erklärt die Tierärztin. Vogel. Katzenbesitzer sollten den Balkon deshalb mit Netzen sichern.

Katzen nicht vom Baum locken

Besorgte Passanten sollten nicht versuchen, eine kletternde Katze mit "Miez-Miez"-Rufen von einem Baum herunter zu locken. Die Tiere bekommen Angst und klettern noch höher hinauf. "Im Normalfall können die Tiere selbstständig vom Baum herunterklettern, deshalb am besten weggehen und nicht stören", so Dr. Vogel.

Verbrennungen: Grill und Herdplatten beobachten

Ein Hund beobachtet Fleischstücke auf einen Grillrost. © Picture-Alliance / dpa Themendienst Foto: Monique Wüstenhagen
Fleisch ist für Hunde ein Leckerbissen, deshalb niemals Tiere mit dem heißen Grill allein lassen.

Verführerisch duftende Steaks auf dem Grill laden besonders Hunde zum Diebstahl ein. Dabei können sich die Tiere schwere Verbrennungen und andere Verletzungen zuziehen. Etwa sich Hunde einen Schaschlik schnappen und mitsamt dem Spieß verschlingen. Deshalb bei der Zubereitung von warmen Speisen niemals Tiere mit der Hitzequelle unbeobachtet allein lassen.

Vergiftungen: Pflanzen außer Reichweite bringen

Viele Tiere erkunden ihre Umwelt auch mit dem Maul, den Zähnen und der Zunge. Haustieren ist der Instinkt abhanden gekommen, welche Pflanzen in ihrer Umwelt giftig sind und nicht angeknabbert werden sollten. Viele verbreitete Zimmerpflanzen sind für Tiere giftig. Deshalb sollten sie so in der Wohnung platziert werden, dass sie für Vögel, Katzen, Hunde oder auch Nager nicht erreichbar sind. Auch im Garten wachsen giftige Pflanzen wie der Fingerhut. Vorsicht also, wenn Haustiere dort Auslauf haben.

Vorsicht bei Kernobst und Fleisch

Einige Hunde fressen gerne Kernobst wie Kirschen. Nehmen sie größere Mengen auf, kann es zu Vergiftungen kommen. "In den Kirschen sind ja Kerne, frisst der Hund eine Handvoll oder gar eine halbe Schüssel, kann die enthaltene Blausäure freigesetzt werden", sagt Dr. Vogel. Katzen und Hunde sollten außerdem niemals mit rohem Schweinefleisch gefüttert werden. Das Fleisch kann mit dem Aujeszky-Virus kontaminiert sein, das für den Menschen harmlos, für Katzen und Hunde hingegen tödlich ist.

Stromschlag: Kabel vor Tierbissen schützen

Ein schwarzes Kaninchen knabbert ein Stromkabel an. © Picture-Alliance / Blickwinkel Foto: H. Schmidbauer
Nager wie Kaninchen knabbern gern Stromkabel an.

Besonders Kaninchen lieben es, mit ihren scharfen Schneidezähnen die weiche Isolierung von Kabeln anzuknabbern. Treffen die Tiere dabei auf blanke Strom führende Drähte, kann es schnell zu einem tödlichen Schlag kommen. Kabel sollte man mit Hüllen aus Kunststoff etwa vor Kaninchen schützen. Besser ist es, Kabel von den freilaufenden Tieren fernzuhalten, etwa mit Drahtgittern.

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Dieses Thema im Programm:

NDR WissensCheck | 19.03.2020 | 15:15 Uhr

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